Görlitzer Malerwinkel jetzt öffentlich

Görlitzer Malerwinkel jetzt öffentlichGörlitz, 3. Juni 2020. Der typische Oberlausitzer – Niederschlesier eingeschlossen – ist ja durchaus ein Mensch, dem man sich zuweilen nur schwierig nähern kann. Ganz maßgeblich erleichtert wird dieser Prozess, wenn er kulturell begleitet wird. Dem Verein der Freunde der Görlitzer Sammlungen e.V. ist auf diesem Gebiet ein Geniestreich gelungen.

Moritz Werner, Der Görlitzer Malerwinkel, 1914, Öl auf Leinwand
Foto: Kai Wenzel, © Görlitzer Sammlungen
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Erwerb für die Görlitzer Sammlungen

Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.

Öffentlichkeitsarbeiterin Kerstin Gosewisch kann ihre Begeisterung kaum verbergen: "Treffender als mit dem Ausspruch Erich Kästners 'Es gibt nichts Gutes, außer man tut es' könnten wir das Engagement unseres Fördervereins nicht in Worte fassen. Erfüllt von großer Dankbarkeit möchten wir Sie daran teilhaben lassen, womit uns der Verein erneut Freude bereitet hat." Und das teilte sie mit:

Der Verein der Freunde der Görlitzer Sammlungen e.V. konnte jüngst für das Kulturhistorische Museum aus altem Görlitzer Privatbesitz ein Gemälde erwerben, das den Görlitzer Malerwinkel zeigt. So bezeichnete man früher den Blick von der Bäckerstraße über die Höfe der Häuser Untermarkt 4 und 5 zum Rathausturm. Durch die vielfältige Hinterhofbebauung, die heute nicht mehr existiert, ergab sich hier ein bei Künstlern beliebtes, pittoreskes Motiv.

Auch der Görlitzer Maler Moritz Werner hielt es 1914 im Gemälde fest. In spätromantischem Stil schilderte er das Motiv stimmungsvoll und detailreich. Gleichzeitig erzählt sein Bild auch ein Stück Görlitzer Kulturgeschichte, indem es den Kohlenhändler Moritz Roeder (ehemals Untermarkt 5) vor seiner Hofeinfahrt porträtiert. Ein Fuhrwerk und mehrere Handwagen im Hintergrund sowie der Firmenname links im Bild verweisen auf Roeders Geschäftsbetrieb.

Der Maler Moritz Werner gehört zu den in Vergessenheit geratenen Görlitzer Künstlerpersönlichkeiten des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Anhand der Adressbücher lässt sich seine Tätigkeit als Kunstmaler zwischen 1888 und 1926 verfolgen. Allerdings besitzt das Kulturhistorische Museum bisher nur wenige Werke von ihm. Das nun von den Freunden der Görlitzer Sammlungen erworbene Gemälde ist daher eine wertvolle Ergänzung der Museumssammlung.

Die Freunde der Görlitzer Sammlungen unterstützen das Kulturhistorische Museum und die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften seit mehr als zwanzig Jahren bei ihrer Sammlungstätigkeit. Ermöglicht wird dies durch die Beiträge der Vereinsmitglieder sowie durch Spenden, die stets willkommen sind. Nähere Informationen zur Mitarbeit und zu den Möglichkeiten, den Verein zu unterstützen, sind auf der Internetseite der Görlitzer Sammlungen, im Kulturhistorischen Museum oder in der Oberlausitzischen Bibliothek zu erhalten.

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  • Quelle: red | Foto: © Görlitzer Sammlungen, Foto: Kai Wenzel
  • Erstellt am 03.06.2020 - 12:14Uhr | Zuletzt geändert am 03.06.2020 - 12:36Uhr
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