Über sieben Brücken musst Du geh'n
Kulturinsel Einsiedel | Zentendorf | Neißeaue. "Quatsch", sagt der Erklärbär der Kulturinsel Einsiedel, "nicht sieben, eine Brücke reicht auch, wenns nur an der richtigen Stelle ist." Und weil Regierungen sich vorbehalten zu bestimmen, wo die Völker Brücken schlagen dürfen, wird es ein Schwimmsteg, der zukünftig den wachsenden Besucherstrom zwischen der Kulturinsel Einsiedel und dem polnischen Erlebnisdorf Nieder Bielau (Bielawa Dolna) quer über den Neißestrom passieren lassen wird. Was Oberkulturinsulaner Jürgen Bergmann am Freitag, dem 13. Juli 2012, der erstaunten Pressewelt vorstellte ist nichts anderes als die geniale Symbiose zwischen der bislang als "Wanderbrückum" bekannten Neißefähre und einer (nicht genehmigungsfähigen) festen Brücke.
Neues aus der zentrallausitzischen Erlebniszone beiderseits der Neiße
Thema: Turisede
Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene.
Genau dort, wo die 1945 gesprengte hölzerne "Wutbrücke" einst die Bahnlinie Kohlfurt (heute Węgliniec) - Falkenberg/Elster über die Neiße führte, entsteht wieder eine hölzerne Brücke, äh, Schwimmsteg.
Allein die Konstruktion hat das Potential zum Touristenmagneten: Steigt der Neißepegel, schwimmt die Brücke mit hoch. Und kommt wieder mal ein Tsunami die Neiße runter, wird das Brückenteil am Brückenturm, der am polnischen Ufer steht, hochgeklappt und der Rest aus dem Wasser gezogen und an Land in Sicherheit gebracht.
Neißewichtel Böckelbart taucht auf
Ein Pegel ganz anderer Art liegt dem Böckelbart am Herzen. Der Neißewichtel wurde bei der Einrchtung des Landskron Museums wiederentdeckt und hat die private Brau-Manufaktur zu einem Produkt zu inspiriert, das nun seinen Namen trägt und so beschrieben wird: "Böckelbart ist ein tiefdunkel glänzender Likör mit schönen Lichtreflexen. Er duftet animierend nach Kräutern..." Der Neißewichtel hat dafür gesorgt, dass die Geschmacksknospen hübsch nacheinander angesprochen werden, so dass jedes Schlückchen zur Erlebnisreise im Gaumen wird.
Landskron-Geschäftsführerin Katrin Bartsch hat das Grundbedürfnis entdeckt, das von der privaten Brau-Manufaktur aus Görlitz befriedigt sein will: Das Erleben von Aromen und Genuss.
Was den Böckelbart betrifft: Wer erleben will, wie der Neißewichtel von Gaumen und Körper Besitz ergreift, dem wird er vor allem in der Gastronomie begegnen, nach und nach auch in den Getränkeabholmärkten. Und wer's ganz eilig hat, der kann ihn - eingesperrt in eine Flasche - direkt in der Landskron Brau-Manufaktur in Görlitz kaufen.
Tierpark mit im Boot
Erlebnisse bietet auch der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec, der schon seit einiger Zeit auf die fruchtbare Kooperation mit der Kulturinsel Einsiedel setzt. Legendär ist der Ritt auf dem Yak quer durchs KRÖNUM, die turisedische Krönungshalle und zugleich Musentempel mit Acht-Gänge-Menü der Kulturinsel Einsiedel.
Tierparkchef Dr. Sven Hammer setzt wie die Kulturinsel auf erlebnishungrige Familien, die in der Region Ferien machen, um möglichst viele Besucher über die Görlitzerinnen und Görlitzer hinaus in den Tierpark zu locken.
Neiße-Tours legt an
Schon frühzeitig hatte Tino Kittner aus Rothenburg/O.L. mit seinen "Neiße-Tours" auf die Kooperation mit der Kulturinsel gesetzt - fahren seine Schlauchboote doch regelmäßig quer durch die zentrallausitzische Erlebniszone. Und da ist eine Anlegestelle am künftigen Schwimmsteg ein guter Ansatz, um beispielsweise das Bier am deutschen Ufer mit dem - Böckelbart möge verzeihen - am polnischen Ufer zu vergleichen.
Kommunen schwimmen mit
Die Zusammenarbeit der touristischen Anbieter freut nicht zuletzt die Bürgermeister.
Ewald Ernst, der in Neißeaue den Hut auf hat, schätzt die Kulturinsel Einsiedel als Wirtschaftsfaktor. Im Erlebnispark, der eigentlich "Grüngeringelter Abenteuerfreizeitpark" heißt, und in der Künstlerischen Holzegestaltung Jürgen Bergmann arbeiten immerhin 150 Leute. Örtliche Pensionen machen durchaus ihren Schnitt mit den Gästen von der Kulturinsel Einsiedel. Den Kulturinsulanern, die den überm Fluss angrenzenden Nieder Bielauern (Bielawa Dolna) bei der Entwicklung zum Erlebnisdorf helfen, konnte er den grundlegenden Ausbau des Weges von der Kulturinsel zur Neiße in Aussicht stellen.
Nicht zuletzt setzt auch Heike Böhm, die Bürgermeisterin von Rothenburg/O.L., auf den gegenseitigen Nutzen aus der Zusammenarbeit mit der Kulturinsel Einsiedel.
Da geht vieles auf Zuruf, beispielsweise wenn es auch einmal nur um das Aufhängen des Transparentes zum Rothenburger Sommerfest Anfang August geht.
Kommentar:
Chef war da und hat berichtet - und mir ist es ein Wohlgefallen, was da in der Zentrallausitz herumtrollt, herumwichtelt und herumpaddelt.
Da finden sich Leute mit Ideen und Umsetzungskraft, die ohne Wasserkopf und damit effizient Regionalentwicklung für den Tourismus betreiben.
Jürgen Bergmann hat früh erkannt, dass Tagestouristen wirtschaftlich wenig Effekt haben: "Je länger sie bleiben, um so mehr Geld bleibt für die Region."
Mit diesem Ziel, die Aufenthaltsdauer um tage zu verlängern, finden sich Partner, die gut miteinander können. Sie bieten den Besuchern der Region genau das, was nirgendwo anders zu finden ist: Die verrückte Welt der Kulturinsel, die Brauerei im Denkmal, den Tierpark, der neben Tierstimmen und deutschen Lauten auch auf polnisch setzt, was wiederum mit einem tibetischen Dorf zu tun hat.
Und noch viel mehr gibt es zu entdecken hier am östlichsten Teil der polnischen Westgrenze.
Glückliches Land, die Zentrallausitz,
meint Ihr Fritz R. Stänker
Der Görlitzer Anzeiger berichtete am 13. März 2012:
"Erlebnis-Flatrate" - ein Schnäppchen für Familien
Mehr:
http://www.kulturinsel.com
http://www.landskron.de
http://www.neisseaue.de
http://www.neisse-tours.de
http://www.rothenburg-ol.de
http://www.tierpark-goerlitz.de
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- Quelle: TEB / Fritz R. Stänker
- Erstellt am 15.07.2012 - 07:45Uhr | Zuletzt geändert am 16.07.2012 - 01:53Uhr
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