Meine große kleine Reise (4)
Markersdorf | Miami, 17. Juli 2009. Abiferien in Ost-USA. Laura Beier aus Markersdorf ist über New York bis nach Miami gekommen. Plötzlich fehlt das urbane Leben. Lesen Sie exklusiv im Görlitzer Anzeiger den vierten Teil der aktuellen Reiseberichte.
Nicht viel los, außer Cops am Strand
Es ist der 10. Juli 2009. Heute fuhren wir nach Miami, genauer gesagt nach Downtown. Wir erhofften uns dort ein wenig Action, so etwa im New York Style. Angekommen versuchten wir erst einmal, etwas gegen Mückenstiche zu finden – jedoch waren wir erfolglos. Wir streiften weitere zehn Minuten durch Downtown, mussten aber feststellen, dass auf Miami Beach (wo wir wohnen, der kleinere Teil Miamis) viel mehr los ist. Kurzerhand nahmen wir also wieder den Bus nach Hause.
Vom Bus gingen wir an den Strand und badeten, schliefen und durften dann einer brutalen Schlägerei zwischen fünf Schwarzen und zwei Weißen - die eindeutig die Opfer waren - zuschauen. Zwanzig Minuten später kam dann – schon - die Polizei, klar, dass dann keiner mehr auffindbar war. Also gingen wir zurück ins Hostel und kochten uns lecker lecker Essen. Durch Gespräche mit anderen Deutschen stellten wir fest, dass es hier garnichts gibt, was man sich anschauen könnte oder interessant wäre. Schade.
In der Nacht sind es hier 85°F. Außerdem ist uns aufgefallen, dass die Polizeiwagen alle möglichen Farben haben: Schwarz, grün, blau und andere. In den Souvenirläden gibt es fast keine Postkarten, wenn aber, dann nur sehr teure. Dafür weren T-Shirts angeboten wo drauf steht „I`m in Miami Bitch?“ (dt.: Zicke), schön.
11.Juli 2009, Sonnabend. Es war nicht wirklich viel los, wir schliefen viel, frühstückten, gingen an den Strand, höchstens fünfzig Minuten, die Sonne ist zu stark. Wir kauften ein, kochten, aßen und gingen wieder an den Strand. Es war der erste Tag. an dem mal etwas mehr Wellen waren.
Am Abend haben wir ein anderes deutsches Mädchen kennengelernt, sie war gerade auf dem Weg zu einer Party. Da sie allein hier ist, schloss sie sich ein paar Locals an, die sie in eine Disco hereinbringen wollten, kostenlos und ohne Beachtung des Alters, sie ist auch erst 20.
Sie war ein Jahr als Au Pair in Kalifornien und hat dabei stolze zwanzig Kilogramm zugenommen. Jedenfalls haben wir uns der Gruppe angeschlossen und sind mitgegangen. Zwanzig Straßen weiter und zwanzigmal kritisiert, weil ich die falschen Schuhe hatte, sind wir dann auch in dem Club gewesen. Man muss hier High Heels tragen, um in einen Club hineinzukommen...
Als wir drin waren, war ich eher total abgeschreckt, die Mädchen verkaufen sich und ihren Körper durch absolut knappe Kleidung und High Heels, wie gesagt. Da wir nicht wirklich erfreut waren beschlossen wir, am Strand zurück zu unserem Hostel zu gehen. Da kam ein Polizist und belehrte uns, dass der Strand jetzt geschlossen werden würde und wir die Straße benutzen sollten. Nach ein paar Diskussionen haben wir ihn erfolgreich überredet und konnten weiterlaufen.
Eigentlich wollten wir uns Schildkröten anschauen, weil uns ein paar Kölner erzählt hatten, dass die hier am Strand schlüpfen. Allerdings haben wir nur Brutstätten gesehen und keine kleinen Schildkröten. Danach sind wir schlafen gegangen.
12.Juli 2009. Wir standen früh gegen halb Zwölf auf, um aus unserem Zimmer auszuchecken, unsere Karte war schon gesperrt und deshalb durften wir nicht einmal mehr in die Küche oder in das Badezimmer. Also checkten wir wieder ein und wuschen unsere Wäsche. Anschließend gingen wir einkaufen, aßen und chillten.
Hier passiert nicht wirklich was interessantes, es ist nur noch ein Strandurlaub mit rumgammeln und chillen. Jedenfalls war ich noch mit drei anderen Deutschen baden und baden und ... Danach haben wir - wie immer - gekocht.
Am Abend sind wir zu einer Beach-Party gegangen, die zwanzig Minuten später nach drinnen verlegt wurde, was uns dann wieder zwanzig Euro Eintritt gekostet hätte. Deshalb gingen wir wieder zu Hostel, blödelten noch etwas herum und gingen dann schlafen.
13.Juli 2009. Wir standen auf, aßen - und Konni war weg. Er bekommt hier richtig Zugzwang, er braucht Abwechslung, und die bekommt er hier nicht. Er ist zu einem Park gefahren und hat sich ihn angeschaut. Dann ist er mit der Schwebebahn durch ganz Miami gefahren und hat nach was besonderem gesucht ... nichts! Ich hab den Tag mit Andrea verbracht, zur Abwechslung mal mehr Zeit in den Läden. Jetzt habe ich ein T-Shirt von Technics (juhu). Das ist eine Turntablefirma. Und da ich auch zu Hause auflege - das perfekte Mitbringsel.
Danach waren wir am Strand und haben Seesterne gefunden und uns mit ein paar Krebsen angelegt. Hundert oder zweihundert Meter weiter waren Haie und Rochen im Wasser. Wir konnten beobachten, wie die Badenden sprungartig das Wasser verließen.
Am Abend aßen wir mal wieder Sushi. Wir schauten Fernsehen und gingen nochmal an den Strand. Ich redete mit dem Turtledude, er erzählte mir, dass die Nacht zuvor 57 Schildkröten geschlüpft waren. Allerdings habe ich leider nur ein paar Spuren gesehen. Er erzählte außerdem, dass die Schildkröten in die falsche Richtung - aufs Land - laufen. Eigentlich sollen sie in Richtung Mondlicht laufen, aber sie werden vom künstlichen Licht auf der Insel beeinflusst.
Später kamen dann wieder die Cops auf ihren Buggies und haben erstmal zwei Kerle festgenommen, die nicht weit entfernt von uns saßen. Sie fesselten sie mit Kabelbindern und stießen sie mit dem Gesicht in den Sand. Ziemlich hart, danach wurden wir wieder aufgefordert, den Strand zu verlassen.
Wir sind schlafen gegangen.
In Miami gibt es mehr zu erleben - lesen Sie Lauras neue Erlebnisse demnächst in Ihrem Görlitzer Anzeiger!
Teil 1 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4511_die-grosze-kleine-reise.html
Teil 2 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4527_meine-grosze-kleine-reise-.html
Teil 3 des Reiseberichts:
https://www.goerlitzer-anzeiger.de/goerlitz/kultur/4534_meine-grosze-kleine-reise-.html
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- Quelle: /Laura Beier | Fotos: /Laura Beier
- Erstellt am 17.07.2009 - 23:02Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2020 - 11:10Uhr
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