Altstadt Görlitz: Es weihnachtet sehr!
Görlitz, 8. Dezember 2019. Für die Görlitzer Oberbürgermeister dürfte es jeweils zu den angenehmsten Pflichten des Jahres gehören, den Schlesischen Christkindelmarkt zu eröffnen. Vorgestern war erstmals Octavian Ursu, sekundiert vom Christkindel, an der Reihe. Mit vielen Besuchern und bei wunderbarem Wetter startete der stimmungsvolle Görlitzer Weihnachtsmarkt in seine bis zum 22. Dezember währende Saison.
Weihnachtlicher Markt und Bühnenprogramm
Die Freude ist ungeteilt: Nicht nur die Besucher freuen sich über den liebevoll arrangierten Schlesischen Christkindelmarkt vor historischer Kulisse, sondern auch die Händler und Gastronomen auf die Besucher – und die werden mit aller Kraft in den Bann gezogen: Mit einzigartiger Handelsware aus der Oberlausitz und der sächsich-niederschlesisch-böhmischen Dreiländerregion werden die Marktbesucher ebenso angelockt wie von kulinarischen Leckerbissen.
Wer den Besuch auf dem Markt in Görlitz nutzt, um sich mit Weihnachtsgeschenken einzudecken, wird sich dem Weihnachtsmann-Dilemma stellen müssen: Verschenken oder doch lieber behalten? Zu schön sind die Keramiken aus Kunsthandwerkerhand, die Lichterbögen, die Accessoires aus Alpakawolle und überhaupt: Wird Angelina Was aus Zgorzelec wieder die berühmten Krakauer Krippen verkaufen?
Die Görlitzer Kulturservicegesellschaft GmbH, die den Weihnachtszauber inmitten der Görlitzer Altstadt organisiert hat, dankt allen, die an der gelungenen Eröffnung beteiligt waren und nennt das Christkindel Sophie Fobe, den Nikolaus, den Spatzenchor der Nikolaischule und den Chor der Dietrich-Heise-Grundschule und nicht zuletzt den Oberbürgermeister der Stadt Görlitz Octavian Ursu.
Großes Programm!
Täglich kommt das Christkindel um 16 Uhr, doch bereits davor und auch danach wird Programm auf dem Markt und anderenorts geboten.
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Marktöffnungszeiten und Tipps
Auf Christkindels Spuren
Woher kommt das das Christkind? Wer sich in der Weihnachtsgeschichte belesen möchte, wird enttäuscht: Das Christkind ist eine Erfindung aus dem 16. Jahrhundert, quasi als protestantischer Gegenentwurf zum Heiligen Nikolaus. Als solcher entstand auch der Weihnachtsmann, ursprünglich dem St. Nikolaus ähnlich und Ahnherr auch des russischen Großväterchens Frost.Doch wie sich die Zeiten ändern: Das im Protestantentum geborene Christkind ist heute besonders in katholischen Gegenden präsent, wo es als Geschenkebringer gilt. Bei den Protestanten hingegen hat sich der Weihnachtsmann als der Geschenkebringer durchgesetzt. Ob dazu die Coca-Cola-Werbung aus dem Jahr 1932 beigetragen hat?
Auf den Dörfern rund um Görlitz entzieht man sich jedoch vielerorts diesen Wirrungen: Dort kommt Knecht Ruprecht in die Stuben und macht mit Geschenkesack und Rute den Kindern klare Ansage über falsch und richtig – was vielen Erwachsenen sicherlich auch guttun würde. Aber ach, auch der Ruprecht hat seine Vorgeschichte, diente er doch als Knecht dem Heiligen Nikolaus. Beide teilten sich den Job zur Weihnachtszeit: Der Nikolaus voller Glanz und Güte, der Ruprecht war für die anstrengende und eher unagenehmen Seiten des Geschäfts zuständig. Da landeten unartige Kinder schon mal im Sack, der eigentlich für die Geschenke gedacht war.
Tatsächlich entstanden zeitgleich mit dem Protestantentum weitere Kinderschreckfiguren, die Kinder mitnehmen oder gar auffressen würden, als pädagogische Hilfen, um erwünschtes Verhalten zu befördern. So gesehen ist Weihnachten nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch der Abrechnung für die Taten – die guten wie die bösen – im zu Ende gehenden Jahr.
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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Kulturservicegesellschaft mbH
- Erstellt am 08.12.2019 - 08:09Uhr | Zuletzt geändert am 25.12.2019 - 14:30Uhr
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