Facelifting für die Berliner

Görlitz-Zgozelec. Der Stadtrat der Großen Kreisstadt Görlitz hat in seiner außerordentlichen Sitzung vom 18. Januar 2010 die Würfel fallen lassen und den Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt zur Neugestaltung der Berliner Straße gefasst. Die Geschäftsstraße und einstige Flaniermeile soll durch attraktivere Grün- und Verkehrsflächen aufgewertet und somit auch für den Einzelhandel wieder anziehender werden.

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Auch unter der Straßenoberfläche wird renoviert

Die Frage, ob sich die Sanierung eng ans historische Vorbild anlehnen oder moderne Elemente aufnehmen sollte, war erst jüngst wieder aufgeflackert - dennoch ist es für die Sanierung höchste Eisenbahn. Das sieht auch der Görlitzer Oberbürgermeister Jochim Paulick so: „Der Glanz früherer Jahre war längst verblasst, die Berliner Straße dringend überholungsbedürftig. Die Neugestaltung ist ein wichtiger Schritt, um der ehemals von einem guten Branchenmix besiedelten Straße wieder neues Leben einzuhauchen und die Innenstadt in ihrer Zentrumsfunktion bewusst zu stärken. Dieses Ziel steht in Einklang mit unserer Stadtentwicklungspolitik.“

Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich vom Postplatz bis zur Hospitalstraße. Neben dem eigentlichen Straßenbau einschließlich Beleuchtung beinhaltet das Bauvorhaben in diesem Bereich auch die Erneuerung der Straßenbahngleise, der unterirdisch verlegten Medien zur Ver- und Entsorgung sowie der Telekommunikation. Dazu arbeitet die Stadtverwaltung mit der Stadtwerke Görlitz AG und der Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH zusammen.

Auch die Stadtmöblierung wird auf der Berliner Straße erneuert. Dazu gehören Bänke vom Typ Görlitz der Firma Micho, wie sie bereits auf der Berliner Straße vorhanden sind, Fahrradständer und Pflanzschalen vom Typ Erfurt aus der gleichen Firma sowie Papierkörbe Typ Punto der Firma Hess. Hainbuchen werden künftig vor dem Sparkassengebäude und im Einmündungsbereich der Dr.-Friedrichs-Straße die Straße begrünen und Schatten spenden.

In die Gesamtmaßnahme sollen rund 2,06 Millionen Euro investiert werden. Die Stadt Görlitz setzt sowohl Mittel aus dem Maßnahmeplan zur Anschubfinanzierung in Höhe von etwa 340.000 Euro sowie aus dem städtischen Haushalt in Höhe von rund 300.000 Euro zur Vorfinanzierung von Beiträgen nach dem Sächsischen Kommunalabgabengesetz (SächsKAG) ein. Hinzu kommen Aufwendungen der Stadtwerke Görlitz AG, die rund 800.000 Euro betragen.


Kleines Bild: Visualisierung der neuen Beleuchtung der Berliner Straße (hier im oberen Teil, dem zweiten Bauabschnitt), erstellt vom Büro für Architektur Stadt- und Freiraumplanung, Lichtplanung, Anke Deeken, Bremen.



Kommentar:

Es tut sich was in Görlitz. Seit über einem Jahr haben sich Stadträte mit der Umgestaltung der Berliner Straße, der einst wichtigen innerstädtischen Verbindung vom Bahnhof ins Stadtzentrum, beschäftigt. Nun werden Nägel mit Köpfen gemacht.

Wenn es gelingt, mit der Sanierung und Umgestaltung dem alten Boulevard wieder städtisches Leben einzuhauchen, haben sich Verwaltung und Stadtrat ein Denkmal gesetzt. Als Glücksumstand für die Berliner Straße könnte sich das zu erwartende Landkreispalais am Bahnhofsende (ein Bahnhofsviertel gibt es zum Glück nicht) erweisen, wenn der Verwaltungsapparat seine Mitarbeiter in den Pausen und nach Feierabend ausstößt oder die Bürger zum Behördengang antreten lässt. Vielleicht kommt es ja dem einen oder dem anderen ein, über die Berliner Straße zum Postplatz zu flanieren, unterwegs ein Käffchen zu nehmen, durch eine Boutique oder eine Handelskettenfilialeinrichtung zu stromern und so den Aufschwung zu befördern - kurz gesagt, Leben in die Straße zu bringen.

Darauf freut sich, genau so wie auf die Fahrradständer vom Typ Erfurt und die Papierkörbe vom Typ Punto,

Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
  • Erstellt am 20.01.2010 - 00:49Uhr | Zuletzt geändert am 20.01.2010 - 01:56Uhr
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