Bücher von Mira Lobe gesucht

Görlitz, 26. August 2013. Anlässlich des 100. Geburtstages von Mira Lobe veranstaltet die Hochschule Zittau/Görlitz in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Johann Amos Comenius des Evangelischen Kirchenkreisverbandes Schlesische Oberlausitz, dem Förderkreis Görlitzer Synagoge, dem Schlesischen Museum zu Görlitz und der Stadt Görlitz am 13. und 14. September 2013 in Görlitz ein Symposium mit Festakt und umfangreichem Begleitprogramm.

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Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften lädt zu Lesung und hofft auf Schenkungen

Innerhalb des Begleitprogramms lädt die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften für Sonnabend, dem 14. September 2013, um 16 Uhr zu einer Buchlesung in den Historischen Bibliothekssaal ein. "Wir werden aus Büchern Mira Lobes lesen", kündigt Bibliothekarin Karin Stichel an und fordert auf: "Zuhörer können gern eigene Bücher mitbringen.“

Im Bestand der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften sind Werke der in Görlitz geborenen Kinder- und Jugendschriftstellerin Mira Lobe noch nicht verzeichnet. Um das zu ändern bittet die Bibliothek die Görlitzer Bürgerinnen und Bürger um tatkräftige Unterstützung. Über Schenkungen einzelner Bände, aber auch ganzer Sammlungen oder vielleicht sogar Erstausgaben würde sich die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften sehr freuen.

Kontakt!

Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
Frau Karin Stichel
Tel. 03581 - 67-2283
E-Mail: k.stichel@goerlitz.de

Mira Lobe - eine Unbekannte?

Hilde Miriam Lobe, kurz Mira Lobe, geborene Rosenthal, kam am 17. September 1913 in Görlitz zur Welt. Nach der Volksschule besuchte sie die Luisenschule (heutiges Joliot-Curie-Gymnasium).

Bereits in ihren Schulaufsätzen zeigte sich ihr Talent zum Schreiben. Germanistik und Kunstgeschichte zu studieren, um Journalistin zu werden, blieb ihr als Jüdin im nationalsozialistischen Deutschland jedoch verwehrt. Mit dem Gedanken an eine Auswanderung zog sie nach Berlin, wo sie an der Berliner Modeschule Maschinenstrickerin lernte. 1936 reiste sie nach Palästina. Wenig später lernte sie dort ihren Mann, den Schauspieler Friedrich Lobe, kennen, heiratete 1940 und bekam zwei Kinder.

1943 begann sie, Kinderbücher zu schreiben. 1948 erschien ihr Buch "Insel-Pu“ in hebräischer Sprache. Als ihr Mann ein Schauspielengagement in Wien annahm, folgte ihm die Familie 1950 dahin. 1957 ging sie in die DDR, kehrte aber bereits kurze Zeit später nach Wien zurück. Am 6. Februar 1995 verstarb sie in Wien.

Mit ihren Erzählungen hat sie große Bekanntheit erlangt, mehr als hundert Bücher veröffentlicht, die weltweit in viele Sprachen übersetzt wurden. Ihr Schaffen als Kinder- und Jugendbuchautorin wurde mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Das kleine Ich bin ich“ (1972), "Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel“ (1981), "Die Geggis“ (1985), "Die Omama im Apfelbaum“ (1965) und "Die Räuberbraut“ (1974).

Alle ihre Werke zeichnen sich durch eine besondere Wärme, Toleranz, Verständnis für Außenseiter, aber auch eine klare, kindgerechte Sprache sowie eine gelungene Vermischung von Phantasie und Realität aus.

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  • Quelle: red | Foto/Grafik: GÖSAM
  • Erstellt am 26.08.2013 - 13:40Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2013 - 13:51Uhr
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