Oberbürgermeisterwahl Görlitz - vorläufiges Endergebnis

Görlitz. 46.379 Wahlberechtigte waren zur Abstimmung darüber aufgerufen, ob der derzeitige Oberbürgermeister Joachim Paulick das Amt für eine weitere Wahlperiode ausüben oder von Herausforderer Siegfried Deinege abgelöst werden soll. 24.175 Stimmen - das entspricht einer Wahlbeteiligung von 52,86 Prozent - wurden abgegeben, davon 16.879 (69,82 Prozent) für Deinege und 7.296 (30,18 Prozent) für Paulick.

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Amtliches Endergebnis folgt

Thema: Oberbürgermeisterwahl Görlitz

Oberbürgermeisterwahl Görlitz

Am 26. Mai 2019 wird in Görlitz im ersten Wahlgang über einen neuen Oberbürgermeister resp. eine neue Oberbürgermeisterin abgestimmt. Amtsinhaber Siegfried Deinege tritt nicht noch einmal an.

Das amtliche Endergebnis der Oberbürgermeisterwahl der Stadt Görlitz im Jahr 2012 wird am Montag, dem 23. April 2012, um 16:15 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses der Stadt Görlitz, Untermarkt 6-8, in der Sitzung des Gemeindewahlausschusses ermittelt und festgestellt. Diese Sitzung ist öffentlich, jedermann hat Zutritt.

Ergebnis: Wovon haben sich die meisten Wähler bei der Görlitzer OB-Wahl 2012 leiten lassen?

Sachliche Informationen (9.4%)
 
Intensität des Wahlkampfs (2.1%)
 
Zeitungsaussagen (31.3%)
 
Gruppendynamik (7.3%)
 
Vorurteile (21.9%)
 
Wunsch nach Veränderung (26%)
 
anderes (2.1%)
 
Nichtrepräsentative Umfrage
Umfrage seit dem 23.04.2012
Teilnahme: 96 Stimmen
Kommentare Lesermeinungen (33)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Heute einmal etwas zum Nachdenken

Von Fulanke Wang am 10.05.2012 - 18:03Uhr
Hallo Görlitz, hallo Herr Torsten K.,

ich möchte Ihnen antworten, wieso ich denke, ich habe die Kompetenz, um Einschätzungen treffen zu können.

Ich bin Chairman - CEO einer internationalen Unternehmensgruppe (Mischunternehmen), die sich mit drei Kernproblemen beschäftigt:
1. Rohstoffressourcen und Halbfertigerzeugnisse (~25 % der Arbeit), auch für die europäische Großunternehmen und Mittelstand.
2. Nennen wir es Wunscherfüllung für VIP (15%) und somit
3. das wichtigste Feld, Projektarbeit und Finanzierungen für Zukunfts- und humanitäre Projekte im Auftrag oder als mögliche Alternative für die Zukunft.

Damit sie etwa verstehen was damit gemeint ist, z.B. Hightech-Krankenhaus Afrika oder Projektentwicklung, Finanzierung, Betreuung , teilweise auch komplette Übernahme als Betreiber, wie z.B. hier in der Wüste. Aufgabenstellung: „Entwicklung von Lösungen zur Wasser- und Energiegewinnung, sowie Lebensmittelproduktion unter möglichen Bedingungen im Jahr 2050.“ Also gehen wir von einem Platz aus, der absolut trocken ist, mit Standstürmen, kaum Vegetation usw. und lassen eine mögliche Welt entstehen mit Wasserressourcen, Wäldern, gemäßigtem Klima und einer sich tragenden Lebensmittelproduktion mit gleichzeitiger Wohnlandschaft. Dazu muss man Kenntnisse über alle Bereiche haben und auch Technologien und das Zusammenspiel neu bewerten. Somit sind - ohne die beiden ersten Kernprobleme zu vernachlässigen - alle Probleme einer Stadt enthalten.

Aber ich muss alle drei Kernprobleme gemeinsam führen und positiv entwickeln. Das heißt für 1. und 2.: Die Wünsche der Klienten respektieren, gleichzeitig die optimale Möglichkeiten der eigenen Unternehmen mit denen von außen zu bündeln, um den Interessen optimal Rechnung zu tragen. Glauben Sie mir, manche Dinge sind kaum zu übertreffen, an Problemen. Bei 3. ist nicht das jeweilige Projekt das Wichtigste, sondern die Machbarkeit unter dem jeweiligen Budget (aus wenig viel machen) und dabei auch eigene finanziellen Mittel in die Hand nehmen und gleichzeitig Risikokapital beschaffen, damit keine Schuldenbelastung für den Standort entsteht. Also immer eine Wirtschaftlichkeit von über 1,5 bis 2 erlangen, um das Kapital zurückzuführen.

Dieses Kapital erhält man nur, wenn eine echte Vertrauensbasis vorhanden ist, über viele Jahre und das internationale Ansehen unbeschadet ist. Es ist fast alles möglich, wenn man Wunschdenken und Realität im Einklang bringen kann! Es gibt dabei auch Enttäuschungen und Dinge, die einfach neu überdacht werden müssen. Dies zu Ihrer indirekten Frage über meine Kompetenz.

Jeder Beitrag hier hat ein Stück Wahrheit, Kommunikation ist das wichtigste, Ehrlichkeit und Offenheit. Ob es dabei um den General Manager (GM), Oberbürgermeister (OB) oder die gewählten Gremien geht, ist eigentlich ohne Bedeutung. Es wäre Schade, wenn hier die Diskussion einschlafen würde, wie so oft im Internet.

Wenn man die Zeit von 1990 bis dato betrachtet, dann ist der Souverän in dieser Stadt eigentlich der Stadtrat! Ich habe in den vielen Informationen aus dem Internet nur einen Link (http://www.mirko-schultze.de/archives/30) aus der vergangenen Zeit der Stadtratswahl 2009 heraus gesucht, ich denke dies zeigt viele Probleme auf. Man stellt sich die Frage, wer ist in Görlitz der Souverän, eigentlich die Bürgerschaft. Also ist es bedenklich, wenn ein Bürgerverein von einer vom Souverän gewählten Exekutive (Stadtrat) mit Unterstellungen an der Glaubwürdigkeit gleich demontiert werden sollen. Gleichzeitig wird alles was, ein OB durchführen will und tut, mit Misstrauen und nur persönlichen Interessen definiert - da stellt sich die Frage, wie lange will der Souverän dies noch dulden?

Wenn man die Geschichte des Herrn Lechner mit der von Herrn Paulick vergleicht (ich weiß, Vergleiche hinken immer), sind doch einige Parallelen zu erkennen. Hat seit heute einmal jemand daran gedacht von den Herren im Stadtrat, Herrn Lechner zu rehabilitieren? Ich denke nein, denn damals arbeiteten die Netzwerke der Stadt. Selbst nach der Abwahl. Also sollten die Bürger anfangen, als Souverän zu denken und zu handeln. Ich weiß, ich bin fast einen Tagesflug entfernt, aber mir liegt viel an der Stadt.

Vielleicht sollte ich diese, auch meine Stadt den Asiaten als touristisches Ziel empfehlen in Zukunft. z.B. Flug nach Leipzig - Busreise über Dresden, Görlitz nach Berlin (Abflug nach Shanghai). Heute gibt es Reisen, die elf Tage dauern, kein Hotel, nur Busfahrt quer durch Europa. Diese Leute lassen im Schnitt zwischen 250 und 450 Euro am Tag in Europa nur für Kost (wollen alles probieren) und Einkauf für die Familie - nur dazu muss man beginnen, gemeinsam zu arbeiten und nicht Schuldige zu suchen, denn dies ist sehr einfach. Görlitz ist zwar noch nicht Weltkulturerbe, aber die Bilder von Görlitz erzeugen Neugier. Dies heißt aber nicht, dass Görlitz vom Tourismus leben könnte, aber dies könnte helfen.

Nur, wie geschrieben, dazu muss man noch viel tun, um die Lächerlichkeit, die kursiert, zu verlieren. Ich bin gern bereit hier einiges zu tun für Görlitz und die Zukunft, aber sie wissen selbst: Man riskiert ungern den eigenen Ruf.

Ich hoffe auf die Zukunft, aber auch Herr D sollte als Erstes ganz einfach ehrlich zu sich und der Stadt sein, damit es ein wirklicher Neuanfang werden kann. Das ist, denke ich, auch im Interesse über 16.000 Görlitzer, die Ihn gewählt haben. Der Stadtrat sollte sein eigenes Image in Frage stellen und sich selbst einmal einen Spiegel vorhalten. Wie geschrieben, ERTV hat bestimmt ein Archiv. Ich denke selbst die BfG (manchmal dachte ich, das ist mehr Bürger gegen Görlitz) sollte nicht denken, sie sind unfehlbar, dies ist niemand, wie schon geschrieben, sonst wären wir Roboter und das Leben langweilig.

Gruß Fulanke

Stadthallenbeschluss, Herr K.

Von Jens Jäschke am 09.05.2012 - 20:36Uhr
Auch ich war bei der Jugendveranstaltung im Hörsaal der Hochschule dabei, wollte eigentlich ein paar fundierte Fragen los werden. Dies wurde mir mit der Sicht auf mein etwas fortgeschrittenes "Jugendalter" verwehrt. Leider.
Herr Paulick antwortete sehr souverän, hingegen Herr D. bei jedem zweiten Satz von seinen Netzwerken schwärmte. Das aber nur am Rande.

Der Beschluss zur minimierten Bausumme kam erst vor einer Woche zur Stadtratsitzung, also nach der Wahl und somit hat Herr Paulick wohl nichts falsches erzählt, wenn ich mich nicht irre?!

Weiterhin muss festgehalten werden, dass Herr Paulick urlaubsbedingt auch nicht bei der Beschlussfassung zugegen war.

an Torsten K.

Von Frank am 08.05.2012 - 23:37Uhr
Sehr geehrter Torsten K.,

auch wenn Sie sich darüber aufregen, dass hier jeder an der Stadt Görlitz Interessierte, ob aus Fernost oder von zwei Straßen weiter, "seinen Senf dazu gibt", verhindern können Sie das nicht, die Zeiten sind gottlob vorbei.

Ihr Zitat "Wenn ich mir vorstelle, dass ich nach 22 Jahren Wiedervereinigung immer noch auf meine Vergangheit reduziert werden würde, würde mir schon lange der Hals platzen" in Bezug auf den neuen OB kann ich überhaupt nicht verstehen. Sollte der damals jemandem die Luft aus dem Fahrrdreifen gelassen haben, kann man das ignorieren, aber vom neuen OB gibt es ja überhaupt keine Stellungnahme zu seinen zweifelsohne vorhandenen SED-regimetreuen politischen Aktivitäten seiner DDR-Vita. Der hat sich halt so lala vom Schmied zum Leiter der Fertigungslenkung hochgeackert.

Ohne SED, Parteischule und Stasi gelang so was vielleicht bei einem von Hundert!

Sein Ex-Laden war ja auch zu DDR-Zeiten keine kleine Firma, dort kamen nur über 100%-ige nach vielen Jahren Schulung in den Kaderschmieden unter "Rotlichtbestrahlung" auf solche höhere Positionen, davon will der nun nichts wissen, der sagt auch nichts dazu..., äh, der hat bis zum Schluss noch in der Kampfgruppe (und ich vermute mal auch sonstnoch wo) bis Anschlag 1989 voll mitgemacht!

Darauf gibt es von ihm vorläufig keine Antwort. Wer sich nicht deutlich von seinen Fehlern aus der Vergangenheit distanziert oder diese nicht mal zugibt, der hat sie auch nicht bereut.

MfG Frank

Letzter Kommentar

Von Torsten K. am 08.05.2012 - 22:54Uhr
@Jens Jäschke
Der Beschluss wurde nicht nach der Wahl gefasst. Und in der Wahl hat er beim Gespräch in der Görlitzer Hochschule aber genau das versprochen obwohl er es schon anders wusste!!
Interessant ist, dass sie der SZ nur das glauben, was sie hören bzw lesen wollen. Ansonsten ist es ein Märchenbuch... ;-) So kann man sich auch Meinungen bilden. Respekt.

@ Herr Fulanke
Ich kann mir über ihre Kompetenz kein Urteil erlauben, weil ich sie nicht kenne und werde mir das auch nicht anmaßen. Aber ich kenne meine Kompetenz. Und ich bin seit 15 Jahren in der Gastronomie und im Veranstaltungsbereich tätig. Ich kenne mich mit Planung in diesem Bereich aus. Auch was Location betrifft. Einschliesslich Liquiditätsplan und Ertragsvorschau. Also bilde ich mir ein, dass ich in dem Bereich weiß, wovon ich rede.
Sich selber zur Wahl zu stellen, war auch mal ein Thema. Leider war es mir aus privaten und gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Aber es war jemand, der sich auf die Liste setzen lassen wollte als dritter Kandidat. Leider hat er die erforderlichen 160 Stimmen dafür nicht bekommen. Er wäre für mich der Ideale und beste Kandidat gewesen.

Ich muss und will hier niemanden überzeugen und was beweisen. Denn das Wahlergebnis hat gezeigt, dass es noch mehr gibt, die so denken. Und für mich ist nicht nur Herr P. Schuld. Auch der Stadtrat. Aber irgendwo muss angefangen werden. Und er, P., war der Erste. Bei der nächsten Stadtratswahl wird auch da sich was ändern. Und ich bin sicher, dass ich da mit dabei sein werde. Ich arbeite dran. Allerdings mit keiner der bestehenden Parteien oder Bündnisse.

Ich denke, viele der Probleme zwischen OB und Stadtrat sind auf fehlende Kommunikation zurückzuführen. Ja, auch auf den fehlenden Respekt und den fehlenden Willen, aufeinander zu zugehen. Leider! Und das lag nicht allein am Stadtrat. Der Willen fehlte am meisten bei Herrn P. - und wer das nicht sehen will, der ist scheinbar verblendet und will es nicht sehen. Und dass vielleicht nur, weil der gewählte Kandidat nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Aber was mich so verärgert ist die Tatsache, dass Herr D. noch nicht einen Arbeitstag hatte und alle schon wissen wollen, wie es ausgeht. Vielleicht behält er den Kurs bei wie Herr P., nur dass er mehr Gespräche sucht, mehr Menschen mit einbezieht und vor allem sich auch mal beraten lässt und nicht jede Idee, die nicht von ihm kommt, gleich lächelnd abschmettert.

In diesem Sinne... Herr Fulanke, ich bedanke mich bei ihnen für ein respektvolles und gutes Gespräch mit fundierten Argumenten. So muss es sein. Auch in Kommentaren und Foren. Und nicht nur einseitige Berichterstattung und Zwischenrufe. Ich wollte nur aufzeigen, dass Alles zwei Seiten hat und man auch immer beide betrachten sollte.

Letztes Statement zur Stadthalle und Antwort auf Herrn Torsten K.

Von Fulanke Wang am 08.05.2012 - 11:37Uhr
Sehr geehrter Herr Torsten K.,

manchmal habe ich das Gefühl, es geht hier bei Ihnen darum den Leuten begreiflich zu machen und Herrn Paulick nachzuweisen, dass er ein Versager und Lügner ist, um im Nachhinein eine Begründung für die Abwahl zu finden. Ich denke, Sie sind ein Unwissender, dies ist nicht abwertend, sondern die Wahrheit.

Als erstes empfehle ich folgende Lektüren im Internet.

http://www.goerlitz.de/fileadmin/Stadtverwaltung/Presse/Stadthalle/Stadthalle_Goerlitz_Ergebnisbericht_Kostenschaetzung_Terminrahmen.pdf
http://www.goerlitz.de/fileadmin/Stadtverwaltung/Presse/Stadthalle/Projektstudie_Stadthalle_Goerlitz_110809.pdf

Besonders von Interesse ist die Projektstudie.
Sie schreiben (Zitat): "Allerdings denke ich, dass die Stadthalle kein Probleme hätte, den Veranstaltungsplan mit diesen zu füllen."
Bauen kann man auch in der Wüste Gobi, aber Sie müssen die Plätze regelmäßig mindestens zu 30 % füllen. Ich will nun keine Ausführungen machen, die Sie selbst in den Links lesen können. Allein von Großveranstaltungen wird dieses Haus niemals überleben. Und genau darum ging es in der neuen Idee von Herrn Paulick.

Wie ich schon geschrieben habe: zukunftsorientiert und vorausschauend (vorhersehend) arbeiten. Und wenn Herr Paulick sich an den Großveranstaltungen messen lassen will, dann schließt das Eine das Andere nicht aus.

Zitat aus dem MDR: "Ihre Zusage knüpfte die Landesdirektion jedoch an eine Bedingung: Görlitz muss per Beschluss vom Stadtrat versprechen, dass die Stadthalle in Zukunft genutzt wird. Behörden-Sprecher Holm Felber sagte: "Steuermittel in dieser Höhe ohne Garantie der Stadt bereitzustellen, ist dem Steuerzahler nicht zuzumuten." Dazu sagte der Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick dem MDR, dass die Stadt künftig mit 280.000 Euro Betriebskostenzuschuss kalkuliere und sich damit klar zur Stadthalle" (bekenne).
Damit stand er nach wie vor zu seinem Wort, aber er zeigte gleichzeitig Größe und muss sich selbst eingestehen, dies ist nur ein Teil des Weges, also muss das Konzept verbessert und erweitert werden.

Der Stadtrat,, nicht Herr Paulick, ist in der vollen Verantwortung. Ich will hier nicht Herrn Paulick als fehlerlos darstellen, aber hier scheint es, alle Fehler in der Stadtverwaltung und Fehlentscheidungen im Stadtrat werden einem einzigen Mann zugeordnet. Das ist das Gerede von Schwätzern. Auch hierfür gibt es einen Lehrsatz, wie man Versager erkennt: "Wer allen alles recht machen will, der tut nichts und ist ein Versager und Nichtskönner."

Sorry, Sie beweisen mit diesem Statement: Sie haben die Probleme der Stadt und des Umfeldes nicht richtig verstanden, weil alles nur auf eine Person reflektiert wird. Dass Sie Träume und Wünsche haben und Ihre Vorstellungen, dies macht Sie mir sogar sympathisch, aber das Leben ist leider kein Wunschkonzert, sondern harter Kampf und muss mit der Realität in Einklang gebracht werden.

Wenn Sie wirklich reale Einschätzungen treffen wollen, dann untersuchen Sie einfach, wer hat in dieser Stadt von 1990 oder auch nur nach der Wahl von Herrn Paulick bis dato was zu verantworten von dem Erreichten oder wer hat sich für was tatsächlich eingesetzt und wer hat sich vor der Verantwortung gedrückt. Sie werden feststellen, es ist nicht so einfach, da eine Stadt ein komplexes Gebilde ist mit vielen Problemen die sich beeinflussen und wenn eine Entscheidung falsch war, aber in diesem Moment richtig, dann ist es schwer diese Entscheidung auszugleichen. Dabei ist es unwichtig WER der Entscheidungsträger war.

Es gibt operative Entscheidungen, die sofort gefällt werden müssen, oder man scheitert in diesem Moment. Hier in dieser Stadt gibt es ein Problem, man schiebt die Verantwortung einfach anderen zu, dies kann aber ein OB nicht. Er kann sich beraten, aber er muss in kurzer Zeit sein Willen bekunden. Das ist das Wesen der operativen Arbeit eines OB’s. Es ist immer einfach, anderen Fehler nachzuweisen, warum fand ich Sie nicht auf der Liste als Position drei. Fehler suchen und scheitern vorwerfen ist einfach.

Selbst Verantwortung übernehmen, dann kann man über OB’s und General Manager (GM) reden und auch urteilen. Ich bin selbst Chairman - CEO , also kann ich über GM urteilen und da eine Stadt in der Komplexität mit einer internationalen Unternehmensgruppe gleichzusetzen ist, kann ich mir auch erlauben, die Arbeit von Herrn Paulick einzuschätzen.
Es war nicht alles so, dass es einen vom Sitz reißen würde, aber er hat seine Sache mit diesem Stadtrat gut gemacht. Er kann auf das Erreichte stolz sein und er wird auch aus seinen Fehlern gelernt haben. Aber eins hat er getan. Er hat zu seiner Entscheidung gestanden, wenn er Sie selbst und freiwillig so getroffen hat. Aber war es immer so? Klären sie dies ganz einfach selbst.

Grüsse aus Fernost,

Fulanke

Gelogen, Herr K.?

Von Jens Jäschke am 08.05.2012 - 10:01Uhr
Warum soll denn Herr Paulick jetzt schon wieder gelogen haben?

Ihre Offensive gegen Herrn Paulick fängt langsam an, lächerlich zu werden. Herr Paulck wollte die Stadthalle zu Großveranstaltungen nutzen, korrekt. Das war allerdings, bevor die Stadträte eine Kürzung um fast die Hälfte der Sanierungskosten beschlossen hatten. Wie will man denn jetzt ohne das nötige Bühnenequipment , ohne Gastronomie, ohne ordentlichen Sanitärtrakt ect. eine Großveranstaltung planen und durchführen?

Es ist Schwachsinn, die Baukosten zu reduzieren, nur um Sanieren zu können. Durch diese sinnlose Beschlussfassung der Stadträte wird nach "Neueröffnung" der Stadthalle der Stadt ein weitaus höherer Betrag zur jährlichen Subventionierung vor Augen stehen. Also ich denke, anstatt den angedachten 500.000 Euro Zuschuss jählich werden wir uns so bei ca. 2 Millionen einpegeln wegen ausbleibender Einnahmen durch nichtstattfindende Veranstaltungen, ursächlich fehlendem technischen Equipment.
Warum also, hat Herr Paulick jetzt gelogen?

Ich lese sonst nie die Sächsische Zeitung, weil ich noch auf den Märchenbuchbestand meiner Tochter zurück greifen kann, aber der Artikel "Görlitzer Gift" vom, ich glaube Samstag, entspricht zum Teil den Machenschaften des Görlitzer Stadtrates. Den sollten Sie einmal lesen, Herr K., und dann können Sie Ihre Interaktionen endlich zu einer reellen, also greifbaren Auffassung umgestalten.

Herr Fulanke / Stadthalle Görlitz

Von Torsten K. am 08.05.2012 - 02:46Uhr
In gewisser Hinsicht gebe ich Ihnen Recht. Aber dann ist es wieder der Beweis, dass Herr Paulick die Görlitzer und seine Wähler angelogen hat. Denn genau diese Großveranstaltungen hat er versprochen und wollte sich auch daran messen lassen, es umzusetzen. Also hat er nicht nur gelogen, sondern ist wieder gescheitert.

Allerdings denke ich, dass die Stadthalle kein Probleme hätte, den Veranstaltungsplan mit diesen zu füllen. Wir können froh sein, dass Landskron damals auf die Idee gekommen ist und die Kulturbrauerei hatte als Alternative. Aber auch sie ist für bestimmte Anlässe und Veranstaltungen nicht der richtige Rahmen. Sie ist meist ausgebucht und erschwert den örtlichen Veranstaltern das Planen. Ich denke, dass es mit Stadthalle in beiden Locations genug Veranstaltungen geben wird, weil das den Veranstaltern mehr Möglichkeiten gibt, was den Rahmen und den Ort angeht. Und natürlich auch die Möglichkeit, sie schneller und einfacher umzusetzen.

Grüße,

Torsten K.

Zur Stadthalle

Von Fulanke Wang am 07.05.2012 - 11:47Uhr
Die von ihnen genannte so hervorgehobene Verwendung der Stadthalle als Ort für Großveranstaltungen ist eine sorry totale unsinnige Investition, die Kulturbrauerei ist ausreichend für diese Stadt.

Und wenn sie einmal nur eine mathematische Berechnung machen würden: Wie viele Großveranstaltungen im Monat oder jährlich durchgeführt werden müssten, dann kommen sie selbst dahinter. Dies ist für Görlitz ein echter Witz.

Schauen Sie sich in Deutschland um, wie viel solcher Häuser stehen leer oder liegen finanziell auf den Taschen der Kommunen und es erfolgt ein Tod auf Raten. Wenn man etwas wieder beleben will, dann aber bitte nicht mit den Methoden, mit denen vorher viele gescheitert sind.

Die Stadthalle hat nur eine Chance, wenn eine neue und breitgefächerte Nutzung entwickelt wird.

Fulanke

Antwort auf Torsten K. / Realismus

Von Fulanke Wang am 07.05.2012 - 11:37Uhr
Lieber Herr Tosten K.,

als Erstes ich bin kein Hellseher, aber Analytiker, was in meinem Job und meiner Position zum einfachen Handwerkszeug gehört. Bevor ich mich zu etwas äußere, beschäftige ich mich mit den Menschen, den Dingen, Hintergründen, Folgen und Vorgängen.

Nun zu meiner ersten immer wieder gestrichenen Aussage zur Verbindung zwischen Parteifunktionären und das Sammeln von Informationen über Mitgliedern und Nichtmitgliedern zur Weiterleitung (Anmerkung der Redaktion: In der Tat, wir möchten niemanden ohne konkreten Anlass in Stasi-Nähe rücken). Dies war ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Funktionäre der SED, egal in welcher Ebene. Ich selbst wurde 1988 unter Generalverdacht gestellt, nur weil ich begründete, warum es in der ehemaligen DDR eine Veränderung geben wird und zwar von unten! Ich hatte mich nur im Jahr geirrt - ich hatte auf 1990 getippt, aber den Mut und die Verzweiflung der Menschen unterschätzt. Also bin ich Hellseher, nein, ich suche Hintergründe und Erklärungen, um dann bestimmte Situationen vorher zu erkennen. Dies macht auch einen guten Chairman oder General Manager (GM) oder Oberbürgermeister (OB) aus. Wir nennen dies vorherschauend handeln, egal ob in der Politik oder Wirtschaft.

Aber zurück, die Person die mir damals, sagen wir einmal Probleme, bereitet hat, war auch ein 1000-Prozent-Parteifunktionär, aber in einer anderen Ebene und genau diese hat sich entschuldigt und mir dies mitgeteilt, ich habe damals alles nicht gewusst und falsch reagiert. Diese Person hat mir dann die SED-Weisungen für Funktionäre erklärt, welche ich mir vor meinem ersten Schreiben noch einmal über ein Telefonat bestätigen lassen habe. Also stellt sich da nun die Frage, sollte einer dies nicht tun, der so total überzeugt war und diesen Teil seiner Lebensgeschichte ungern nennt? Wenn man dann die Geschehnisse in der Geschichte des Waggonbaus und von Görlitz in Jahr 1953 in Bezug setzt, dann weiß man, dass Görlitz eine besondere Situation für das alte System war.

Zweite Geschichte, ich war Anfang 2009 eingeladen zu Gesprächen in dem Land, wo ich heute arbeite und lebe. Ich erzählte, was ich sah und was passieren könnte mit 90 % Wahrscheinlichkeit in einem zwanglosen Gespräch mit meinem heutigen Banker. Ergebnis: Du bist wohl ein kleiner H..., ich wurde mal so bei der Polizei zur intensiven Befragung vorgeladen, aber sehr höflich und zuvorkommend. Die Tragik war aber, bei meinem zweiten Besuch passierten diese vorhergesagten Dinge. Am 05.07.2009 kam es zu dem analysierten Showdown. Heute diskutieren wir offen und meine Meinung wird geachtet nicht nur in diesem Land. Soviel zu mir und den ersten Teil der Antwort. So ist es mit "Hellsehern", die keine sind, aber ganz einfach Zusammenhänge erkennen.

Nun zu Ihrer Frage: Was ist in sieben Jahren?
Der neu gewählte OB wird dann bereits Geschichte sein. Warum?
Erste mögliche Erklärung aus dieser Wahl: Es ging nicht darum, einen neuen besseren OB für die Stadt zu finden, es ging darum, einen "unbequemen Macher", der nicht gerade zimperlich war und nur im Interesse der Stadt handelte, los zu werden. Dabei war es unbedeutend, wer der Neue ist oder war. Wichtig war, er kann sich gut in Szene setzen und hat möglichst eine Geschichte in der Stadt. Nach dem alten Spruch von Churchill: "Was interessiert mich das Geschätz von gestern, heute sage ich was anderes." So sind auch seine Slogans zur Wahl zu betrachten.

Sollte der neue OB D. wirklich ein Macher sein, ist er wieder ein neuer OB unbequem und nicht zimperlich mit den heutigen Unterstützern, dann wird er auch dieses Schicksal teilen, schnell und mit Misstrauensantrag und den bekannten Ergebnissen. Man wird im Stadtrat nicht warten bis 2014. Warum? Der Stadtrat beschäftigte sich oft mit sich selbst und manchmal denkt man wirklich, Stadtrat und Bürger der Stadt leben in zwei verschiedenen Welten. Ich denke, ERTV hat ein Archiv, da kann man dies selbst über die letzten Jahre analysieren.

2. Variante: Sollte er der GM aus meiner Geschichte sein, also das tun, was seine heutigen Unterstützer (die Glücksfee) wollen, dann wird die Stadt erbarmungslos verschuldet und handlungsunfähig. Ich erinnere mich an einen Satz in Bezug auf den Beschluss zur Stadthalle. Herr Schulz hielt ein Statement und der letzte Satz war etwa "Damit haben wir dann einen sehr einfachen Haushalt." Dies war eine weise Aussage, auch wenn kaum von der Mehrheit im Stadtrat in der Tragweite verstanden. Und genau dies ist der Punkt: Bis zur Wahl von Herrn P. haben die Verantwortlichen der Stadt in den Wolken gelebt und eine Verschuldung angehäuft, die ohne Herrn P. bei zukünftigen über 150 Million € (bis etwa 2007) gelandet wäre, aber so kann kein Stadtrat arbeiten - der Görlitzer schon. Und man stellt sich die Frage, wer hatte dies vom jetzigen Stadtrat mit zu verantworten? Man wird hören, NATÜRLICH NIEMAND, dies waren die Anderen, also alle bei der letzten Wahl neu gewählt im Stadtrat.

Sie sind ein Träumer, sorry. Die Stadt hat Ihre finanziellen Zwänge und kaum Industrie. Die von Herrn P. erwirtschafteten wenigen Millionen sind bei den angeblichen Veränderung zum Guten schnell verbraten und dann kommen neue Schulden auf Kosten der Bürger. Wie hoch ist die Pro Kopf Verschuldung im Moment und dann lassen sie uns wissen wie es in den nächsten Jahren weiter geht. Ich sage heute, es wird teuer für die Bürger.

Wenn man sich nun mit den fehlenden Zeiträumen und nicht beantworteten Fragen von Herrn D. beschäftigt kommt man zu einer Frage: Wieso MUSS ein GENERAL MANAGER, der so ein Können und außergewöhnliche Fähigkeiten (eigene Einschätzung von Herrn D. ) hat, seinen Posten verlassen und einen neuen Wirkungskreis außerhalb der Wirtschaft finden? In der Wirtschaft ist es so, man wird solange seinen Posten innehaben, bis man entweder gescheitert ist oder einen noch verantwortungsvolleren Job mit mehr Verantwortung erhält oder durch Angebote, die man nicht abschlagen kann, abgeworben wird.

Wenn man bedenkt, das Herr D. nur wenige Monate nach seiner Zeit in Görlitz in der Wirtschaft in diesem neuen Posten nach dem General Manager in Görlitz überlebte, dann braucht man kein Hellseher sein. Ich weiß nicht wer und was Sie sind, aber es gibt eine lineare Entwicklungskurve. Und diese ist bestimmt unter dem jetzigen Stand der Dinge nicht nach oben gerichtet.

Ich würde der Stadt gern helfen und wir hatten eine Möglichkeit gesehen, um eine Entlastung bei der Stadthalle zu schaffen, da die Idee von Herr P. nachvollziehbar und wirtschaftlich interessant war.
Aber nach den Aussagen - siehe Website von D. -kann man nur sagen, total an der Realität vorbei.

Zitat 1: "Lebensqualität erhöhen
Ordnung und Sicherheit bedeuten Lebensqualität für die Bürger unserer Stadt...." (Zitat Ende)
Wir sind hier nicht in den USA, wo der Bürgermeister den Sheriff einsetzen kann und, sorry, ich bezweifle, dass der Bund oder der Freistaat jetzt das Konzept ändert. Es gibt nur die Möglichkeit privater Polizei, ob dies aber das Gesetz zulässt? Nebenbei bemerkt: alles kostet Geld, was die Stadt nicht hat, oder die Netzwerke spenden viele Million, also Geschwätz.

Zitat 2 "Bezahlbar und gesund leben
Die Energiewende ist auch für Görlitz eine Chance. Flexibel, dezentral, beteiligungsorientiert und klimaverträglich - so sieht eine verantwortungsbewusste Energieerzeugung aus. Die Stadtwerke spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie sollen als lokaler und kompetenter Akteur die Erzeuger und Verbraucher von Energie, also Unternehmen, Wohnungswirtschaft und Bürger, zusammenführen unter einem Ziel: sichere, bezahlbare und möglichst nebenwirkungsfreie Energie für Görlitz.
Ein wichtiger Beitrag mit ersten Erfahrungsbeispielen in Görlitz ist die Kraft-Wärme-Kopplung durch erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke." ( Zitat Ende)
Da verstehe ich sein Vertragsende, entweder er lebt noch in der Vergangenheit als Europa und die USA noch die Märkte bestimmt haben oder ist unwissend, beides ist tragisch. Die Preisbildung von Erdgas ist an die Preisgestaltung von Erdöl gebunden. Aber nur wenn es um steigende Preise geht. Erdgas wird in den nächsten Jahren mehr und mehr Verwendung finden, was bekannt ist ! Dies weiß eigentlich schon fast jeder Bürger aus den News, der Markt wird bestimmt von Angebot und Nachfrage. Unabhängig gesehen von den Margen der einzelnen Abläufe ist diese Aussage komplett daneben. Somit wird die zukünftige Preisgestaltung komplett ignoriert.
Dieser Zusammenhang ist bekannt und deshalb wurde selbst von der Bundesregierung bereits vor Jahre ein Studie zu anderen Formen der dezentralen Energiegewinnung im Auftrag gegeben. Die Aufgabenstellung liegt mir unter anderem als Kopie vor. Auch eine Verbrennung von Erdgas erzeugt Emission.

Ich möchte jetzt nicht alle Punkte beleuchten, dies ist nicht meine Aufgabe und meine Zeit ist auch begrenzt.. Nur noch eins, das Wichtigste sind nicht Worte, sondern kreatives Handeln mit großen Nutzen und genau dies ist in der Wirtschaft und in der Politik gleich bedeutend. Ein im Leben eines Managers gelernter wichtiger Satz ist: "Wenn deine Gegner dich loben, dann hast du etwas falsch gemacht" und wenn die alteingesessen Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und Mitglieder im Stadtrat Herrn Paulick nicht mögen, dann hat er ganz einfach zu viel verlangt im Interesse der Stadt. Man kann den Mitarbeitern nur Gutes tun, wenn es dem Unternehmen Stadt gut geht, denn man kann nur ausgeben, was man ein genommen hat, oder ist es im Unternehmen Ihrer Familie anders?

Ich denke ich bin kein Hellseher, nur Realist und auch Sie und die Görlitzer werden wieder hart landen in der Realität.

Fulanke

Geschichte verdrehen?

Von Daniel K. am 07.05.2012 - 08:19Uhr
Werter Herr Torsten K.,

ich möchte mich zu Ihrem folgenden Zitat - an KOBOLD gerichtet - äußern.

Zitat: "Im Übrigen wird auch schnell vergessen, dass Görlitz sein Hoch mit fast 100.000 Einwohnern, auch in dieser Zeit erreicht hat. Also perspektivisch und auch familienfreundlich scheint Görlitz in der Zeit schon gewesen zu sein. Und ich glaube, dass Görlitz auch wieder in diese Richtung muss, um die Abwanderung der Jugend zu stoppen."

Ich glaube nicht, dass Görlitz wieder in diese Richtung muss. Sicherlich ist der Höchststand der Bevölkerung von 101.742 Einwohnern nach dem Gründungsdatum der DDR erreicht und fällt somit in die Zeit dieses Systems. Das ganze liegt aber ganz zu Beginn der DDR und hat gänzlich andere Ursachen als eine "perspektivische und familienfreundliche" Politik.
Der Grund ist die geopolitische Lage in dieser Zeit. Es handelt sich schlicht und ergreifend um Vertriebene, die auf Ihrer Flucht in der ersten deutschen Stadt nach der neuen Grenzziehung hängen bleiben. Ca. 28.000 Menschen, wenn man die Zahlen (Wikipedia) von 1945 und 1949 vergleicht.
Und als dann das System DDR so richtig zu wirken begann, nahm die Bevölkerungszahl kontinuierlich ab. Das ging schon 1950 los und setzte sich mit kurzen Stagnationen in den 1960-er Jahren stetig fort. Ende 1989 war Görlitz um ca. 27.000 Einwohner ärmer. Das sind nun mal die Tatsachen.

Und auch wenn der Staat DDR nun fast "eine viertel Jahrhundert" (wie Sie es sagen) Geschichte ist, berechtigt es nicht, die Tatsachen zu verdrehen oder zu verschweigen. Im übrigen, die Politik der DDR als familienfreundlich hinzustellen ist ja nur auf den ersten Blick schlüssig. Wenn man aber bedenkt, dass es erklärtes Ziel der Führungsriege der DDR war (von E. Honecker sogar niedergeschrieben), die Jugend ideologisch an diese Staat zu binden, dann erscheint eine kostenlose Kinderbetreuung schon in einem anderen Licht - wenn man dann noch weiss, wie viel Kriegsspielzeug dort (KiTa's) teilweise vorrätig war...
Dass heute die ideologische Beeinflussung viel subtiler durch die Medien geschieht wird gern mal übersehen, aber im Ansatz geht es doch heute in eine ähnliche Richtung, nur unter anderen Bedingungen und Interessenlagen.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass wir uns mit solchen Diskussionen von den wirklich wichtigen Themen ablenken lassen. Ich denke es wird Zeit, auch in diesem System mal wieder Grundsatzfragen zu diskutieren. Für alle die vor und nach der Wende sozialisiert wurden hier mal ein interessanter Artikel. (Dresdner Rede von Ingo Schulze):

http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/SchulzeDresden.pdf

Diskussion / getroffene Hunde

Von Torsten K. am 06.05.2012 - 14:14Uhr
Es ist sehr sehr interessant zu sehen wie die Leute hier sofort drauf anspringen auf meine Kommentare. Dabei habe ich nicht gesagt, wen ich genau meine... aber wie sagt man so schön... "betroffene Hunde bellen." *lächel*

Aber eins nach dem anderen....

@Ernst.
Sicher kann man da in den Antworten negatives finden wenn man es WILL. Ich sehe daran, dass er sich einfach zu den Vorwürfen nicht äußern will, da es für ihn nicht relevant ist. Für ihn ist es wichtig in die Zukunft zu sehen und das umzusetzen, was er im Wahlkampf angesprochen hat. Nicht mehr und nicht weniger.

@Ko.Bold (WitzBold passt da eher meiner Meinung nach. Aber die muss ja nicht richtig sein)
Um es vorweg zu nehmen... Ich bin weit in der DDR aufgewachsen. Und bin der Meinung das ich sehr wohl mir ein Urteil erlauben kann. Ich sage nicht, dass die Art zu regieren in der DDR die richtige war. Ich sage aber auch, dass zwischen dem Ende dieses Staates und der heutigen Zeit 22 Jahre liegen. 22 Jahre in den sich auch in den Köpfen der Menschen einiges getan hat. Und ich finde es falsch auf etwas rumzureiten, was fast ein viertel Jahrhundert zurück liegt.
Im Übrigen wird auch schnell vergessen, dass Görlitz sein Hoch mit fast 100.000 Einwohnern, auch in dieser Zeit erreicht hat. Also perspektivisch und auch familienfreundlich scheint Görlitz in der Zeit schon gewesen zu sein. Und ich glaube, dass Görlitz auch wieder in diese Richtung muss, um die Abwanderung der Jugend zu stoppen.
Aber zurück zu ihren Äusserungen. Ich sehe, dass mein Kommentar vom Görlitzer Anzeiger nicht gekürzt wurde und sehe darin die Bereitschaft, auch andere Meinungen zuzulassen. In der Hinsicht möchte ich meine Meinung in diese Richtung etwas abschwächen. Dennoch war der Görlitzer Anzeiger auch im Wahlkampf nicht neutral.
Aber das was sie gerade versuchen ist, meine Meinungsfreiheit einzuschränken und sie nur da kund zu tun, wo sie gern gehört werden will. Diese Äusserung von ihnen hat auch was aus DDR Zeiten. Da musste man auch aufpassen, was man wo sagt oder bekam es vorgegeben. Also scheinen sie die Zeit auch nicht ganz aus ihrem Leben verbannt zu haben und äußern sich auch danach.
Also tun sie mir den Gefallen und akzeptieren auch mal die Meinung eines anderen. Ich akzeptiere ihre auch. Aber ich muss sie nicht teilen. Und vor allem sehen sie nicht in jeder Äusserung einen persönlichen Angriff gegen sich. Die Welt dreht sich nicht nur um sie!!

@Fulanke
"Geschichten oder Märchen" haben in vielen Situationen unseres Lebens Ähnlichkeiten. Es ist auch im Grundsatz nichts dagegen zu sagen. Allerdings sehe ich das eher so, dass jede Geschichte ihre eigene Dynamik hat. Und viele Geschichten fangen gleich an. Aber es heißt nicht, dass ihr Verlauf und das Ende das gleiche sein muss. Jeder Mensch schreibt allein an seiner Geschichte oder schreibt die Geschichte (Historie) mit.
Wer sagt denn, dass es so enden muss, wie sie es voraussagen? Sind sie ein Hellseher? Wenn ja, dann möchte ich gern jetzt von ihnen ganz genau wissen, wie wir in sieben Jahren über die Amtszeit von Herrn Deinege reden! Das können sie nicht! Das kann ich nicht und das kann keiner hier. Und genau das ist der Fehler, den sie machen.
Ich freue mich sehr, dass sie auch aus der Ferne Görlitz die Treue halten. Und sich Gedanken machen. Aber sie ziehen Paralellen zu einer Geschichte und nicht zur Wirklichkeit. Sie wollen alles schwarz sehen.
Versuchen sie doch mal die andere Seite zu sehen. Dass es für Görlitz eine Chance ist, in eine bessere Zukunft zu starten. Familienfreundlich und perspektivisch für unsere Kinder reizvoll und lebenswert.
Ich will wieder erhobenen Hauptes von meiner Stadt reden können. Und das konnte ich nicht mehr. Sicher hat auch der Stadtrat dazu beigetragen. Ohne Frage. Aber... und das ist für mich das entscheidene... warum gab es dann auch die Probleme zwischen Paulick und Landrat, zwischen Paulick und Landesregierung? Oder weiter unten angefangen, warum hatten die Angestellten der Stadt in Rathaus und Verwaltung keine gute Meinung von Herrn Paulick? Also ich finde, soviel kann kein Zufall sein und zeigt, dass Herr Paulick menschlich mehr als einen Knick hat. Das hätte er sich eher bewusst machen müssen. Und sich ändern.
Aber nein... er ist stur geblieben. Wie auch in seinem Stil zu regieren. Alle, die anderer Meinung waren, wurden nicht angehört oder wurden abgewiesen. Er war nachweisbar beratungsresistent. Und mit so jemanden an der Spitze kann man keine Stadt führen. Sein Konzept war so weiter machen wie bisher. Seinen Stil durchzuziehen, komme was will. Um Görlitz ging es ihm nie. Das hat schon am Anfang seiner Amtszeit seine Einstellung zum Thema Kulturhauptstadt gezeigt. Der Leiter des Projektes hat mehr als oft fehlende Unterstütung beklagt. Das zeigt auch, dass er nicht mal mit zur Verkündung gereist ist.
Und auch hat er im Wahlkampf verschwiegen, wie denn genau die Rekonstruktion der Stadthalle aussehen soll. Wenn man berichten von Radio Lausitz glauben schenkt, gehen die nicht so weit, dass Großveranstaltungen stattfinden können. Das würde erklären, warum er das Werk 1 als Jugenzentrum nicht will und statt dessen die Jugend und Vereine in Räumlichkeiten der Stadthalle unterbringen will. Weil dadurch Einnahmen kommen die die Betriebskosten decken. Ohne Großveranstaltungen und die Vermietung an Vereine usw. ist das nicht gegeben.
Desweiteren wurde versäumt, den Berzdorfer See weiter voranzubringen. Der Zweckverband hätte längst gegründet werden müssen... Wie gesagt.... Denken sie mal in Ruhe drüber nach. Ich finde, dass ein neuer Mann als OB dringend nötig war. Wer auch immer es ist.

@Jens
Sicher hat er einen Teil dadurch selbst getragen. Aber wie sie schon sagten... Er hat den Großteil bezahlt. Aber eben nicht alles, ein Teil kam auch aus der Kasse der CDU. Und diese Unterstützung hatte er diesmal nicht, sondern eben andere. Was auch auf seine Persönlichkeit und zwischenmenschliche Beziehungen zurückzuführen ist.

Abschließend zum Kobold

Von Görzelec am 06.05.2012 - 09:38Uhr
Mal dahingestellt, wie sinnvoll es ist, unter Pseudonym mit biografischen Fakten zu argumentieren - ich bin:

- Jahrgang 1977
- geboren, aufgewachsen und bis zum 19. Lebensjahr in zwei Systemen geschult im Kreis Bautzen
- und habe seit 2008 regelmäßig in Görlitz zu tun, wo ich immer wieder auch über einen längeren Zeitraum lebe
- und by the way: die Stasi-Akten zu Mitgliedern meiner Familie füllen einige Meter und ich habe mich freiwillig im 10. Lebensjahr taufen lassen. Wenn 1989 nicht die Wende dazwischen gekommen wäre, wäre es biografisch für mich mehr als beschissen geworden.
- darüber hinaus bin ich parteilos und habe auch nicht vor, daran irgendetwas zu ändern

Und nu?

@Torsten K. / Wahlkampfkosten offenlegen

Von Jens am 05.05.2012 - 23:46Uhr
Lieber Herr Torsten K.,

Sie werfen dem Oberbürgermeister Paulick vor, dass er vor sieben Jahren, als Kandidat der CDU, seinen Wahlkampf von dieser Partei finanziert bekommen hat. Sie sollten sich informieren, bevor Sie das behaupten.

Laut Rechenschaftsbericht des Deutschen Bundestags aus dem Jahr 2005 hat Herr Paulick 16.428,00 Euro selbst an die CDU gespendet: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/050/1605090.pdf, Seite 28. Er hat mir das auch auf meine Frage an einem seiner Infostände bestätigt. Er hat also den größten Teil der damaligen Wahlkampfkosten selbst getragen.

Ich bin ja gespannt, ob wir im kommenden Jahr ähnliches von Herrn Deinege lesen.

Ach so, da fällt mir ein, Herr Deinege hat ja bei Auftritten im Wahlkampf immer von vollständiger Transparenz gesprochen. Fangen Sie damit an und legen Sie die Finanzierung Ihrer Wahlkampfkosten offen, Herr Deinege!

Fehleinschätzung, Herr Görzelec

Von ko.bold am 05.05.2012 - 20:48Uhr
Werter Herr Görzelec,

ich habe Ihre Partei doch nur ansatzweise angerissen. Warum diese Aufregung?

Ich habe allerdings wirklich unter dem Regime der DDR zu leiden gehabt. Das können Sie jedoch nicht einmal ansatzweise erahnen, weil Sie nicht aus der DDR und gleich gar nicht in Görlitz "groß geworden" sind.

Diskussion / 2. Chance

Von Fulanke Wang am 05.05.2012 - 20:42Uhr
Sehr geehrte Herren

ich weiß nicht was Herr P (wie man heute ja sagt) so Schreckliches getan hat, dass er so angefeindet wird. Also alle Leute hier denken vielleicht, der Fulanke ist weit weg. Ja und Nein, ich habe bis vor 2010 in Görlitz gelebt und bin auch heute noch oft in Görlitz, da ein Teil meiner Familie hier wohnt und ich nach wie vor, wie auch der General Manager (GM) Wohnrecht habe.

Eine Frage: Wie viel ist ein OB wert ohne echten Stadtrat? Es kursiert nach dem YouTube-Film die Meinung, "Kindergarden of Goerlitz". Also sind auch andere Schuld, dass die Stadt erstmals wieder schwarze Zahlen schreibt, weil diese Leute seit 2009 Zähne knirschend zu Gunsten von Herrn P. abgestimmt haben. Aber bereits 2009 wurde ein PAKT gegen Herrn P. geschlossen. Dass Herr P. auch Fehler machte, will niemand hier bestreiten (Roboter sind fehlerfrei programmiert). Wieso bekommt er keine 2. Chance nach diesem Erfolg?

Es gibt noch andere Erfolge und Kämpfe. Hier wird gesprochen, gib doch Herrn D. eine zweite Chance. Der Schreiber weiß bestimmt genau, wie viel Chancen es bereits gab. Ich denke NEIN. Mit den Unterlagen und Beiträgen zur OB-Wahl, die man überall lesen konnte, sieht man, das Herr D. dem GM aus meiner Geschichte sehr nahe kommt. Der Macher im Bombardier Görlitz und was war danach, ab 2010? Ach ja, 2009 Start in Manila, Entwicklungsarbeit für die Metro durch BOMBARDIER TRANSPORTATION. Wenn er diese verantwortungsvolle Aufgabe verlässt, dann kommt Herr D. bestimmt von BOMBARDIER TRANSPORTATION PHILIPPINES, Address: Rm. 504, Richmond Plaza cor. Lourdes St., San Miguel Ave., Ortigas Center, San Miguel, Metro Manila.

Wenn man diese ganzen Kommentare von außen sieht, dann kann ich nur den alten OB beglückwünschen, dass er diesen Job verloren hat, auch wenn ich es Schade finde, denn ich habe alles daran gesetzt, um unbedingt wählen zu können und ich habe gewählt. Er hatte ein echtes strategisches Konzept erarbeiten lassen und dazu beigetragen, oder selbst gestaltet, denke ich, denn er wollte es umsetzen. So wie es gute Manager tun, wenn man eine Aufgabe weiterführen will oder neu übernimmt.

Es werden von Menschen Meinungen geäußert, die von SED und Vergangenheit schreiben, wie ich begonnen habe. Meine wichtigste Passage wurde von der Redaktion gestrichen, dies macht nichts (Anmerkung der Redaktion: Diese Aussage bezieht sich vermutlich auf eine Passage, in der die Stasi erwähnt wurde. Wir möchten jeden Anschein vermeiden, der jemanden unbegründet in die Nähe der Stasi rücken könnte.). Die Diskussion zeigte aber, dass niemand etwas genaues weiß, schweigt oder denkt, er weiß alles aus dieser Zeit und doch nichts. Es gibt Leute, die es wissen, aber schweigen, warum? Ich dachte, manche Andeutungen geben anderen MUT. Aber Mut ist eine Charaktereigenschaft und kaum erlernbar. Nun habe ich gestern Morgen eine Geschichte geschrieben. Diese Geschichte stellt etwas dar, was so sein könnte oder nicht. Wer aus Görlitz hat sich diese Frage einmal gestellt? Wer kann sagen, es ist nicht möglich? Da fehlt wieder der MUT oder der gewählte OB hat den Mut in der ersten Stadtratssitzung, da ist ERTV anwesend , also große Bühne, viel Zeit für Erklärungen, Eigendarstellung und Antworten.

Warum hatte der große Macher nicht ein echtes mögliches Konzept? Dies ist die Basis eines jeden Handels als GM, CEO oder Chairman und auch OB. Ich meine mit GM nicht den gescheiterten Manager, denn dieser braucht nie wieder ein Konzept, der wird Marionette und andere werden den GM lenken, anleiten und dann wieder versenken. Niemand als Macher ist so leichtsinnig und nimmt einen Job an ohne echtes Wissen und bezahlbare Gedanken. Das Konzept wird, wie sagte er so richtig, sehr bald als strategischen Konzept arbeitet sein. Nun gut, strategisch heißt langfristig, 2010-2012 war auch langfristig, oder?

Ich möchte nun an etwas erinnern: 2014 wird der Stadtrat neu gewählt - oder auch nicht, denn findet man wieder den Alten auf dem Zettel, fehlt wieder der Mut. Da ist dann wieder der Zeitraum zwei Jahre erreicht.

Wie wird es ausgehen? Wir werden es sehen. Ist der neue OB ein echter Macher und nicht der GM aus meiner Geschichte, gibt es einen neuen Pakt vorher? Aber ist meine Geschichte kein Märchen, dann ist er der GM aus meiner Geschichte, was passiert dann? Also warten wir es ab und schauen, ob es wieder einen neuen Weg geben muss, für den GM und die Glücksfee..

Gruß aus der Asiatischen Wüste,

Fulanke

Kobold und die Toleranz

Von Görzelec am 05.05.2012 - 15:31Uhr
"Und Herr P. hat sich nicht mit Ruhm bekleckert in den letzten 7 Jahren. Wenn was schief ging wurde die Schuld auf andere geschoben."

"Was machen SIe denn gerade hier?
Schreiben Sie so etwas doch lieber in die Sächsische Zeitung."

@ Kobold

Also ich lese da lediglich deutliche, aber nicht verletzend formulierte Kritik am abgewählten Amtsinhaber. Und mit sowas sollte man also lieber in die Sächsische Zeitung gehen, ja? Hier im Görlitzer Anzeiger ist dafür also kein Platz, wie?

Und was wollten Sie uns Nachgeborenen gleich nochmal Erhellendes über die DDR vermitteln? Gott sei Dank gibt es ja noch Zeitzeugen wie Sie!

Ach, wenn Görlitz doch an allem so reich wäre wie an Zeitzeugen!

Toleranz?

Von ko.bold am 05.05.2012 - 13:59Uhr
Werter Herr K.,

Sie beklagen die Berichterstattung und Kommentargebung hier im Görlitzer Anzeiger. Lesen Sie sich bitte mal Ihren Text durch.

"Und Herr P. hat sich nicht mit Ruhm bekleckert in den letzten 7 Jahren. Wenn was schief ging wurde die Schuld auf andere geschoben."

Was machen SIe denn gerade hier?
Schreiben Sie so etwas doch lieber in die Sächsische Zeitung. Das ist die Kampfzentrale von rötlicher CDU und contrazentralistischen Organisationen.

Im Übrigen sind Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in der tiefen DDR-Phase herangewachsen, um einschätzen zu können, was gewisse Organe und deren Zuträger oder inoffizielle Mittelsmänner der Menschheit für einen Schaden zugefügt haben.

Political Alzheimer

Von Ernst am 05.05.2012 - 13:42Uhr
Herr Torsten K., den Kopf schütteln sollten Sie über Herrn Deinege.

Im Niederschlesischen Kurier vom 28.04.2012 antwortete er - keine Woche nach der Wahl - auf die Frage "In verschiedenen Leserreaktionen wurde Ihnen vor dem Wahltag vorgeworfen, allen alles zu versprechen. Wie stehen Sie dazu?" wie folgt: "Dazu möchte ich mich eigentlich nicht mehr äußern - der Wahlkampf ist vorbei und ich will nach vorn schauen. ..."
Erkennen Sie den Wert seiner Wahlverspechen?

Er führt in seiner Antwort weiter an, dass man in die Jugend und bspw. in Sportstätten investieren und ggf. über neue Finanzierungsmodelle nachdenken müsse. Und er wolle schon sehr bald an einem strategischen Konzept arbeiten, das er vermisse.

Da bin ich aber gespannt.

Die Kommentare der letzten Wochen!

Von Torsten K. am 05.05.2012 - 09:07Uhr
Sehr geehrte Damen und Herren,

das einzige über was ich hier den Kopf schütteln kann ist nicht die Wahl, sondern Ihre Kommentare!! Es ist echt armseelig was hier geschrieben wird. Egal ob von Seiten des "Görlitzer Anzeigers" oder derer die es kommentieren und zu jedem Artikel ihren Senf dazu geben müssen. Das die Berichterstattung im Wahlkampf nicht sehr gut war ist ohne Frage richtig. Aber das gilt auch für den "Görlitzer- Anzeiger". Was in anderen Zeitungen für Herrn D. geschwärmt und gegen Paulick argumentiert wurde war und ist hier genau entgegen gesetzt.

Es wurde und wird gehetzt in Richtung des Hernn Deinege. Und das hat absolut nichts mehr mit seriöser Berichterstattung zu tun. Herrn Deinege auf seiner vergangenheit in der SED festzunageln ist mehr als armseelig und zeugt weder von toleranz noch von menschlichkeit. Wenn ich mir vorstelle das ich nach 22 Jahren Wiedervereinigung immer noch auf meine Vergangheit reduziert werden würde, würde mir schon lange der Hals platzen. Respekt davor das es noch nicht der Fall war. Jeder Mensch hat eine 2 Chance verdient. Und wir werden sehen was die Zukunft bringt. Und wer weiss vielleicht ist diese Wahl das beste was Görlitz passieren konnte. Das werden wir sehen. Fakt ist das es so nicht weiter gehen konnte.

Und Herr P. hat sich nicht mit ruhm bekleckert in den letzten 7 Jahren. Wenn was schief ging wurde die Schuld auf andere geschoben. Wenn was gut ging hat er sich in die erste Reihe gestellt und sich selbst auf die Schulter geklopft. Und seine doppelmoral hat zu Himmel gestunken. Er hat nahc der Wahl rumgeheult das seinem Konkurrenten soviel Geld für die Werbekampanie zur verfügung stellt wurde und er die möglichkeit nicht hatte. Das hat ihn von 7 Jahren auch nicht interessiert. Da hat er das Geld dafür auch angenommen von der CDU. Ohne schlechtes gewissen seinem Konkurrenten gegenüber. Auch hat er vergessen wie er der SZ den Mund verbieten wollte. Die Entschuldung der Stadt mag sicher mit sein Verdienst sein. Aber daran habt auch der Stadtrat seinen Anteil. Und auch die Landkreisreform hat dazubeigetragen. Die Jugend geht ihm seit JAhren am Allerwertesten vorbei. Auch Bürgernähe war nicht seine Stärke. Und auch andere Sachen waren mehr schlecht als gut. Kurz ihn hier auf ein Podest zu stellen ist der größte Schrot den ich seit Jahren gehört oder gelesen habe,

Also nicht nur auf einem rumhaken sondern auch mal den Kopf einschalten und beide Seiten des Herrn D. und des Herrn P. sehen. Und das kennen wir vom Herrn P. mehr schlechte als gute. Und beim Herrn D. ist es zur Zeit nicht viel was wir wissen. Also geben wir ihm eine faire Chance. Sowie wir sie alle gern hätten wenn wir in der Situation wären.

MFG
Torsten

Gutenmorgen-Geschichte für Görlitz

Von Fulanke Wang am 05.05.2012 - 01:25Uhr
Aoshang Ao Goerlitz, Guten Morgen Görlitz!

Bei uns gehen die Kinder gerade zum Sprachunterricht, es ist Sonnabend 7:25 Uhr, normales Wochenende. So wurde ich wach und ich surfe so vor mich hin und finde einen Text über einen Stammtisch in Görlitz, der mich zu folgenden Gedankenspiel treibt - und eine Geschichte schreiben lässt:

Manager leiden auch

Welchen Weg im Leben können Manager ( GM - General Manager auch) gehen.
Die Karriere eines Managers ist immer von seinem Können und Fähigkeiten abhängig. Ist er gut, versuchen andere Unternehmen den GM abzuwerben (über Headhunter) mit großen Verlockungen. So wie Deutsche Manager auch nach Fernost als Chairman - CEO gelangen (Anmerkung der Redaktion: Chairmann heißt sinngemäß Vorstandsvorsitzender, CEO steht für den Chief Executive Manager, den Geschäftsführer).

Dann gibt es einen zweiten Weg - den traurigen, wenn ein Manager nicht so gut ist, Management-Fehler begeht oder selbstherrlich wird usw., welches dann bis zum Vertrauensverlust bei Lieferanten führt. Vertrauensverlust heißt, Ware gegen Geld, ohne Zahlungsziel (30 Tage), bitter für ein Unternehmen. Konzernleitung oder Aktionäre sagen dann, hier endet unsere gemeinsame Arbeit, der Vertrag endet sehr schnell oder wird nicht verlängert und es gibt die Möglichkeit zu arbeiten als Berater. Nun gut, wer will so einen GM als Berater, eine tragische Figur. Aus einem GM wird ein Gescheiterter Manager, also auch ein GM.

Was tun? Der peinlichste Weg ist der Schritt zurück in den Heimatort und dann arbeitslos, welch persönliche Schande für das Ego.
Wenn dann eine Glücksfee kommt, ist es ein Hauptgewinn. Die Glücksfee sagt: "Da gibt es eine Stadt, die du gut kennst, die brauchen so einen GM, der Oberbürgermeister ist zu schwierig für mich. Der denkt nur an die Bevölkerung, nicht an mich. Du kannst dich doch gut in Szene setzen?" Der GM sagt: "Klar und wenn die Stadt noch Geld zum spielen für mich hat, ich mag es, Geld auszugeben. Und Netzwerke sind meine Spezialität."

Die Fee sagt: "Deine Familie muss in den Mittelpunkt und den Menschen irgend etwas erzählen, nur es muss uns helfen. Merke dir: Ich bin der Boss, nicht du!" - "Okay, dies ist gut, so habe ich mehr Zeit für die Eigendarstellung, dies kann ich gut." Die Fee war zufrieden und so machte man aus einem GM schnell einen OB.

Ob diese Geschichte frei erfunden ist oder real? Wie geschrieben am Anfang eine Geschichte.
Wieso komme ich auf diese merkwürdige Geschichte? Ich habe schon viele Dinge erlebt, Politiker gehen in die Wirtschaft, als Lobbyisten, aber dass GM freiwillig in eine Stadt als Oberbürgermeister gehen, sorry, dies ist ein echter Abstieg, nicht nur finanziell, sondern auch von der Verantwortung. Bitte nicht böse sein, es soll keine Beleidigung für die Stadt oder die Menschen sein. Würde ich niemals tun. Aber ein GM ist King in seinem Reich und ein Oberbürgermeister ... dies sieht man in YouTube!

Diesen Text den ich fand ist sehr interessant, Zitat:

Der Berichterstatter wollte einigen „man sagt“-Geschichten nachgehen und Herrn Deinege selbst um Auskunft bitten. Während des Stammtisches der Einzelhändler stellte er deshalb drei Fragen an den Kandidaten:

1. Stimmt es, dass Ihr Dienstvertrag demnächst ausläuft, Sie aber wegen Management-Fehlern keinen neuen bekommen?
2. Stimmt es, dass Bombardier nach den Wahlen Kurzarbeit bekommt?
3. Stimmt es, dass zur Zeit Händler nur gegen Bargeld Ware an Ihre Firma liefern?

Zu keiner Frage sagte Herr Deinege: Das stimmt nicht. Es folgte ein Zornesausbruch, ein Wust von Halbsätzen und schließlich für den Fragenden vom Versammlungsleiter ein Lokalverbot.
Es erstaunen die wenigen, geradezu dürren Worte, die der Kandidat Deinege zu seiner politischen Biographie äußert. Nur sie interessiert. Dieser Mangel berührt besonders merkwürdig bei der sonst überströmenden Bereitwilligkeit, Privates und Familiäres mitzuteilen. Es hat sich doch herumgesprochen, warum vor Wahlen Kandidaten plötzlich die süßen Seiten ihrer Familie entdecken. Ist Ihnen nicht auch aufgefallen, dass der Kandidat fortwährend von seinem großen Können und seinen Erfolgen spricht, dass er der große Macher sei, alle Probleme lösen könne, selbst in Manila gebraucht werde? Eine so große und wichtige Aufgabe gäbe er bereitwillig auf, um künftig zwei Drittel weniger Gehalt einzufahren? Für Görlitz! Spricht so ein erfolgreicher Manager oder ist es das ängstliche Pfeifen im dunklen Wald? Ahnt er inzwischen die Probleme, dass er, als absoluter Neuling, auf seine „Helfer aus sich bekämpfenden Parteien“ angewiesen ist, deren Inkompetenz ihm bereits Kopfschmerzen machen? (Zitat Ende)

Bei Manila bin ich irritiert, er hatte eher Madrid oder London, Brasilien sagen sollen. Manila, nun gut,

ich wünschen allen ein schönes Wochenende

Zàijiàn Fulanke Fernost

Mein 1. Mai war übrigens sehr schön.

Von Frank am 04.05.2012 - 01:05Uhr
Sorry, Görzelec,

die Antwort auf Ihre Frage, was ich am 1. Mai getan habe, hätte ich fast vergessen:

Eigentlich wollte ich am 1. Mai meine uralte SONY Alpha 100 Kamera wieder mal ausführen, aber ich arbeite seit ein paar Jahren für Deutschlands größte Online Videothek www.maxdome.de, da ist auch am 1. Mai, wie alle Tage zwischen 7 und 24 Uhr, ein stinknormaler Arbeitstag gewesen, den ich im Büro zwischen den Monitoren verbracht und telefonische Anfragen sowie E-Mails beantwortet habe.

MfG Frank

@ko.bold

Von Frank am 04.05.2012 - 00:39Uhr
Solche Netzwerke sind mir noch aus dem Anfang der 80er bekannt.

Der damalige Chef vom "Stadt Dresden", (Herr K.) hatte direkten Zugang zur Kreisleitung, umgekehrt auch, das waren ein kleiner Durchbruch und eine Feuerschutztür in der Giebelmauer Berliner Straße zum "Stadt Dresden". Der meldete dann immer an die Genossen in der Kreisleitung nebenan, wenn die Westgäste eintrafen. So konnten die Genossen schnell mal die Westgäste kontrollieren oder abhören oder filmen, die Vorrichtungen waren in den zugewiesenen Zimmern ja bereits installiert. Dem Genossen Hotelchef des "Stadt Dresden" , Herrn K. (damals auch großer Genosse der SED) blieb der Knastaufenthalt jedoch nicht erspart, da er sich beim Devisenumtausch und der Kalkulation seiner Portionen gut in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

Hätte er die Genossen aus der Kreisleitung am Gewinn beteiligt, wäre wohl nichts passiert,

spekuliert Frank.

"Mit dem Gesicht zum Volke"

Von Frank am 03.05.2012 - 23:47Uhr
Lieber Görzelec,

nun möchte ich ja nicht noch mal die Feststellungen vom Helmut wiederholen über die damaligen Zustände, aber gewählt ist nunmal gewählt. Görlitz hat nun, auch zu Ihrer Freude, wieder einen SED-Parteisekretär als OB.

Fragt sich für wielange. In der Tat habe ich bereits 1987 mit meinem Bruder anlässlich der Abgabe der Ausreiseanträge Ihr Zitat "Lieber tot als rot" in der SED Kreisleitung abgegeben. Die Wochen danach haben wir stündlich mit der Verhaftung wegen dem Vergehen "freier Meinungsäußerung" gerechnet. Verstehen Sie daher bitte meine Allergie gegen die Leute aus der Partei, welcher auch Herr Deinege in leitender Verantwortung verpflichtet war, der es jetzt selber nichtmal wahrhaben will oder die Tatsache nicht zugibt. Das ist ja der grosse Betrug, die Leute denken der Mann hat eine saubere Weste, aber wer in dem Verein bis zuletzt noch in leitender Stellung war und jetzt OB werden soll, sorry, der es wird und alles verschweigt... da fehlen mir die Worte, wie der gewählt werden konnnte. Wie gesagt, es war eine demokratische Wahl und ich muss das anerkennen.

Zwischen dem tüchtigen Doktor und dem Ex-OB hätte ich lieber gewählt, der OB hat GR aus den Schulden gebracht, sich bei der Flut engagiert und wollte allen Bürgern die Miete senken mit der Reduzierung der Grundsteuer.

Den tüchtigen Doktor andererseits kenne ich als Patient noch aus SMH-Zeiten, den 70er Jahren, schon damals immer korrekt, leider hat er sich in Vorahnung auf den Stress als OB mit der zu händelnden Praxis im Rücken nicht nominieren lassen, er ist auch nach 40 Jahren noch der Arzt meines Vertrauens.

Beide gestandene Leute, die "Nationale Front", welche jetzt gewählt ist, hatten wir lange genug, die Aufstellung dieses Kandidaten nehme ich auch dem tüchtigem Doktor übel.

"Mit dem Gesicht zum Volke" sieht für mich ganz anders aus. Der Feigling, welcher nicht mal den A... in der Hose hat, zu seiner Vergangenheit zu stehen, wird nun der neue OB. Er erzählt seine Vergangenheit nicht bloß "nicht allzu genau", sondern gar nicht und wird trotzdem gewählt.

Für mich ist der ein verlogenes rotes Würstchen.

Sie heissen das ja noch gut, naja eben 70 %.

Schlimmer konnte es wirklich nicht kommen.

Aber wie gesagt, ich denke mal, dass er sich nicht die vollen sieben Jahre durchlügen kann.

MfG Frank

Vorsicht Sarkasmus!

Von ko.bold am 03.05.2012 - 17:09Uhr
@Helmut

Natürlich hat er gedacht, dass, wenn er in die SED eintritt, auch alles ändern kann - er hat ja schließlich NETZWERKE.

Ich kenne auch ein Netzwerk.Das stand in der Berliner Straße im ehemaligen SED-Photoatelier in den Hinterräumen und war die komplette Abhöranlage der Staatssicherheit. Diese wurde bei einer Besichtigung der alten Bausubstanz in diesen Gebäuden entdeckt... naja, NETZWERKE eben.

Ein Schlingel, wer jetzt Böses denkt...

Den Bock zum Gärtner gemacht

Von Helmut am 03.05.2012 - 12:20Uhr
Danke an Görzelec für die wirklich weisen Worte.

Dennoch muss man fragen, ob Herr Deinege bei seinem Eintritt in die SED blind war, denn genau diese Partei war es, die Görlitz weitestgehend dem Verfall preisgegeben hat. Er muss doch diesen chronischen Mangel und das Sterben der (Alt)Stadt erlebt haben!

SED-Mitgliedschaft war ein klares Bekenntnis zum Regime, zum Unterdrückungsapparat, zur Misswirtschaft - warum macht jemand so etwas, welches Ziel verfolgte er wohl? Das Wohlergehen der Stadt kann es nicht gewesen sein.

Kann jemand in Görlitz ein glaubwürdiger Oberbürgermeister sein, dessen Partei Satellitenstädte aus Betonplattenbauten errichten und die historische Stadt verfallen ließ?

Hat er das alles nicht gesehen? Oder meinte er, erst wenn er in der SED ist, könne er das ändern? Dass ich nicht lache...

An Frank mit Grüßen zurück

Von Görzelec am 02.05.2012 - 18:16Uhr
Lieber Frank,

also ich weiß natürlich nicht, mit welchem „Wir“ Sie im Herbst 89 auf die Straße gegangen sind und was dieses so wollte. Das, mit dem ich unterwegs war, wollte freie, geheime und demokratische Wahlen. Eben solche hat es am vorletzten Wochenende gegeben - mit einem Ergebnis, dass mich in der Tat zumindest nicht in Trauer zurück lässt. Wenn Sie nun allerdings meinen, ich würde seither permanent glücklich kichernd durch die Görlitzer Welt laufen, irren Sie sich. Ich persönlich hätte gerne eine dritte Alternative gehabt. Zum Beispiel jemanden, der tatsächlich eine herausragende Figur der politischen Wende in Görlitz gewesen wäre. Dann könnt ich Ihr „lieber tot als rot“ - Wehgeschrei auch um einiges mehr nachvollziehen. Wie hier schon einmal gesagt: der gewesene Amtsinhaber war nun auch nicht gerade ein Akteur des politischen Widerstands. Auch wenn das hier einige anders empfinden: eine Mitgliedschaft in einer der Blockparteien der Nationalen Front ist für mich per se nun wahrlich kein Ausweis gelebten DDR-Dissidententums.

Und der eine erzählt seinen Wählern eben nicht allzu genau, was er vor 1989 gemacht hat. Der andere wiederum tritt als amtierender OB in einer Stadtratswahl an, um eine ihm nahe stehende Wählervereinigung ins Stadtparlament zu hieven. Beides rechtlich nicht zu beanstanden. Unter „Mit dem Gesicht zum Volke“ stelle ich mir trotzdem etwas anderes vor.

Und wenn „der tüchtige Doktor“ als drittes angetreten wäre - meine Stimme hätte er gehabt. Da nämlich erwiesener Maßen wirklich tüchtig. Außerdem habe ich persönlich aus Gesprächen vor und nach der Wahl eher das Gefühl, dass sehr viele Görlitzer vor zwei Wochen nicht jemanden ins Amt hinein gewählt haben. Sie haben vor allem jemanden aus dem Amt hinaus gewählt. Und ohne das hier weiter ausführen zu wollen, da in der Vergangenheit bereits getan: darüber freue ich mich tatsächlich. Denn diesen Wunsch kann ich komplett nachvollziehen. Aber so was von.

Mein 1. Mai war übrigens sehr schön. Ich war in Bautzen, die NPD in Rufweite bei ihrem Stadtrundgang kritisch begleiten. Was haben Sie denn so gemacht?

Grüße, Görzelec.

an Görzelec / OB-Wahl

Von Frank am 01.05.2012 - 00:03Uhr
Lieber Görzelec,

natürlich haben Sie Recht, ich muss damit leben, nicht wir, aber eigentlich doch wir, Sie ja auch, und Sie sind (wie die anderen 70% Görlitzer) hochzufrieden mit dem Parteisekretär und Kampfgruppenmitglied als Oberbürgermeister, wir hätten uns die Wende in Görlitz ja echt sparen können.

Glückwunsch dann auch an Sie von der "Volksfront", wenn Sie damit zufrieden sind.

Keine klare Äußerung kam bisher von Herrn Deinege zum Fakt "Parteisekretär und Kampfgruppenmitglied" vor der Wahl, da kommt bestimmt noch was, wie beim Wulff, irgendwann wird er das ja mit Partei und Kampfgruppe doch zugeben müssen, die Wähler hat er nicht über seine rote Vergangenheit in der DDR aufgeklärt, bis zuletzt (1989) hat der im "Waggonbauer" noch rote Phrasen gedroschen, das wird ein toller OB werden(?!)!

Von ihm ist es mehr als feige, das er die Wähler nicht vor der Wahl aufgeklärt hat, ich habe ihn persönlich 14 Tage vorher per Mail zur SED und Kampfgruppe angefragt, bis heute keine Antwort...

Nun ja, der Eine findet das toll, wieder einen SED-(...) als OB zu haben, wie Sie sehr geehrter Herr Görzelec, der Andere ist eben nicht davon begeistert, dass die SED-(...) jetzt wieder die Stadt regieren, wir hatten das meiner Meinung nach lange genug.

Natürlich akzeptiere ich den Wahlausgang, wenn es jedoch gegen Ex-SED-Funktionäre geht, bin ich für Sie auch gerne Ihre persönliche "Volksfront", eigentlich haben Sie die ja gerade gewählt, dazu denken Sie mal kurz über den Irrsinn nach:

SED und Kampfgruppe in Einheit mit dem (...) CDU-(...) Ursu, der sein Theater ungeachtet der Befindlichkeiten als Betriebsrat bald selber plattmacht, Hungerlöhne für seine Anvertrauten befürwortet und an der Brust von Lange, Kretschmer und Bandmann liegt, welche ihm das Geld für ausreichende Löhne seiner Angestellten nicht geben werden, obwohl sie am Topf sitzen. Naja, soviel zur "Volksfront", die CDU wird nach der - zig fachen "Verschlankung" des Theaters bestimmt noch einen Job für den Ex-Trompeter finden, welcher sehr deutlich über dem Gehalt seiner inzwischen gefeuerten Kollegen liegt, damit sich das auch für alle Beteiligten lohnt.

Dazu kommen der übergewichtige Ex-Maurer von der PDS (Seilschaft oder Netzwerk oder alte Verbindungen vom Herrn Deinege?) und der tüchtige Doktor, welcher schon lange die Fäden für seinen eigen OB-Titel gesponnen hat, sich aber den Stress für diesen Job letztendlich selber nicht antun will, alle in schönster Eintracht. Das kann doch nicht lange gutgehen.

Gucken wir mal, wie lange die rote Marionette wie gewünscht tanzen wird, oder ob sich nicht bald die Fäden verhaken.

Schönen Kampftag, Herr Görzelec!

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Von Frank Brendler am 30.04.2012 - 09:43Uhr
Es ist zu akzeptieren, dass Deinege gewählt wurde. Ob es nun Phrasen von „Netzwerken“ und „Menschen, mit denen ich gesprochen habe“, die plumpen Wahlversprechen, auf die scheinbar viele hereingefallen sind (siehe Hagenwerder), oder der schon nicht mehr normale Einsatz an Plakaten den Ausschlag gegeben hat - ich weiss es nicht.

Aber etwas weiß ich. Spätestens im nächsten Jahr wird sich Deienege richtig beweisen müssen. Im Jahr 2014 sind Kommunalwahlen und da hat jede Partei ihre eigene Klientel zu bedienen - also wird das Wahlbündnis aus CDU, FDP, Bündnis 90 und BfG auseinanderbrechen. Ich bin gespannt, auf wen sich Deinege dann verlassen / stützen kann.

Auch bin ich gespannt, wie die CDU die Kurve bekommen will. Wie will sie einen glaubhaften CDU-Wahlkampf führen, mit dem „Rucksack“ einen OB-Kandidaten unterstützt und gefördert zu haben, dessen Vergangenheit er selbst leugnet.

Einen angenehmen Maifeiertag wünscht

Frank Brendler

"Und wir in Görlitz müssen damit leben"

Von Görzelec am 29.04.2012 - 18:41Uhr
Na, da steht die neue Volksfront ja bereits. Diesmal halt in die andere Richtung. Macht schon Spaß, in Görlitz Politik zu machen.

Nur zur Erinnerung: Deinege wurde nicht irgendwo außerhalb der Stadt gewählt, wo man jetzt "mit ihm leben muß". Sondern in Görlitz von beinahe 70 % der Teilnehmer der Wahl. Bei immerhin gestiegener Wahlbeteiligung.

Damit müssen also nicht "wir" leben. Sondern in erster Linie mal Sie, Herr/Frau Frank. Eine ganze Menge Ihrer Nachbarn und Mitgörlitzer hingegen wollte es genau so. Von müssen kann da gar keine Rede sein.

Glückwunsch zur Wahl

Von Frank am 29.04.2012 - 13:14Uhr
Der Herr Deinege ist ja nun gewählt und wir in Görlitz müssen damit leben, aaaaaaaaaber:

Mal gucken wie lange der "Wendehals" bleiben wird, bestimmt nicht sieben Jahre, die er noch zur Rente braucht.

Man kann dem Vorgänger ja nun anhängen, was man will, seinen Job hat er gut gemacht, bei der Flut, bei den Finanzen und vielen anderen Projekten wurde gekämpft - er hat aber meistens in Dresden verloren, weil er zu seiner Meinung steht und aus der CDU ausgetreten ist.

Jetzt der Neue: SED-Parteisekretär und Kampfgruppenkommandeur, man hätte den damaligen OB Kurt Butziger aus 1979 sitzen lassen können, zu DDR Zeiten ist der Herr Deinege aus der Kirche ausgetreten, plötzlich ist er Spitzenkandidat der CDU (?!), bisher war er zudem noch zu feige, das alles öffentlich zuzugeben, obwohl ihm seine eigenen Schreibereien aus der Betriebszeitung "Der Waggonbauer" öfter mal zitiert wurden, kein Kommentar dazu seinerseits.

1989 wussten alle (außer den "großen Genossen"), dass die Idee des Sozialismus wohl nicht mehr siegen kann, der jetzige OB hat aber im Angesicht seiner über die Botschaften flüchtenden Kollegen weiter zum Sieg des Sozialismus motiviert. Seinen Lebenslauf biegt der sich so zurecht wie es ihm gerade passt, auf seiner Homepage ist jedenfalls nichts von SED und Kampfgruppe zu finden, kein Wort der Entschuldigung, möglicherweise war er sogar Bürgerrechtler oder gegen das DDR-System.

Nach seinen Versprechungen werden ja ab August dank seiner "Netzwerke" die Investoren nur so über Görlitz herfallen, das Arbeitsamt wird Mühe haben noch Leute zu finden, um die vielen Jobs zu besetzen. Geld für seine Projekte wird nun auf einmal ohne Ende verfügbar sein, die Stadräte stimmen mit 99,98 % für seine Vorschläge ab. Zuviele Görlitzer glauben das wirklich. Mal sehen, was nach spätestens zwei Jahren passiert, wenn die "Blase" geplatzt ist und die Marionette dank bis dahin hoffentlich aufgetauchter Fakten nicht mehr so tanzen kann wie das CDU und BfG gerne hätten. Bestimmt kommen dann noch ein paar Stasiakten ans Licht, die bekanntlich jeder DDR-Kombinatsdirektor, Parteisekretär oder Kampfgruppenkommandeur hat.

Meiner Meinung nach hängt der sein Mäntelchen nur in den Wind, der ihm gerade das Auskommen sichert und plappert was seine Sponsoren hören wollen, das hat er ja bis zur Wende auch gemacht.

MfG Frabi

Gewählt ist gewählt

Von Ernst am 27.04.2012 - 07:53Uhr
... doch der schale Beigeschmack bleibt.

Suggeriert wurde, dass, weil Parteien und ein Verein dahinter stehen, Deinege der geeignetere Kandidat gewesen sei. Hinzu kommt der enorme Geldeinsatz für Deinege, der sich in Großplakaten im Stadtbild niedergeschlagen hat. Sicher sind auch die überproportional vielen Rentner in Görlitz auf den Opa-Typ abgefahren.

Vorbereitend für das Wahlergebnis hat sicher auch die langfristige systematische Demontage Paulicks in der (...) gewirkt.

Wie sich die maßgeblich durch die CDU bewirkte Installation eines engagierten Ex-SED-Genossen als Stadtoberhaupt auf die Außendarstellung von Görlitz auswirken wird, das wird sich noch zeigen. Feiert hier das "Tal der Ahnungslosen" fröhliche Urständ?

Befremdlich scheint auch die ständige Betonung von "Netzwerken" durch den gewählten Kandidaten, vielleicht wäre Seilschaften das treffendere Wort. Wo kommen wir hin, wenn der Gewählte in Netzwerken verstrickt und denen mehr verpflichtet ist als seinem Wählerauftrag?

Die Wahlbeteiligung macht es

Von Hermann Schwiebert am 23.04.2012 - 12:00Uhr
Erst einmal einen herzlichen Glückwunsch an die Görlitzer und an Ihren neuen OB zur gewonnenen Wahl.

Ich kenne Herrn Paulick und bin nicht überrascht, dass er abgewählt wurde.

Ich kenne den neuen OB nicht und kann auch über seine Vergangenheit nichts sagen.

Grundsätzlich bin ich dagegen, dass Funktionäre der ehemaligen DDR wieder politische Posten bekommen. Ob der neue OB dazugehört, ich weiß es nicht.

Aber die älteren Görlitzer Wahlberechtigten werden es gewusst haben. Und da die Kandidaten ja seit langer Zeit bekannt waren, hatte jeder Wahlberechtigte die Möglichkeit, seinen Favoriten zu wählen. Bei einer Wahlbeteiligung von traurigen 53 % ist es also 47 % egal gewesen, wer OB wird.

Da kann ich nur sagen, wer nicht wählt, der muss auch nicht meckern, wenn "sein" Kandidat evtl. nicht gewonnen hat. Und wenn es Politikern nicht gelingt, mehr Wähler zu motovieren, ja dann bleibt jedes Wahlergebnis eben ein Zufallsergebnis.

Bei 53 % Wahlbeteiligung kann auch der Gewinner nicht für sich in Anspruch nehmen, Volkes Wille umzusetzen. So einfach ist das!

OB-Wahl und die Geschichte

Von Flunkae Wang am 23.04.2012 - 06:57Uhr
Liebe Görlitzer,

Gratulation an die Stadt , an die Einheitsfront und an den Görlitzer Anzeiger.

An den Görlitzer Anzeiger, weil Information zurück gehalten wurden, die auf die Wahl Einfluß haben konnten. Eigentlich pochen Journalisten immer auf das Recht der Freiheit des Wortes und der Information.

Gratulation an den neuen OB Deinege, warum? Es ist das erste Mal in der Nachwendegeschichte, daß eine Einheitfront aus den Stadträten einen ehemaligen Parteisekretär auf den OB-Sessel hebt. Wer die Rolle der Parteisekretäre in der SED kennt, wundern sich nicht mehr über das ständig gehörte Wort "Meine NETZWERKE".
Welche Rolle spielten Parteisekretäre bei (...) der Werktätigen? Wenn jemand nun denken sollte, dies wußten die CDU, FDP, Bürger für Görlitz nicht? Sorry, Ist undenkbar.
Glückwunsch an die 16.879 (69,82 Prozent) für OB Deinege.

Unter diesen Umständen sollte der Stadtrat eine Selbstauflösung durchführen. Die Frage ist welche Netzwerke sollen wieder hergestellt werden und 16.879 tun genau das richtige. Welche Netzwerke sollen hier diese Stadt beherrschen? Aus welcher Zeit? Wer wußte die Wahrheit über diie Vergangenheit des neuen OB und wer ist feige und schweigt?

Wie einfach kann man Leute beherrschen. Selbst im Gespräch mit dem MDR wurde das Wort Parteisekretär genannt, aber niemand stellt weitere Fragen. Es war unangenehm für den Herrn Deinege und man hörte kaum die Antwort. Wir abgestumpft sind die Medien und fragen nicht nach. Es ist nicht so wichtig.

Ein Freund der Stadt mit Fragen und Sorgen


P.S.: Nicht nur SED-Parteifunktionär. Wer die Rolle dieser Leute kennt und die Aufgaben im System (...) versteht nun das Wort "Netzwerke" bestimmt besser. Dies sollten eigentlich die Görlitzer wissen und auch die Einheitsfront der Stadträte. Ein Demokrat wird gekippt und was nun? Der Tag ist nicht nur schwarz, es erinnert wirklich an alte Zeit, die niemand zurück will, oder doch?
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Anmerkung der Redaktion:
Wie immer wieder betont: Bloße Behauptungen und das in-die-Nähe-rücken zu nicht bewiesenen Zusammenhängen finden hier keine Bühne. Genau deshalb finden sich auch im obenstehenden Beitrag mit "(...) gekennzeichnete Auslassungen. Wir behandeln Zuschriften um so kritischer, wenn der Absender seine Identität nicht preisgeben möchte - im Dunkeln ist gut munkeln...
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Nachsatz von Flunkae Wang, eingegangen per E-Mail:

Liebe Damen und Herren,

wieso behaupten Sie, ich habe meine Identität nicht Preis gegeben: Dies war PIN YIN die lateinische Schrift oder auch die "Sprachschrift" meines offiziellen Namen bei den Menschen und der Behörden, wo ich jetzt arbeite und lebe. Ich hätte auch schreiben können: 弗兰克
Auch in Görlitz gibt es Menschen die den Namen und die Person identifizieren können.

Ich denke dies wäre noch chaotischer für deutsche Augen und eigentlich ist es mein Statement und nicht die Meinung dieses Volkes.

Danke für die Veröffentlichung, nach dem Statement von Ihnen, dies ist schon eine Überraschung für mich.

Jeder hat seine Vergangenheit und sollte aber dazu stehen oder? Ich stehe auch zu meiner!

Einen schönen Tagesbeginn.

Grüße aus der Ferne

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  • Erstellt am 22.04.2012 - 21:59Uhr | Zuletzt geändert am 22.04.2012 - 21:59Uhr
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