Großes Interesse für Görlitzer Stadtgeschichte in der Galerie Alena

Görlitz, 20. August 2016. Von Thomas Beier. Wer es noch nicht wusste: Görlitz ist ein besonderer Ort. Nicht nur als spießige Kleinstadt mit dem überwältigenden Kulturangebot einer Großstadt, nicht allein wegen der Vielfalt ihres Umlandes, das vom UNESCO-Biosphärenreservat der Heide- und Teichlandschaft bis zum in Ansätzen hochgebirgsartigen Riesengebirge reicht. Dazu die vielen unzerstörten und gründlich aufgehübschten Städte der Oberlausitz, Niederschlesiens und Böhmens. Historische Besonderheiten hat gestern ein Abend in der "Galerie Alena" in der Langenstraße ans Licht geholt.
Abbildung oben: "Görlitzer Gaststätten im Wandel der Zeit" lieferten das Vortragsthema für den bekannten Görlitz-Historiker Dr. Ernst Kretzschmar.

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Die Geschichte der Görlitzer Gaststätten

Der Abend gehört zur Veranstaltungsreihe "Spaziergänge durch den Garten unserer Geschichte". In dieser hatte sich der Historiker Dr. Ernst Kretzschmar bereits zu den Görlitzer Wappen, zu Notgeld, Brücken und über die Zeit in den Zwanziger Jahren geäußert. Diesmal waren nun die "Görlitzer Gaststätten im Wandel der Zeit", illustriert mit vielen Lichtbildern, dran. Wer hat schon gewusst, dass der in einem Winkel des Demianiplatzes versteckte Gasthof "Zur goldenen Sonne" (heute Ristorante DaVinci) wohl der älteste erhaltene Gasthof von Görlitz ist - wenn auch seinerzeit in einem anderen Gebäude des Anwesens und vor den Toren der Stadt? Von dieser Frühzeit der Gastronomie arbeitete sich Dr. Kretzschmar vor bis in das von der HO (Handelsorganisation) geprägte realsozialistische Gaststättenwesen, immer wieder auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umstände der Zeiten reflektierend.

Einleitend zum Abend war jedoch der Vortrag des Görlitzer Dichters Steeven Fabian Bonig - genannt Bone. Mit einem systemischen Ansatz brachte er zusammen, was die Besonderheit von Görlitz und deren Ursachen ausmacht. Manch Görlitz-Interessierter hörte - auch in der kleinen Runde nach den Vorträgen - erstmals von den sechs Gesteinsarten im Umfeld der Stadt und was diese technologisch bedeuteten, vom demokratiegeprägten Anliegen des Tuchmacheraufstands, vom positiven Einfluss des Zuzugs von Einwohnern aus anderen Landen auf die Entwicklung der Stadt.

Bei freiem Eintritt nutzten viele Görlitzerinnen und Görlitzer die Gelegenheit, sich ein Stück Stadtgeschichte zu erschließen. Dafür ist Alena Becková, der engagierten Görlitzerin und Inhaberin der "Galerie Alena" auf der Langenstraße 12 in Görlitz, zu danken.

Tipp: Hingehen!
Galerie Alena
Glas, Schmuck, Malerei - und tschechisches Bier!
Langenstraße 12, 02826 Görlitz

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  • Quelle: Thomas Beier | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 19.08.2016 - 22:54Uhr | Zuletzt geändert am 20.08.2016 - 06:40Uhr
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