Bautzen öffnet seine Denkmale

Bautzen / Budyšín, 2. September 2008. Am Sonntag, dem 14. September 2008, öffnen sich ab 10 Uhr wieder Türen und Tore sonst meist verschlossener Denkmale. Elf Besichtigungsobjekte beteiligen sich in diesem Jahr, darunter die Ortenburg, der Lauenturm und das Wasserwerk Strehla. Doch auch das Museum Bautzen gibt wieder Einblick in die Sanierung des Hauses. Das Thema „Vergangenheit aufgedeckt - Archäologie und Bauforschung“ hat die Organisatoren inspiriert, neben den ohnehin schon interessanten Objekten ein umfangreiches Rahmenprogramm vorzubereiten. So können sich Kinder am Treff- und Verweilpunkt auf dem Hauptmarkt als Archäologen versuchen und am Museum Bautzen starten geführte Fahrradtouren zu archäologischen Denkmalen.

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Das historische Bautzen wird lebendig

Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr machen der Tourismusverein Bautzen e.V. und das Ortskuratorium Denkmalschutz die Via Regia erneut zu einem lebendigen Denkmal und halten an fast allen Häusern der Gerberstraße Informationen zum einst hier ansässigen Handwerk bereit. Detaillierte Informationen zu allen Denkmalen, Programmhöhepunkten und der Ausstellung „Carl August Schramm (1807 bis 1869) - Architekt - Baubeamter - Bauschulpädagoge“ enthält ein Programmheft, das ab sofort im Bautzener Bürger-Service im Gewandhaus, Innere Lauenstraße 1, in der Tourist-Information Bautzen-Budyšín sowie in Geschäften der Innenstadt erhältlich ist.


Die Besichtigungsobjekte


1. Rathaus / Radnica, Fleischmarkt 1
10.30 und 14.00 Uhr Führungen mit dem Kunstwissenschaftler Dr. Hans Mirtschin
Hinweis: Die Führungen sind auf je 30 Personen begrenzt.

2. Domstift St. Petri / Tachanstwo, An der Petrikirche 6

ab 10.30 Uhr ist die Domschatzkammer geöffnet.
10.30, 11.45, 13.15, 14.30 und 16.00 Uhr Führungen durch das Domstiftsarchiv (wegen geringer Raumgröße ist die Teilnehmerzahl je Führung auf 20 Personen begrenzt)
Vorstellung der Pläne für die brandschutztechnische Sanierung des vom Anfang des 16. Jahrhunderts stammenden Gebäudes sowie den Ausbau der Bibliothek und des historischen Archivs

3. Ortenburg / Hrkd. Ortenburg 9

10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, ganztägig Führungen

4. Rietschelgiebel im Burgtheater - Rietschelowe swisle w DUiwadle na HrodUe, Ortenburg 7
Besichtigung der Figuren des Rietschelgiebels

5. Siebergasse 4 / Křidarska Hasa 4

Vorstellung der historischen Eigentümer und ihrer Berufe bis 1600, Ausstellung archäologischer Fundstücke

6. Lauenturm / Lawska wewa , Innere Lauenstraße
- die Ururenkelinnen des vorletzten Lauentürmers Karl August Klingst führen durch die Wirkungsstätte ihres Ahnen und geben Einblick in Dienstanweisungen und Wetteraufzeichnungen;
- 11.00 bis 12.00 und 14.00 bis 15.00 Uhr Erklärungen zur Geschichte des Lauenturmes von Christa Kämpfe, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Leiterin des Ortskuratoriums Bautzen;
- Ausstellung und Führungen durch die Firma Treppenbau Jatzke, die 2007 ein neues Treppenhaus in den Lauenturm eingebaut hat;.
Hinweis: Begehungen können nur in geführten Gruppen erfolgen

7. Museum Bautzen / Muzej Budyšin, Kornmarkt 1

Ausstellung: Archäologie (im Museum und auf dem Schützenplatz)
11.00 und 15.00 Uhr Fahrradtour zu archäologischen Denkmalen in Bautzen, Dauer: ca. 2 Stunden inkl. Erläuterungen

8. Gedenkstätte Bautzen / Wopomnišćo Budyšin, Weigangstraße 8a

Auf dem Gelände der ehemaligen Sonderhaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit berichten Zeitzeugen über ihr persönliches Schicksal, ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Bautzen II und dem Frauengefängnis Hoheneck.

9. Wasserwerk Strehla / Wodarnja TOElany, Czornebohstraße 69
Führungen durch das Wasserwerk zu jeder vollen Stunde
Gebrauchtwarenausstellung
Freilichtausstellung bäuerlicher Gerätetechnik
Kleines Picknick

10. Justizvollzugsanstalt / Jastwo, Breitscheidstraße 4
Rundgänge, Skulpturenpark, Anstaltskirche, Haftraummodell, Ausstellung „Geschichte der Gefangenenseelsorge“, Videovorführung, Präsentation von Tischlerei, Tischlerausbildung und Berufsfortbildungswerk, Gefangenentransportbus, Trödelmarkt, Gulaschkanone und Getränke

* Bitte beachten: Zutritt nur mit gültigem Personaldokument. Personen unter 16 Jahren nur in Begleitung einer erwachsenen Person, das Mitführen von Waffen jeglicher Art, von Handys, Kameras, Fotoapparaten und Beuteln ist nicht gestattet. Absondung auf Metall. Letzter Einlass: 16.00 Uhr.

11. Bischof-Benno-Haus / Dom biskopa Bena, Schmochtitz 1
geöffnet von 14.00 bis 17.00 Uhr


Alte Häuser machen Vergangenheit lebendig
Der Tourismusverein, das Ortskuratorium und die Bewohner der Gerberstraße laden zu einem Gang über die VIA REGIA, heute die Seidauer Straße und die Gerberstraße, ein. An den Haustüren sind die ehemaligen Bewohner aufgeführt: Knopfgießer, Leineweber, Süßküchler, Hufschmied, Barettmacher und viele andere. Hier also lebten und arbeiteten schon vor Jahrhunderten tüchtige Handwerker und Handelsleute…

1. Seidauhof, Seidauer Straße 1
der Hammermühle gegenüber - Tischlermeister geben hier das jahrhundertealte Handwerk an junge Menschen weiter. Das eine oder andere Stück kann man erwerben

2. Hammermühle, Seidauer Straße 2
Hier wird wieder Mehl gemahlen und duftendes Brot daraus gebacken

3. Unterm Schloß 3
wurde gerade fertig gestellt und bezogen - Besichtigung eines ungewöhnlichen Hauses

4. Gerberstraße 13
präsentiert sich in bunter Vielfalt - Versteigerungshalle

5. Gerberstr. 14
ein Architekt hat dieses Haus erworben und lässt es wieder zum Leben erwachen

6. Gerberstraße 17
Der bekannte Heimatdichter Friedrich G. Wetzel ist wieder auferstanden und trägt aus seinen Werken vor. Malermeister Woschik beherrscht noch die alte Kunst der Fassadenmalerei, wie man an den Häusern gegenüber sehen kann

7. Gerberstr. 24
Ausstellung über Gründung der SPD Bautzen

8. Kolpinghaus, Gerberstraße 26
- hier ist heute ein Bildhauer zu Hause - lassen Sie sich überraschen
- Standplatz des Ortskuratoriums Bautzen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

9. Gerberstraße 28
Der alte Weinberg hinter der Stadtmauer trägt wieder Früchte. Im malerischen Innenhof lädt der Nachkomme von Bacchus zum kühlen Glas Wein ein

10. Gerberstr. 34
Haus Gerbertor im malerischen Hof hinter der alten Stadtmauer brennt ein Schmiedefeuer, der Schmiedemeister lässt sich bei der Arbeit zusehen. Manches Stück kann auch erworben werden.


Das Programm rund um den Tag des offenen Denkmals

Freitag 12. September 2008
19.00 Eröffnungsveranstaltung mit Grußwort von Bürgermeister Peter Hesse zum
Tag des offenen Denkmals, Vortrag des Kunstwissenschaftlers Dr. Hans Mirtschin: „Das Bautzener Rathaus / Budyska radnica – Baugeschichte und Baugestalt“,
Musikalische Umrahmung: Anja Konjen /Flügel und Helfried Knopsmeier /Cello
Ort: Rathaus, 2. Foyer

Sonntag, 14. September 2008
10.00 Eröffnungsblasen auf dem Hauptmarkt mit dem Bautz´ner Stadtpfeifern

im Anschluss Eröffnung durch Peter Hesse, Bürgermeister für Bauwesen

10.30 – 11.30 Evangelischer Marktgottesdienst unter dem Motto: „Lebendige Kirche mit
Wurzeln und Visionen“ mit Pfarrer Pilz, den Chören der St. Petri Gemeinde und den Bautz’ner Stadtpfeifern

10.00 – 18.00 Treff- und Verweilpunkt auf dem Hauptmarkt
- Die Steinmetz- und Steinbildhauer-Innung Ostsachsen präsentiert sich mit drei Lausitzer Steinmetzen; Vorführung von Steinmetz- und Restaurierungsarbeiten;
- „Altes neu entdecken“ Archäologische Ausgrabungen für Kinder mit dem Museumspädagogen Ulrich Schollmeyer
- Informationsstand des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Regionalgruppe Bautzen/Oberlausitz e.V.
- „Himmelsbäckerei“ Hultsch, Neukirch, regionaler Handwerksbetrieb mit traditioneller Herstellungsweise, mit frisch gebackenem Brot und rustikalen Oberlausitzer Zwiebelfladen aus dem Holzofen, selbst gefertigte Aufstriche und „Fettbemmen“, Kaffee und frisch gebackener Kuchen
- Gastronomische Betreuung durch das Hotel Goldener Adler

Turmblasen mit den Bautz’ner Stadtpfeifern
12.00 Alte Wasserkunst
13.00 Matthiasturm
14.00 Mühlbastei

10.00 - 17.00 „Mitbringsl“ - der kleinste Laden von Bautzen im 1631 erbauten Haus Schloßstraße 15 kann besichtigt werden und bietet für Kinder ein Denkmal-Suchspiel an

11.00 und 15.00 Uhr Fahrradtour zu archäologischen Denkmalen in Bautzen
Treffpunkt Museum, Kornmarkt
Dauer: ca. 2 Stunden inkl. Erläuterungen
Radtour zu archäologischen Denkmälern im Stadtgebiet (11:00 und 15:00 Uhr)
Archäologische Denkmäler sind häufig dadurch gekennzeichnet, dass sie an der heutigen Geländeoberfläche unsichtbar sind. Im Rahmen einer Fahrradtour sollen verschiedene Denkmäler angesteuert werden: Zunächst wird der Schützenplatz eine Station bilden, von dem aus einerseits die topografische Situation der Stadt mit ihren beiden urgeschichtlichen Burgen auf dem Protschenberg und dem Ortenburgfelsen beobachtet werden kann, zum anderen kann man erfahren, wie die Bebauung des Geländes zwischen der ehemaligen Villa Reinhardt und der Sorbischen Grundschule ein dort gelegenes eisenzeitliches Gräberfeld vollkommen überprägt hat.
Der Autobahnbau der 30er Jahre hat zahlreiche urgeschichtliche Fundstellen im heutigen Bautzener Stadtgebiet zu Tage gefördert. Eine bedeutende, heute zumeist unbekannte Fundstelle aus der Zeit des Jungpaläolithikums (ca. 12.500 v. Chr.) ist durch den Autobahnbau betroffen worden. Sie liegt auf dem Flinzfelsen, direkt am Steilufer der Spree. Auch wurden im Bett der Spree selber einige wichtige Funde für die Archäologie des Eiszeitalters gemacht.
Nicht weit vom Flinzfelsen entfernt liegt Burkt. Der Burker Berg ist ein archäologisches Denkmal besonderer Güte, hier fanden sich vor allem Grabanlagen der späten Jungsteinzeit, der frühen mittleren und späten Bronzezeit sowie der römischen Kaiserzeit. Die Grabanlagen gehören zu urgeschichtlichen Siedlungen, die nahe dem Flussufer der Spree lagen und heute durch den Stausee überflutet sind. Die Gräber liegen auf der die Spree östlich begleitenden Höhe, die aus eiszeitlichen Schottern und Sanden aufgebaut sind. Südlich davon begleiten weitere markante und weniger markante Erhebungen wie der Schafberg bei Niederkaina und das heutige Tal des Albrechtsbaches, das nach Ausweis archäologischer Funde ebenfalls bereits seit der ausgehenden Jungsteinzeit besiedelt wurde.

13.00 - 16.00 Musikalische Umrahmung mit Uli Singer & Band sowie Flamenco-Jazz aus Leipzig auf dem Hauptmarkt

16.00 Uhr Serenadenkonzert im Hof der Hammermühle
es erklingen Werke von J. Pilk, J. P. Nagel, F. Schubert und W. A. Mozart, es spielt das Sorbisches Kammerorchester
Dirigent: Dieter Kempe

16.30 - 17.00 Abschlussblasen mit dem Posaunenchor Kleinwelka

17.30 Denkmalpass-Preisverlosung auf dem Hauptmarkt mit Oberbürgermeister
Christian Schramm; Denkmalpässe bei der Tourist-Information Bautzen- Budyšin und an allen Objekten

LIONS-Klub
Die Bautzener Lions werden mit ihrem Stand am Tag des offenen Denkmals zum 11. Mal aktiv sein. Es werden Speisen und Getränke angeboten und der Erlös daraus geht wieder an soziale Projekte und bedürftige Menschen. Auch für interessante Gespräche stehen die Lions-Freunde von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung.
Ort: Ortenburghof

Altstadt Bautzen e.V.
Das Mühltor, Begegnungsstätte des Altstadtverein Bautzen e. V. ist an diesem Tag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Besucher können sich anhand der Ausstellungen im Mühltor mit der Geschichte der Stadt Bautzen und der Oberlausitz bekannt machen. Als kompetente Gesprächspartner stehen für die Besucher zwei Mitglieder des Vereins und Stadtführer bereit und können interessantes erzählen.
Ort: Mühltor

Fotoaktion des Gesundbrunnenverein Bautzen e.V.
Haben Sie Spaß daran, einmal die Vergangenheit zu erleben? Dann trauen Sie sich und schlüpfen Sie in ein passendes historisches Kostüm! Nutzen Sie diese Chance und schaffen Sie sich damit eine bleibende Erinnerung. Sie finden uns am Matthiasturm ab 10.00 Uhr.

Turmbesteigung St. Petri Dom
Die Turmbesteigung am Denkmalstag ist möglich in der Zeit von 13.00 bis 18.00 Uhr.
Der Dom ist geöffnet von 13.00 bis 17.30 Uhr.
Der evangelische Marktgottesdienst findet bei schlechtem Wetter 10.30 Uhr im Dom statt.

Tourist-Information Bautzen-Budysin
9.00 – 17.00 Uhr geöffnet
Rücknahme der Denkmalpässe

11.00 und 14.00 Uhr öffentliche Führungen „1000 Schritte durch 1000 Jahre“ ab Tourist-Information Bautzen-Budysin (Erwachsene 4, Kinder von 6 bis 12 Jahren 2 Euro)

19.00 Uhr Abendstadtführung
Treffpunkt Hauptmarkt, unterhalb der Rathausuhr (Erwachsene 4, Kinder von 6 bis 12 Jahren 2 Euro)

Zusätzlich geöffnet
12.00 - 17.00 Maria-und-Martha-Kirche hat geöffnet und bietet Führungen für Kinder und Erwachsene an
10.00 - 17.00 Alte Wasserkunst, Wendischer Kirchhof, Eintritt
10.00 - 17.00 Reichenturm, Reichenstraße 33, Eintritt

11.00 und 14.00
Führung „Von Mühle zu Mühle“
Geführte Wanderung durch das Spreetal zu ehemaligen und aktuellen Mühlenstandorten, u. a. Hammermühle, Papiermühle und Franckensteinsche Mühle (Endpunkt), Dauer ca. 1,5 Stunden
Treffpunkt: Hammermühle, Seidauer Straße 2


Sonderschau zur Archäologie im Museum Bautzen (10.00 – 17.00 Uhr)

Die Archäologische Sammlung des Museums Bautzen gehört zu den größten Beständen in Sachsen. Bemerkenswert ist, dass hier seit gut 100 Jahren archäologische Forschung betrieben wird. Diese Kontinuität ist eine Besonderheit. Der Bereich Archäologie/Naturkunde umfasst nach der Eröffnung der neuen Dauerausstellung am 8. Mai 2008 sieben Räume, in denen die Entstehung und Besiedlung der Oberlausitz in ihrer historisch maximalen Ausdehnung von der Urgeschichte bis zum frühen Mittelalter und ein Ausblick in die Zukunft thematisiert werden. Am Tag des offenen Denkmals soll ein erster Eindruck vermittelt werden.
Bautzen, gelegen an der wichtigen Handelsstraße via regia, war ein wichtiges Töpferzentrum in der Oberlausitz. Seine Töpfereien bestanden im Töpferviertel, der heutigen Töpferstraße. Im Rahmen von Gebäudesanierungen und Straßenbauarbeiten kamen entlang der Töpferstraße einige Befunde zum Vorschein, die die Existenz einiger früherer Töpfereien hier belegen. Besonders beeindruckend ist die Masse an Töpferabfällen aus einer Abfallgrube in der Töpferstrasse 35: Von geschätzten 50.000 Scherben, die dort gefunden wurden, wird ein Großteil gezeigt werden. Dieser Teil der Ausstellung verdeutlicht die teilweise großen Fundmengen, die bei städtischen Grabungen zum Vorschein kommen können und andererseits die Verpflichtung des Museums Bautzen, sich diesen Funden zu widmen.
Auf dem über der Spree gelegenen Felssporn, der heute die Mehrzweckhalle Am Schützenplatz trägt, befand sich um 700 v. Chr. ein bedeutendes Gräberfeld der frühen Eisenzeit. Verschiedene Grabungskampagnen fanden seit 1880 statt und brachten bis heute ein umfangreiches Fundmaterial zu Tage, das größtenteils im Museum Bautzen aufbewahrt wird. Befunde zeigen, dass dort u. a. auch Mitglieder einer adligen Schicht bestattet wurden.
Das im Jahre 1910 bis 1912 gebaute Museum steht an einem stadtarchäologisch bedeutsamen Ort im Bereich der inneren Stadtbefestigung. Eine Baugrube in der Schulstraße, nahe dem heutigen Seitenausgang des Kornmarkt-Centers aus den 1990er Jahren lässt Teile dieser ehemaligen, 1868 beseitigten Stadtbefestigung erkennen. Darüber hinaus liegen aus dem näheren Umfeld des Museums, vom Kornmarkt und aus der Kesselstraße einige stadtarchäologische Funde in der Sammlung des Museums vor, die in der Ausstellung ebenfalls gezeigt werden.

Gedenkstätte Bautzen 10.00 - 17.00 Uhr

Auf dem Gelände der ehemaligen Sonderhaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit berichten Zeitzeugen über ihr persönliches Schicksal, ihre Erfahrungen und Erlebnisse in Bautzen II und dem Frauengefängnis Hoheneck. Die ehemals politischen Gefangenen vermitteln ein ganz persönliches Bild des Haftregimes und des Haftalltages im „Stasi-Knast“. Somit haben die Besucher die seltene Gelegenheit, im direkten Gespräch zu erfahren, was für den einzelnen ehemaligen Häftling „Bautzen II“ und „Hoheneck“ bedeutete.
Damit die Besucher sich einen Überblick über die Geschichte des Stasi-Gefängnisses verschaffen können, wird das Tagesprogramm jede Stunde durch Führungen im Haus ergänzt. Im Kinosaal werden verschiedene Dokumentarfilme gezeigt.
- Gespräche mit ehemaligen Häftlingen aus Bautzen II an verschiedenen Stellen im Hafthaus
- ehemalige Gefangene aus dem berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck berichten im Frauenarbeitsraum; 1. Obergeschoss
- stündliche Führungen durch das Haus, Treffpunkt: im Hof vor den Garagen
- Dokumentarfilme im Kinosaal,; 4. Obergeschoss
Ausstellung
Archivverbund, Schloßstraße 12, Veranstaltungsraum
Ausstellung „Carl August Schramm (1807 – 1869) – Architekt – Baubeamter – Bauschulpädagoge“, Erbauer des Landständischen Seminars in Bautzen
geöffnet 10.00 bis 17.00 Uhr, keine Führungen

Vom 14. September bis 7. Oktober 2008 zeigt der Archivverbund Stadtarchiv/Staatsfilialarchiv Bautzen im Veranstaltungsraum auf der Schloßstraße 12 die Wanderausstellung „Carl August Schramm (1807-1869) – Architekt – Baubeamter – Bauschulpädagoge“. Carl August Schramm gehört zu den herausragenden Architektenpersönlichkeiten in der Oberlausitz im 19. Jahrhundert. Er hinterließ ein umfangreiches Werk insbesondere von Kirchen- und Schulbauten. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen die Rathäuser in Kamenz und Zittau sowie das 1855-1857 errichtete Gebäude des Landständischen Lehrerseminars in den Schilleranlagen, heute Sitz des Beruflichen Schulzentrums für Wirtschaft sowie der Musikschule Bautzen. Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek sowie am Tag des offenen Denkmals zugänglich. Der Eintritt ist frei.
Geboren am 7. März 1807 in Zittau, verbrachte Schramm seine Lehr- und Studienjahre in Dresden und Berlin. Von 1834 bis zu seinem Tod 1869 war er in Zittau tätig, zunächst als Privatarchitekt und Stadtbaudirektor, dann als Lehrer und Direktor der Baugewerkenschule. Was ihn von den meisten seiner Zeitgenossen unterscheidet, ist sein gleichzeitiges Wirken als Architekt und als Pädagoge. Mit seinen pädagogischen Konzepten hat Schramm die Ausbildung des mittleren Baupersonals im Deutschland des 19. Jahrhundert wesentlich beeinflusst. Seine Tätigkeit an der Zittauer Baugewerkenschule hat dieser Anstalt und ihm persönlich einen weit über die Landesgrenzen reichenden Ruf eingebracht. Die Wanderausstellung ist ein Projekt des Museum Dittelsdorf e.V., unterstützt von der Gemeinde Hirschfelde sowie der ev.-luth. Kirchgemeinde Hirschfelde-Dittelsdorf-Schlegel. Partner und fachlicher Begleiter des Vorhabens war die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz.

Dienstag, 7.10.2008, 19.00 Uhr

Finissage der Ausstellung „Carl August Schramm: Architekt, Baubeamter, Bauschulpädagoge“ unter besonderer Berücksichtigung des Landständischen Lehrerseminars Bautzen
Vortrag von Dr. Andreas Bednarek
Veranstaltungsraum Archivverbund/Stadtbibliothek, Schloßstraße 12,

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 02.09.2008 - 23:22Uhr | Zuletzt geändert am 06.01.2020 - 09:06Uhr
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