Attestiert: Görlitz kann es schaffen

Görlitz | Dresden. Die Vorabprüfung geeigneter sächsischer Welterbeprojekte hat das Sächsische Staatsministerium des Innern abgeschlossen. Am 3. November 2011 ging bei der Stadt Görlitz die Nachricht ein, das Vorhaben "Görlitzer Altstadt und Gründerzeitliche Innenstadt" habe "grundsätzlich Welterbepotential". Görlitz wertet das als offizielle Bestätigung, dass die Görlitzer Bewerbung nach Meinung des Innenministeriums Aussicht auf Erfolg hat. Der nächste Meilenstein auf dem Weg zum Weltkulturerbe ist der 31. Januar 2012: Bis dahin hat Görlitz Zeit, die Bewerbung um Aufnahme in die sogenannte Tentativliste*) in Dresden abzugeben.

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Langer Marsch zum Weltkulturerbetitel

Mit der Frage, welches Gebiet tatsächlich Welterbegebiet werden könnte und wie das konkrete Bewerbungsthema lauten wird, beschäftigt sich zurzeit eine Arbeitsgruppe, in der auch Denkmalexperten und Vertretern der Hauseigentümer mitwirken.

Erst im Juli 2012 wird das Sächsische Kabinett die beiden sächsischen Kandidaten auswählen, die der Kultusministerkonferenz zur Aufnahme in die Tentativliste vorgeschlagen werden.

*)
Die Tentativliste (Vorschlagsliste) enthält aus nationaler Sicht jene Kultur- und Naturstätten der Vertragsstaaten des "Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt" (Welterbekonvention), die der Staat dem Welterbekomitee zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des Welterbes vorschlagen will.

Kommentare Lesermeinungen (16)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Anonyme Identitäten

Von görzelec am 23.11.2011 - 11:10Uhr
Hallo Ko.bold,

Sie unterliegen da einem Missverständnis. Ich bin nicht "Dr. Sander". Um das festzustellen, würde eine Vergleich unserer Schreibstile bereits genügen. Jetzt könnten Sie natürlich einwenden, wer sich zwei Internet-Pseudonyme hält, der ist auch schizophren genug, sich zwei Schreibstile zu halten. Aber im Gegenzug könnte ich auch einfach behaupten, Sie und "Dr Sander" seien ein und dieselbe Person.

Da dass zu nichts führt, sollten wir alle gemeinsam davon ausgehen, dass wir auch im Offline-Leben drei Individuen sind.

Wieso Sie meinen, mir "Grenzlanddenken" unterstellen zu müssen, bleibt Ihr Geheimnis. Ich persönlich sehe für Görlitz eine Entwicklungsperspektive jenseits von Stadttourismus nur in einer grenzübergreifenden Regionalentwicklung mit Blick zum östlichen Nachbarn. In dieser Stadt nach über zwanzig Jahren noch immer auf den Großinvestor aus dem Westen zu warten, ist Realitätsverweigerung. Der hat es gerade mal bis Dresden geschafft. Und dazwischen liegt immer noch Bautzen - eine vollfunktionsfähige 360-Grad-Stadt, die permanent ihre Gewerbegebiete erweitert, während beispielsweise im voll erschlossenen Königshufener "Gewerbegebiet" friedlich das Gras wächst.

Es gibt in dieser Stadt Menschen, die binationale Ehen führen. Die ihre Kinder zweisprachig aufwachsen lassen. Die sich im Berufsleben in Richtung Wroclaw orientieren, also nach Schlesien, was vielen Görlitzern ja angeblich so sehr am Herzen liegt. Nur liegt Schlesien zu 95 % heute in Polen. Görlitz könnte die interessanteste Stadt Ostsachsens / der Oberlausitz / Niederschlesiens sein (suchen Sie sichs aus).

Eine deutsch-polnische Stadt, die mit Frankfurt/Oder - Slubice den Fußboden aufwischt. Angeblich sollen hier die Rathäuser beiderseits der Neiße ja auf ein Verschmelzen der Verwaltungen hin arbeiten. Mal so ausgedrückt: da war man in dieser Stadt nach 1990 mit anderem Personal hüben wie drüben schon weiter. Das heißt aber nicht, "dass das hier niemand will". Schließen Sie mal bitte nicht von sich auf alle anderen.

Mit deutsch-polnischen Grüßen

Antwort für den Primus

Von ko.bold am 22.11.2011 - 21:01Uhr
Das waren Ihre Worte.

Zitat: " Görlitz muss wieder zur 360 Grad-Stadt werden wie sie es bis zum Jahr 1945 war."
Mir werfen Sie jetzt meinen Satz des "Grenzdenkens" vor? Wie armselig muss man denn eigentlich sein, sich nach nur einem Absatz selbst zu widersprechen...

Nun gut. Ich beende jetzt diesen Thread, denn wie heißt es so schön? Der Klügere gibt nach.

Nochmals: Kobold=Pessimismus

Von Dr. P. Sander am 22.11.2011 - 16:03Uhr
Sehr geehrter "Kobold",

Ihre Antwort bestätigt meine Auffassung. Sie werden fast noch beleidigend, aber ich denke wenn ich durch die Brille des "Schlaraffenlandes" Ihre Zeilen bewerten soll, dann verschwimmt alles bei den Rhetorikfähigkeiten, die sie aufbieten.

Übrigens ich bin Görlitzer, wahrscheinlich länger als sie.

Dieser geistlose Hinweis auf "1937er Grenzdenken" ist so primitiv, dass es einfach unglaublich ist, so zu argumentieren. Ich bin mir jetzt fast sicher, die Grenzen von 1937 sind Ihnen gar nicht oder nicht mehr geläufig.

Diese Polemik mit einem "Kobold" brauche ich mir nicht antun.

Dr. Peter Sander

Kein Pseudonym, wenn sie wissen, was dies eigentlich ist.

Tatsachen sind greifbar

Von ko.bold am 22.11.2011 - 11:56Uhr
Nun, lieber Herr "Sander",

Sie sehen meine Schriftzüge. Wissen, dass es der Wahrheit entspricht und versuchen hier trotz alledem, den Menschen Sand in die Augen zu streuen.

Ihr Grenzdenken von 1937 ist nicht denkbar und auch nicht gewollt. Würden Sie sich etwas näher mit polnischer Politikführung beschäftigen, wären Ihre Worte wohl gewählter.

Scheinbar haben Sie aber Ihre letzte Klarsichtbrille im Schlaraffenland erworben und sehen dadurch jetzt alles sehr prächtig und glanzvoll.

Machen Sie ruhig weiter so. Illusionen soll man sich nicht rauben lassen...

Kobold=Pessimismus

Von Dr. P. Sander am 22.11.2011 - 08:31Uhr
Sehr geehrter "Kobold",

schon die Ansprache an Sie ist ein Desaster, aber ich denke die Sache ist es wert, Ihnen zu erklären oder es wenigstens zu versuchen, dass Ihre pessimistischen Aussagen betreffs der Stadt Görlitz und die dürftigen Erklärungen in Richtung der polnischen Nachbarn einfach lächerlich sind.

Da Ihre Politikverdrossenheit ja sehr ausgeprägt scheint, hätten sie doch selber voller Elan tätig werden können, aber sie bleiben ja lieber in Deckung, siehe dies Pseudonym "Kobold" (neckischer Geist), dies ist Aussage genug.

MfG

Dr. Sander

Arbeit und Jugend mit dem Nachbarn

Von görzelec am 22.11.2011 - 00:04Uhr
Görlitz muss wieder zur 360 Grad - Stadt werden wie sie es bis zum Jahr 1945 war. Das geht heute aber nur, wenn die Leute hier auf beiden Seiten der Neiße zweisprachig sind. Theater, Straßenbahn, Demianiplatz, Kaufhaus und Stadthalle (was für ein Wagnis!) haben in dieser Stadt auf Dauer nur eine Chance, wenn sie konsequent zweisprachig betrieben werden und den östlichen Teil des alten Landkreises Görlitz bis nach Lauban/ Luban mit seinen heute Polnisch sprechenden Bewohnern wieder zu ihrem Einzugsgebiet machen. Selbiges gilt für die Museen. Der Görlitzer Tierpark hat es als eine der wenigen Kulturinstitutionen auf der deutschen Flussseite begriffen. Folge: am Wochenende trifft sich Görlitz und Zgorzelec bei den Pandas in trauter Zweisamkeit.

Polnisch muss neben Englisch zur zweiten Fremdsprache in allen Görlitzer Schulen werden. Die Hochschule muss zur gesamtstädtischen Institution ausgebaut werden. Usw., usw., usw.

Görlitz hat noch immer fast 90.000 Einwohner - wenn man die Stadt mal als Ganzes sehen würde. Und auf der anderen Seite gibt es sogar noch größere Mengen von unter 30jährigen.

Wenn man allerdings gerne weiter 180 Grad-Stadt bleiben möchte - dann bleibt immer noch die Hoffnung, als städtebauliches Mausoleum die UNESCO-Weihen zu erhalten und bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag sein Heil in Mittelalterspektakeln und als Staffage für Babelsberg etc. zu suchen. Und sich am Wochenende auf der Stadthistorie-Seite der SZ an der eigenen großen Vergangenheit zu delektieren.

Ist auch schön.

Arbeit und Jugend vom Nachbarn?

Von ko.bold am 21.11.2011 - 08:14Uhr
Wie stellen Sie sich das vor?

Meinen Sie, dass man lediglich durch den geistigen Erwerb der polnischen Sprache polnische Arbeitgeber in diese Stadt locken könnte?

Diese Stadt müsste kein Altersruhekissen sein, wenn die vermeintlichen "Politiker" in dieser Stadt nicht schon Anfangs der neunziger Jahre solch große Arbeitgeber wie Infineon und AMD oder erst vor ein paar Jahren BMW einen "Einlass" gewährt hätten. Dann nämlich würde diese Stadt auch zusehends mehr jugendliche Menschen hier zu wohnen haben. Dann hätten wir eine lebendige Gegenwart und die Zukunft wäre uns sicher.

In dieser Stadt ist es nur leider so,dass der Großteil von Politikern u.a. den Weg des geringsten Widerstandes geht und genau aus diesem Grund ist Görlitz nicht die Stadt,die es sein könnte! Ich habe nichts gegen unsere polnischen Nachbarn und will im eigentlichen Sinne nur aufzeigen, dass sie einfach cleverer und beweglicher sind und sein werden als der überwiegende Deutsche in Görlitz - und darüber bin ich sehr traurig.

Dieses zu thematisieren ist in Görlitz gar nicht drin. Man bekommt zur Antwort, dass wir eine Touristenstadt sein wollen und es doch ausreichend ist, um diese Stadt nicht zu überfordern.

Das nenne ich einen Wahnwitz.

Polnisch - ja bitte!

Von görzelec am 20.11.2011 - 17:47Uhr
Also ich hoffe doch sehr, dass es nicht noch zwanzig Jahre dauert, bis in dieser Stadt die Leute neben des Deutschen möglichst häufig auch des Polnischen mächtig sind! Zeit ist es dafür schon lange.

Ich habe nämlich keine Lust in einer Stadt zu leben, die nur als Altersruhesitz, Filmkulisse und Architekturlehrbuch eine Daseinsberechtigung hat. Ich kann dieses Lob "Bei Euch fühlt man sich wie bei einer Reise in die Vergangenheit" nicht mehr hören. Ich habe nämlich nichts gegen die Gegenwart. Und auch Zukunft fände ich ganz schön.

Ratsmeinung?

Von ko.bold am 18.11.2011 - 11:30Uhr
Sehen Sie, Herr Ahrens,

wenn diese Meinung aus Ihrer Ecke kommt, muss ich mir keine Gedanken machen.

Sie sehen eh alles nur rosa-rot. Von Realismus, wie Sie hier schreiben, sind Sie Meilenweit entfernt. Ach und "Ihre Fakten", werden im Stadtrat auch immer sehr sorgfältig widerlegt.

Vielen Dank übrigens dafür an die entsprechenden Vereine und Parteien.

Ohne Worte also, Ihr Kommentar...

ko.bold nur Pessimismus

Von thorsten ahrens am 17.11.2011 - 20:36Uhr
Was soll man da noch sagen...

Dieser ko.bold in seiner behaglichen Anonymität ist nur noch dem Pessimismus anhängig.

Da halten ihn nicht mal Realität und Fakten davon ab...

Bedauernswerter armer Mensch.

LG

Thorsten Ahrens

Zukunft Görlitz

Von Ko.bold am 16.11.2011 - 19:36Uhr
Lieber Herr Hansen,

in zwanzig Jahren wird Görlitz wohl schon der polnischen Sprache mächtig sein müssen.

Der Durchschnittstourist hat einen Altersdurchschnitt von 72 Jahren. Das Kleingewerbe liegt in den letzten Zügen.

Sicherlich ist Görlitz eine sehr schöne Stadt, aber bei der politischen "Übereinstimmung" der abstimmenden Stadträte und einer Wirtschaftsförderung, die auf sehr wenig Erfolge hinweisen kann...

Bleiben Sie ruhig optimistisch. Manchmal hilft das ja sogar.

Glauben versetzt Berge, nicht wahr ? :-)

Zukunft Görlitz

Von Norbert Hanßen am 15.11.2011 - 19:55Uhr
@ ko.bold
Die Wirtschaftkraft von Görlitz hat nichts mit meiner Aussage zu tun, ich vergleiche gerne Görlitz mit Rothenburg ob der Tauber in Bayern - kein Krieg oder auch die DDR haben die herrlichen Bauten nicht verändert in Görlitz, es gibt nur eine große Zukunft für Görlitz, das sind Touristmus, Altersruhesitze, Kleingewerbe, aber das braucht seine Zeit (noch 20 Jahre).

Gruß aus dem Allgäu!

Edelstein

Von Ko.bold am 15.11.2011 - 08:02Uhr
Lieber Herr Domke,

es ist nichts weggewischt und ich habe damit auch nicht die Meinung der Besucher verwischt. So etwas nennt man schlichtweg: Einen realistischen Blick haben.

Man darf die Wahrheit nicht verdrängen, auch wenn es manchmal ganz gut wäre...

Diamanten und ihr Schein

Von Rolf Domke am 14.11.2011 - 17:41Uhr
Ich freue mich über eine auch noch veröffentlichte positive Meinungsäußerung über unsere Stadt und über die Freude der Besucher! Das ist doch wunderbar, so was zu lesen und zu wissen, dass dies noch viele lesen werden! Ich danke herzlich für dieses positive Statement.

Aber nein, so ein ko.bold holt gleich sein schmutziges Schwämmchen und verwischt den Glanz. Was soll das, bitte schön?

Görlitz ein Diamant?

Von ko.bold am 12.11.2011 - 21:16Uhr
Es interessiert sich wohl nur leider niemand mehr für Diamanten im ungeschliffenen Zustand.

Und einen Diamantenschleifer = Wirtschaftsförderer haben wir ja auch nicht. Zumindestens sehe ich nicht einmal geschliffene Halbedelsteine von einem "Schleifer"...

Görlitz ein roher Diamant

Von Norbert Hanßen am 09.11.2011 - 18:32Uhr
Wir haben in der Nähe von Görlitz im September zehn Tage Urlaub genossen, kommen aus Westdeutschland und ich muss sagen, Görlitz ist ein roher Diamant.

Es ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, einfach herrlich. Auch die Menschen waren offen und freundlich, wir kommen wieder!

Norbert und Karin

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 06.11.2011 - 11:10Uhr | Zuletzt geändert am 06.11.2011 - 11:28Uhr
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