Kunstrasensportplatz auf der „Eiswiese“ eingeweiht

Görlitz-Zgorzelec. Am späten Nachmittag des 3. Dezember 2009 übergab der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick den Sportplatz mit Kunstrasen an die zukünftigen Nutzer der „Eiswiese“. Mit einem Trainingsspiel der Hockeyspieler vom Postsportverein und einem Fußballspiel der Stadtauswahl Görlitz gegen NYSA Zgorzelec wurde der Platz gleich sportlich eingeweiht.

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Traditionsreicher Platz nun Hi-Tech Spielfeld

Nach einem zweimal 30minütigem Spiel entschied die Stadtauswahl Görlitz das Spiel mit 2:1 für sich. Torschützen waren Maik Kühnel und Stefan Hoer.

Ein Sportplatz mit Tradition und Geschichte

Die sogenannte Eiswiese verdankt ihren Namen dem Umstand, dass einst auf dieser Fläche im Winter Schnee abgelagert wurde.

Die Sportplatzeinweihung unter dem Namen „Preußenplatz“ erfolgte nach dem Grundstückskauf im Jahr 1911 bereits im Februar 1914.

Bereits damals wurde der Platz zum Fußballspielen genutzt. Das soll auch künftig wieder so sein. Aber er steht auch als Freisportfläche für die Mittelschule 3 und die Grundschule 6 (Melanchthonschulen) zur Verfügung. Die Hockeyspieler des Postsportvereins Görlitz e.V. werden den neuen Kunstrasenplatz ebenfalls nutzen.

Was länge währt, wird gut

Bereits seit 1994 war die Rede von einem Kunststoffrasen auf dem Großfeld der Eiswiese. In den Folgejahren wurde immer wieder über diese Investition diskutiert, bis zuletzt auch über die Wahl des Standortes.

Kunstrasen im Trend

Der Einsatz von Kunststoffrasen für den Fußball hat deutlich zugenommen. So hat nach der Aufstellung von Anforderungen für Kunststoffrasen durch FIFA und UEFA auch der DFB Spielausschuss zum 1. Juli 2004 die Anpassung der Fußballregeln beschlossen. Darin heißt es: „Spiele können in Übereinstimmung mit den Wettbewerbsbestimmungen auf einer natürlichen oder künstlichen Unterlage ausgetragen werden“.

Während Kunststoffrasen für Trainingsanlagen inzwischen weit verbreitet sind, werden seit geraumer Zeit auch Länderspiele auf Kunstrasen ausgetragen, wie beispielsweise das WM-Qualifikationsspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Russland.

Spielfeld Hi-Tech

Das Besondere an der Sportanlage Eiswiese ist der Belag. Es handelt sich dabei um ein Sand-/Gummi-gefülltes Belagsystem auf elastifizierender Schicht mit texturierter Faser und einer Polhöhe von ca. 35 Millimetern. Die Nettospielfläche von 91,40 x 55,00 Meter orientiert sich an den Wettkampfbestimmungen für Feldhockey, entspricht jedoch gleichfalls den Regeln des DFB.

Um das bisherige Problem der Vernässung der Fläche in Griff zu bekommen, wurde nach vorherigen Baugrundgutachten und baubegleitender Untersuchungen durch den Gutachter der Neubau des Kunststoffrasenspielfeldes gemäß Sportplatz-DIN unter Einhaltung der diesbezüglich erhöhten Anforderungen an die Wasserdurchlässigkeit des frostsicheren Aufbaus durchgeführt.

Neben einer das Spielfeld umschließenden Ringdränage wurden quer zum Gefälle in einem Abstand von fünf Metern Dränstränge eingeordnet. Die Angliederung einer 80 Meter langen Kurzstreckenlaufbahn an der nordwestlichen Spielfeldseite ist vorrangig für eine Nutzung im Rahmen des Schulsports vorgesehen. Im Hinblick auf dessen Haltbarkeit und geringe Betriebs- und Unterhaltungskosten kommt ein wasserdurchlässiger Kunststoffbelag zum Einsatz.

Die Entscheidung auf drei Bahnen a 1,22 Meter Breite ermöglicht die Integration einer Weitsprunggrube im Anschluss an die Auslaufzone und somit die Mehrfachnutzung dieses Bereiches.

Wenn alle wollen, kann es schnell gehen

Mitte April dieses Jahres ging der Zuwendungsbescheid der Sächsischen Aufbaubank ein, Anfang August konnte mit dem Bau begonnen werden. Dies zeugt von einer zügigen Genehmigung, Ausschreibung und Vergabe, bei der alle involvierten Behörden, Stadtrat, Vereine, Planer sowie Ausführungsfirmen an einem Strang gezogen haben.

In den vorangegangenen Wochen führte die Frauenrath Landschaftsbau GmbH die letzten Arbeiten durch. Der Kunstrasen wurde verlegt, eine das Spielfeld umlaufende Pflasterfläche angelegt, die Spielfeldmarkierungen für Fußball und Hockey wurden eingeschnitten und verklebt, fünf Meter hohe Ballfangnetze in Richtung der Zuschauertraversen sowie zum Vorplatz wurden montiert. 15 PKW-Stellplätze wurden auf der Anlage eingeordnet.

Licht!

Da die bisherige Sportplatzbeleuchtung nicht die Mindestanforderung an die Beleuchtung von Außensportstätten erfüllte und nur wenige Monate im Jahr das natürliche Licht in den Spätnachmittags- und Abendstunden für Sportaktivitäten ausreichend ist, wurde durch die Hellmuth Matthes KG eine Flutlichttrainingsanlage an insgesamt sechs jeweils 16 Meter hohen Masten montiert. Störende Blendwirkungen, insbesondere an den Wohngebäuden der Fröbelstraße waren im Vorfeld durch eine entsprechende Justierung der Strahler auszuschließen.

Auf dem Kunststoffrasen-Großspielfeld wird es künftig möglich sein, im Rahmen definierter Nutzungszeiten - bis auf wenige witterungsbedingte Ausnahmen - ganzjährig Fußball und Hockey zu spielen.

Stadt an Finanzierung beteiligt

Die Gesamtbaumaßnahme kostete 787.545,85 Euro, die Stadt erhielt eine 75prozentige Förderung über Gewährung einer Zuwendung nach Sportförderrichtlinie und somit 471.166,87 Euro. Die Eigenmittel der Stadt in Höhe von 316.378,98 Euro sind teilweise haushaltsfinanziert bzw. stammen aus dem Maßnahmeplan zur Anschubfinanzierung im Rahmen der Kreisgebietsreform.

Partner des Vorhabens waren die Hellmuth Matthes KG, die Firma Baukonzept Planungsgesellschaft aus Lichtenstein und die Frauenrath Landschaftbau GmbH.

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  • Quelle: /red | Foto: /Stadtverwaltung Görlitz
  • Erstellt am 04.12.2009 - 22:56Uhr | Zuletzt geändert am 04.12.2009 - 23:11Uhr
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