Görlitzerin ist Namenspatin für Milbe

Görlitz. Eine Görlitzerin ist jetzt millionenfach im Regenwald Vietnams vertreten: Für Kerstin Franke ist es eine große Ehre, dass eine russischen Zoologen entdeckte Hornmilbe nun "Caucasiozetes frankeae" heißt. Wie es dazu kam? Kerstin Franke ist Mitarbeiterin des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz und betreut dort seit 1990 die Sammlung der Spinnentiere, zu denen die Milben gehören, und redigiert die vom Museum heraus gegebene Milbenzeitschrift „Acari“. Darin werden weltweit aktuelle Literaturangaben und Beschreibungen neuer Arten ausgewählter Milbengruppen gesammelt und jährlich veröffentlicht - eine ganz bedeutsame Inforationsquelle für die Milbenforscher. Die Namensvergabe für die Milbe ist ein großes Dankeschön der Forscher aus Nischni Nowgorod (Нижний Новгород, 1932 bis 1990 Gorki / Горький) und Moskau (Москвa) für die unermüdliche Arbeit der studierten Chemikerin dar.

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Tiere tragen Namen Lausitzer Forscher

Caucasiozetes frankeae ist nicht die erste Tierart, die nach einem Forscher aus der Lausitz benannt wurde. Auch der vormalige Museumsdirektor Wolfram Dunger war 1995 Namensgeber für eine Milbe. Ein Löwenzahn erhielt den Namen des Botanikers Hans-Werner Otto aus Bischofswerda und eine Ameise aus Tibet wurde nach dem ehemaligen Tierparkdirektor Dr. Axel Gebauer benannt.

Einen deutschen Namen hat die nur ¼ mm kleine Milbe Caucasiozetes frankeae nicht. Dafür gilt der wissenschaftliche Name international. „Caucasiozetes“ bezeichnet die Gattung und „frankeae“ die eigentliche Art. Zum Vergleich: Man könnte die Gattung als Nachnamen und die Art als Vorname bezeichnen. ist. Wie bei einer Familie können also mehrere Arten einer Gattung angehören.

Hornmilben leben hauptsächlich im Boden oder im Moos. Dort erfüllen Sie eine wichtige ökologische Funktion, indem sie die anfallende Pflanzenstreu zersetzen und den Boden mit Nährstoffen anreichern.

Das Senckenberg Museum für Naturkunde hat seinen Schwerpunkt in der Erforschung der Bodentiere. In sechs Sektionen untersuchen die Zoologen die Vielfalt der Bodentiere in Europa, Zentralasien und Nordafrika. Allein die Sammlung der Spinnentiere umfasst rund 250.000 Exemplare. Geleitet wird diese Sektion von Dr. Axel Christian.

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Öffnungszeiten des Senckenberg Museums für Naturkunde Görlitz ab 1. Februar 2012:
Di - Fr von 10 bis 17 Uhr,
Sa / So bis 18 Uhr,
Mo geschlossen.
Während der Herbst- und Winterferien von Mo bis So je von 10 bis 18 Uhr

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  • Quelle: red | Fotos: Hampe/Senckenberg, Gitschmann/Senckenberg
  • Erstellt am 28.01.2012 - 08:30Uhr | Zuletzt geändert am 28.01.2012 - 09:00Uhr
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