Görlitz präsentiert Welterbe-Bewerbung

Görlitz. Ihre Welterbe-Bewerbung hat die Stadt Görlitz am 26. März 2012 als erste von zehn Kandidaten in Dresden präsentiert. Nur zwanzig Minuten Zeit hatten die Mitglieder der Görlitzer Arbeitsgruppe Welterbe, um die Expertenjury davon zu überzeugen, dass Görlitz es verdient hat, in die UNESCO-Liste aufgenommen zu werden. Entsprechend minutiös war die Präsentation von der Arbeitsgruppe geplant worden. Zur Vorbereitung hatten sich die Görlitzer Unterstützung vom Rostocker Architekten Michael Bräuer geholt, der seit 1993 der vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung berufenen Expertengruppe Städtebaulicher Denkmalschutz angehört. Er gilt als europaweit anerkannter Fachmann auf dem Gebiet des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Bräuer hat das Görlitzer Präsentationsteam auch nach Dresden begleitet. Ebenfalls haben der Vorstandsvorsitzendes des Aktionskreises für Görlitz, Joachim Rudolph, und der Geschäftsführer des Haus & Grund Görlitz und Umgebung e. V. Görlitz, Walter Pfitzner, sowohl an der Vorbereitung als auch an der Präsentation selbst mitgewirkt.

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Paulick hat alle mit einbezogen

Ziel der Präsentationen in Dresden ist es, die beiden sächsischen Bewerber für die Tentativliste auszuwählen - keine leichte Aufgabe für die 18 Jurymitglieder, zu denen neben Denkmalschützern auch Fachleute u.a. aus der Wirtschaft, der Stadtentwicklung, der Archäologie, dem Verkehr und der Musik gehören.

"Wir haben unser Bestmögliches getan. Aus unserer Sicht ist alles sehr gut gelaufen. Es war spürbar und wir haben dies der Kommission gegenüber auch überzeugend zum Ausdruck gebracht, dass sowohl Politik und Verwaltung als auch die Denkmalexperten und die Görlitzer Bürgerschaft hinter der Bewerbung stehen. Nun sind wir gespannt, wie die anderen Städte und Regionen ihre Präsentation absolvieren und wie sich die Jury bzw. das Kabinett dann entscheiden werden", berichtete der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick nach der "Prüfung“ beim Sächsischen Ministerium des Innern.

Nach der ausgesprochen gut gelungenen Präsentation stand das Görlitzer Team der interessierten Expertenkommission weitere 40 anstelle der ursprünglich vorgesehenen 20 Minuten Rede und Antwort zu Fragen nach den wirtschaftlichen Auswirkungen, dem innerstädtischen großflächigen Einzelhandel, nach der Stadthalle oder auch den grenzüberschreitenden Beziehungen - immer im Kontext zum Welterbe.

Auch der Vorstandsvorsitzende des Aktionskreises für Görlitz zeigte sich zufrieden. "Der Oberbürgermeister hat in der Fragerunde die 'Spielbälle' hervorragend an die Akteure verteilt, so dass alle Beteiligten in die Beantwortung einbezogen waren. Deshalb lief es insgesamt sehr harmonisch ab. Dazu haben auch die vorbereitenden Treffen der Arbeitsgruppe beigetragen, denn die Gruppe ist zusammengerückt“, würdigte Rudolph die Vorbereitung und das Auftreten der Görlitzer.

Die Konkurrenz um die beiden Plätze auf der Vorschlagsliste ist groß. "Vor allem Meißen und Torgau sehen wir als harte Konkurrenten. Auch das Umgebindeland und die Gartenstadt Hellerau gehören zu den Kandidaten, die durchaus ernst genommen werden müssen“, schätzt Paulick ein.

Warten bis zur Entscheidung will man in Görlitz jedoch nicht, um das Thema "Welterbe-Bewerbung Görlitz" weiter zu befördern. Nicht nur auf Arbeitsebene soll es weitere Zusammenkünfte geben, sondern es werden derzeit für die interessierten Bürger mehrere Veranstaltungen vorbereitet.

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  • Quelle: red | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 27.03.2012 - 01:05Uhr | Zuletzt geändert am 27.03.2012 - 09:00Uhr
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