Zustimmung zum Antrag auf Zwangsversteigerung

Görlitz-Zgorzelec. Nachdem es um das geschlossene Görlitzer Jugendstil-Kaufhaus ziemlich still geworden war zeigt sich nun, dass hinter den Kulissen offenbar eifrig nach Wegen gesucht wurde, das Bauwerk vor dem wörtlichen "Einfrieren" zu bewahren. Zustimmung zu den jüngsten Schritten, die auf eine Zwangsversteigerung abzielen, kommt auch aus der gemeinsamen Stadtratsfraktion „zur Sache! e.V./SPD".

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Umsetzung des Bürgerwillens

So sieht die Fraktion, nachdem das Görlitzer Kaufhaus bereits unter Zwangsverwaltung gestellt wurde, um drohende Schäden durch fehlende Heizung abzuwenden, den Antrag der Stadt Görlitz vom 12. Februar 2010 beim Amtsgericht Görlitz auf Zwangsversteigerung des Görlitzer Kaufhauses als „richtigen und logischen Schritt zur Rettung dieses einzigartigen Denkmals europäischer Architektur- und Kaufhauskultur."

„Die gemeinsame Fraktion zur Sache! e.V./SPD begrüßt das entschlossene und schnelle Handeln von Oberbürgermeister Joachim Paulick ausdrücklich", bestätigt auch Detlef Schiener, Pressesprecher der Fraktion. Auch wenn der Antrag auf Zwangsversteigerung - als letztes Mittel - ein harte Gangart signalisiere, sei es doch ein Schritt in die richtige Richtung zur Rettung und zur Wiederbelebung des Kaufhauses.

Mit seinem Vorgehen setzt Oberbürgermeister Joachim Paulick den Willen der Bürger, die den Erhalt des Baudenkmals und eine lebendige City mit Einkaufsmöglichkeiten wünschen, um. Zudem liefert er - was insbesondere den sozialdemokratischen Flügel der Fraktion freuen dürfte - ein Signal an „Heuschrecken“ aller Art: Mit uns nicht!

„Wir werden als gemeinsame Fraktion diesen Schritt der Stadt mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln, unterstützen", versichert Schiener.


Kommentar:

Die Vorgehensweise der Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Paulick an der Spitze dürfte einesteils der Not und Verantwortung folgen, das wertvolle zentrale Kaufhausgebäude zu bewahren, zeigt andererseits jedoch auch, wie clever und entschlossen eine Verwaltung handeln kann, wenn die richtigen Leute an den richtigen Stellen sitzen.

Für viele Bürger dürfte das geschlossene Kaufhaus indes eine anschauliche Lektion in rein profitorientiertem Kapitalismus sein, dem Begriffe wie Tradition, Standort und Lebensqualität eher fremd sind. Und ein Ansporn zur Zivilcourage, nicht mit einem „das ist nun mal so" den Kopf in den Sand zu stecken.

Nicht vom Turbokapitalismus, sondern von der sozialen Marktwirtschaft haben nämlich alle was,

meint Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (2)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Investor für das Jugenstilkaufhaus?

Von Hotte am 05.08.2010 - 21:04Uhr
Hat man wirklich schon alle Möglichkeiten auf der Suche nach einem Investor für das Jugendstilkaufhaus ausgelotet? Oder schlummert irgendwo in einer stillen Ecke ein Anleger, der Interesse zeigen könnte?

Wie sieht es mit der Schweizer Kaufhauskette MANOR AG aus? Wurde die schon angesprochen? - Man sollte nichts unversucht lassen. Manor ist immerhin ein recht solventes und erfolgreiches Unternehmen mit vielen Filialen und großen Kaufhäusern in der ganzen Schweiz.

Viel Erfolg!

Jugendstil-Kaufhaus

Von Frank am 17.02.2010 - 01:09Uhr
Auch mein Lob dafür, endlich mal eine Verwaltung, die an der richtigen Stelle arbeitet, wenn man sich bei den Ruinen auf der oberen Berliner Straße und der Salomonstraße auch so ins Zeug legt, dann kann das mal (wieder) eine schöne Stadt werden.

MfG Frank

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker | Foto. BeierMedia.de | Erstveröffentlichung am 12.02.2010 - 20:57 Uhr
  • Erstellt am 12.02.2010 - 20:23Uhr | Zuletzt geändert am 13.02.2010 - 12:43Uhr
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