Bye, bye, Weltenwanderer
Görlitz, 17. Juni 2022. Vom 5. März bis zum 12. Juni 2022 war die möglicherweise wichtigste Kunstausstellung des Jahres in Görlitz im Kaisertrutz zu sehen: "Weltenwanderer. Zeitgenössische Kunst aus der Schenkung Sammlung Hoffmann". Parallel zur Ausstellung des Kulturhistorischen Museums Görlitz wurde ein weiterer Teil der Ausstellung von den Städtischen Museen Zittau im Museum Franziskanerkloster gezeigt. Der Clou dabei: Das Eintrittsticket galt jeweils gegenseitig.
Das war große Kunst in Görlitz und Zittau

Thema: Ausstellungen in Görlitz und Umgebung

Görlitz verfügt nicht nur über fast 4.000 Baudenkmale, sondern ist eine Stadt der Museen und Ausstellungen. Hier befinden sich beispielsweise das Kulturhistorische Museum, das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum der Fotografie und das Senckenberg Museum für Naturkunde, im polnischen Teil der Europastadt das Lausitz-Museum. Darüber hinaus gibt es häufig Sonderausstellungen an anderen Orten, auch im Umland der Stadt sowie in der Dreiländerregion von Sachsen, Tschechien und Polen.
- Finissage in der Kunsthalle Görlitz [24.09.2022]
- Naturkundemuseum Görlitz für Blinde [09.08.2022]
- Kunst in der Rabryka [03.06.2022]
Zu verdanken war die Schau im Ursprung dem Sammlerehepaar Erika und Rolf Hoffmann. Beide interessierten sie sich bereits früh für künstlerische Positionen aus Ost und West. Nach der deutschen Wiedervereinigung wollten sie die von der "DDR" hinterlassene Kulturlandschaft aktiv mitgestalten. Doch ihre Pläne für eine Kunsthalle in Dresden zerschlugen sich – Berlin profitierte: Dort kaufte das Ehepaar im Jahr 1994 eine frühere Fabrik in Berlin-Mitte und richtete bewohnte und zugleich öffentlich zugängliche Ausstellungsräume ein. Im Jahr 2018 schenkte Erika Hoffmann ihre Sammlung den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Die Biografien von vielen der Künstler, deren Werke in Görlitz und Zittau gezeigten wurden, sind geprägt von Migrationserfahrungen und politischen Umbrüchen. Das spiegelt sich in Themen wie Grenze und Austausch, Heimat und Fremde, Identität und Entwurzelung wider Fragen – die auch für die Einwohner der Europastadt Görlitz-Zgorzelec relevant sind. Allein in Görlitz wurden rund 40 Werke gezeigt, so von Größen wie Andy Warhol, Marina Abramović, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Frank Nitsche, Helmut Newton, Teresa Murak, Eran Schaerf, Isa Genzken, Natalia Lach-Lachowicz und Hai Bo.
Nun hat eine spezialisierte Kunstspedition in den vergangenen Tagen alle Werke wieder abgebaut und sicher verpackt. Dabei zu helfen, das ließen sich die Restauratorin Franziska Klinkmüller von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Restauratorin Christine Reiner sowie die Museologin Sandra Fassbender und der Kunsthistoriker Kai Wenzel nicht nehmen.
Die Weltenwanderer-Ausstellung wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben, immerhin bot sie eine für Görlitz bislang einzigartige Begegnung mit weltweit bekannten Kunstwerken. "Besonders gern denke ich an den anregenden Austausch mit den Besucherinnen und Besuchern der Kunstpausen", so Kai Wenzel, "Wie sie sich mitten im Alltag gespannt auf zeitgenössische Kunst eingelassen haben, gemeinsam betrachtet und diskutiert haben, das waren auch beglückende Momente für mich als Kurator."
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- Quelle: red | Fotos: Görlitzer Sammlungen
- Erstellt am 16.06.2022 - 22:31Uhr | Zuletzt geändert am 17.06.2022 - 06:32Uhr
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