Görlitzer Stadtrat tagt zur Stadthalle

Görlitz. Der Stadtrat Görlitz befasst sich auf Einladung durch den Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick in einer außerordentlichen Sitzung erneut mit der zurzeit geschlossenen Stadthalle Görlitz. Das Büro Drees & Sommer AG hat eine Studie zum Terminplan und den Kosten der Sanierung erstellt, die zu beginn der Sitzunge präsentiert werden soll.


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Fritz R. Stänker fordert ein nachfrageuntersetztes Betreiberkonzept

Thema: Stadthalle Görlitz

Stadthalle Görlitz

Die Stadthalle Görlitz wurde 1910 als Veranstaltungsort des Schlesischen Musikfestes eröffnet. Hoher Sanierungsbedarf und die ungenügende Selbstfinanzierung führten im Jahr 2005 zur Einstellung des Betriebs und zu Verkaufsbestrebungen seitens der Stadt Görlitz. Die Ende Januar 2010 vom Stadtrat beschlossene Sanierung wurde, ohne dass Arbeiten am Gebäude begonnen hätten, im Oktober 2012 gestoppt, weil Fristen für Fördermittel zu kurz waren. Erst 2018 stellten Bund und Land Geld für eine über die Sicherung hinausgehende Sanierung bereit. Eine große Herausforderung stellen die Betriebskosten für die Stadthalle Görlitz dar.

Zweck der Stadtrats-Sitzung ist die Diskussion über die weitere Verfahrensweise und angesichts der geänderten Rahmenbedingungen die Fassung eines Grundsatzbeschlusses zur Stadthalle.

Hingehen!
45. (außerordentliche) öffentliche Sitzung des Stadtrates Görlitz,
Dienstag, 6. September 2011, 18.45 Uhr,
Großer Sitzungssaal des Rathauses Görlitz, Untermarkt 6-8, Görlitz.


Kommentar:

Die Ur-Görlitzer lieben ihre Stadthalle. Gern schwelgen sie in Erinnerungen an grandiose Veranstaltungen.

Veranstaltungen, die heute noch besucht würden? Es herrscht in Görlitz und im Hundert-Kilometer-Radius wahrlich kein Mangel an Veranstaltungen. Zudem bietet die moderne multimediale Welt eine Flut anderer Möglichkeiten, seine kulturellen Bedürfnisse zu befriedigen.

Das soll heißen: Während die Stadthallen-Veranstaltungen in früheren Jahren Höhepunkte im kulturellen Leben der Stadt waren, würde sich eine zukünftige Stadthalle als Mosaikstein in das Spektrum kultureller Vielfalt einordnen müssen.

Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Die Sanierungskosten, die der ehrwürdige Bau erfordert, werden relativiert durch einen kostendeckenden oder zumindest zuschussarmen Betrieb.

Wer die Wiederbelebung der Görlitzer Stadthalle fördern möchte, der muss - wenn er denn kann - ein nachfrageuntersetztes Betreiberkonzept erstellen.

Erst dann ergibt die DIskussion über die Kosten Sinn,

meint Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Milllonen für die Stadthalle!?

Von Fritzsche am 29.09.2011 - 10:56Uhr
Wie viele Görlitzer verfolge auch ich die Diskussionen um die Stadthalle. Der Beitrag, den ich nun hier gefunden habe, gab den Ausschlag, auch meine ganz persönliche Meinung zu sagen. Ganz einfach und vom normalen "Verstand"geleitet.

Ich bin vor fast 60 Jahren in Görlitz geboren und meiner Stadt treu geblieben. Die Stadthalle hat mich auch über viele Stationen in meinem Leben begleitet und ich habe nur die besten Erinnerungen.

Was ich von je her nie verstanden habe ist, dass man dieses Haus erst fast zur Ruine hat verkommen lassen und nun mit Krampf versucht zu retten, was fast nicht zu retten scheint! Diese Unsummen, die dafür aufgebracht werden sollen, kann man für meine Begriffe nicht rechtfertigen bei all dem, was hier in der Stadt nötiger ist!

Als die Stadthalle gebaut wurde waren der Standort und die Anbindung an die Welt, die die Ausnuzung garantierte, eine ganz andere.

Wie stellt man sich das heute vor?

Es ist für Kongresse und ähnliches nicht nur ein historisches Haus nötig, sondern das ganze Drum und Dran für eine zeitgemäße Nachrichtenweiterleitung. Ich bin kein Fachmann, jedoch wo sollen Parkplätze in unmittelbarer Nähe sein, Hubschrauber sollten landen können und einiges mehr! All das ist heute zwingend!

Wer hier nicht über den Tellerrand hinaus denkt, ist weltfremd!

Stadthallenerhaltung durch intelligente Fremdnutzung

Von ko.bold am 03.09.2011 - 11:24Uhr
Wenn denn unter dem Strich die Mehrheit der "Görlitzer Bürger" für den Erhalt bzw. die Restaurierung der Stadthalle stimmt, sollte man nicht genauso blind wie bei dem 400-Millionen-Projekt "Märchenschloss Berzdorfer See" gleich wieder Hurra schreien.

Ich hatte mir in schon etwas verstaubter Vergangenheit erlaubt einen Nutzungsvorschlag zu dem Projekt Stadthalle, verschiedenen kompetent (so dachte ich) wirkenden Verantwortungsträgern unterbreitet.

Mein Vorschlag damals war, das Sanierungskonzept der Stadthalle in Brüssel bei der Europäischen Union auf den Tisch zu legen mit dem Hintergrund, ihnen erläutern zu wollen, daß sie, also die EU-Spitze in Brüssel, das eigentliche Projekt sind. Ich dachte es wäre möglich, das Parlament in Brüssel überzeugen zu können,daß es politisch sehr sinnvoll wäre, dieses Haus zu sanieren, um ein osteuropäisches Parlament der EU genau an diesem Grenzfluss zu installieren, um den dazu gekommenen osteuropäischen Ländern zu zeigen, wir wollen auch mit euch und nicht nur auf dem Papier zusammen arbeiten!

Dies wäre wohl der größte positive und politsche Fingerzeig in Richtung Zusammenwachsen gewesen. Der damalige "Consult of Sachsen", den ich zu meinem Bekanntenkreis zählen darf, hat versucht etwas zu vermitteln und ist dabei in dieser Stadt leider etwas müde geworden. Jetzt gibt es andere "Köpfe" mit hoffentlich anderen Gedanken zu so einem hochaktuellen Thema. Versucht's doch mal, ihr fähigen Politiker!

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 03.09.2011 - 07:20Uhr | Zuletzt geändert am 10.10.2012 - 06:35Uhr
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