Jetzt geht der Görlitzer Wahlkampf richtig los!
Görlitz. Der Wahlkampf um den Görlitzer Oberbürgermeister-Posten hat mit der erklärten Kandidatur von Oberbürgermeister Joachim Paulick für eine weitere Amtsperiode inzwischen die Grundlage, an Dynamik zu gewinnen. Insgesamt sind es damit bislang vier Interessenten, die Görlitzer Stadtoberhaupt werden möchten: Neben Siegfried Deinege, hinter dem ein Block von Parteien und einer Wählervereinigung steht, wollen auch der Sozialaktivist Oliver Otto und der Veranstaltungstechniker Thomas Stübner auf den Chefsessel im Görlitzer Rathaus.
Fritz R. Stänker sieht unterschiedliches Wählerpotential für die Bewerber
Thema: Oberbürgermeisterwahl Görlitz

Am 26. Mai 2019 wird in Görlitz im ersten Wahlgang über einen neuen Oberbürgermeister resp. eine neue Oberbürgermeisterin abgestimmt. Amtsinhaber Siegfried Deinege tritt nicht noch einmal an.
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Kommentar
Während Otto und Stübner ihre angestrebte Wahlbeteiligung eher als Ausdruck demokratischen Engagements begreifen, ist es Deinege mit dem angestrebten Ausstieg aus der Wirtschaft und seinem Einstieg in das für ihn völlig neue Umfeld einer Verwaltung ernst. Für den charismatischen und im Unternehmen durchsetzungserprobten Manager endet mit Paulicks Kandidatur eine Wahlkampfphase, die mangels aussichtsreichem Mitbewerber ins Leere zu laufen drohte.
Die Zeit bis zur Abstimmung am 22. April 2012 könnte nun spannend werden: Auf der einen Seite der unabhängige Paulick, der gelernt hat, Görlitzer Interessen gegen Parteienproporz und Taktiererei durchzusetzen und dabei nicht erst seit der engagierten Folgenbekämpfung beim Hochwasser von 2010 und der aktuellen Welterbe-Bewerbung mit sichtbaren Erfolgen punkten kann, auf der anderen Seite Deinege, dem als Werkleiter in Görlitz bis zu seiner Versetzung die erfolgreiche Entwicklung des Bombardier-Werks zugeschrieben wird und der sich bodenständig stets offen für lokale Fragen zeigte.
So unterschiedlich die Bewerber sind, so unterschiedlich dürfte das Wählerpotential sein, das sie aktivieren können. Hinter Deinege steht geschlossen eine Einheitsfront von CDU, FDP Bündnis90/Die Grünen und dem Wählerverein Bürger für Görlitz e.V., entsprechend ist er der Kandidat des politischen Establishments der Stadt. Gemeinsame Fotos mit CDU-Größen wie Ministerpräsident Tillich und Verteidigungsminister de Maizière suggerieren, der parteilose Deinege sei im Umfeld der Macht willkommen.
Paulick hat mit der späten Bekanntgabe seiner Kandidatur auf polternden Wahlkampf verzichtet. Genau deshalb erreicht er möglicherweise den Stadtbürger mit seinen Alltagsproblemen besser - der Bürger ist nicht so einfach manipulierbar, wie Wahlkampfstrategen das glauben machen möchten. Außerdem könnte Paulick die Stimmen derjenigen gewinnen, die mit der Politik des CDU-geführten Landkreises oder mit der Qualität der Arbeit von Teilen des Görlitzer Stadtrates unzufrieden sind.
Für viele Bürger ist wichtig, dass sich Paulick immer wieder gegen Widerstände durchsetzen konnte. Der politische Block hinter Deinege hat als gemeinsamen Nenner wohl nur das Bestreben, den eigenen Oberbürgermeisterkandidaten ins Amt zu hieven. Danach, so ist zu befürchten, wird sich jeder wieder auf seine politischen Positionen besinnen - das wäre ein bröckelndes Fundament für einen Oberbürgermeister Deinege.
Spannend wird es allemal: Zwei fähige Männer, die beide auf Stärken und Erfolge verweisen können, sind als aussichtsreichste Kandidaten angetreten. Hinzu kommen zur Stunde zwei weitere Mitbewerber, deren Stimmen den anderen Bewerbern zwangsläufig fehlen werden. Noch bis zum 26. März 2012 könnten theoretisch weitere Kandidaten auftauchen.
Die Görlitzer werden sich den Oberbürgermeister wählen, den sie verdienen,
meint Ihr Fritz R. Stänker



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- Erstellt am 18.03.2012 - 08:37Uhr | Zuletzt geändert am 30.03.2012 - 08:17Uhr
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