Görlitz ist Trumpf!
Görlitz, 24. Juni 2016. Interessant ist er immer, der Blick der Görlitzer und ihrer Gäste auf die Stadt an der Neiße - und sei er aus den "goldenen Zwanzigern". In den Beständen der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften (OLB) zu Görlitz finden sich dazu Quellen, die in einer der Veranstaltungen der Görlitzer Sammlungen vorgestellt werden. Darunter eine Gedichtsammlung in Görlitzer Mundart von Wilhelm Kirchner aus dem Jahre 1926, bei der allein schon der Titel "Görl‘tz is Trumpf" den Görlitzer Heimatfreund erkennen lässt. Der Oktavband ist liebevoll mit Zeichnungen von Otto Engelhardt-Kyffhäuser illustriert und befindet sich unter den mehr als 145.000 Bänden der OLB. Das Bändchen war bereits die zweite Liebeserklärung des Autors an seine Stadt, denn bereits im Vorjahr hatte Kirchner den Gedichtband "Mei Görl’tz, du mei liebes" erscheinen lassen.
Schätze der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften zu Görlitz
Damals wie heute ist die Sicht auf die Neißemetropole nicht nur wohlwollend. Armin Stolper beispielsweise hat über einen missglückten Ausflug nach Görlitz festgehalten: "Auf dem Bahnhofsvorplatz ist es wie auf allen Bahnhofsvorplätzen dieser Welt: Es stinkt, und die Fußgänger können nicht über die Straße." Nun denn, das hat sich gründlich gewandelt, das Lüftchen hier ist erträglich, wenn nicht gerade ein Hauch von Verwaltung aus dem nahen Landratsamt Görlitz herüberweht, und für die Pedisten gibt es eine Verkehrsampel.
Meist jedoch wird Heimatstadt im milden Licht der Erinnerung idealisiert. Der 1902 in Görlitz zur Welt gekommene Kabarettist Werner Finck (im Zweiten Weltkrieg freiwillig an die Front, um nicht noch einmal von den Nazis ins KZ gesteckt zu werden, gestorben 1978 in München) formulierte es einmal so: "Das Tadeln meiner kleinen Stadt überlasse ich den Söhnen der Weltstädte. Wir aus den kleinbürgerlichen Städten müssen zusammenhalten." (sic!)
Prädikat: Hingehen!
- Freitag, 1. Juli 2016, 18 Uhr,
Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz:
Görlitz ist Trumpf!
Aus der Reihe "Schätze der Oberlausitzischen Bibliothek".
Karin Stichel führt durch die OLB und präsentiert aus alten und neuen Büchern unterschiedliche Sichten auf Görlitz. Ein interessanter und unterhaltsamer Rundgang durch die Geschichte und die Geschichten der altehrwürdigen Bibliothek, die heute nicht nur ein modernes Informationszentrum zur Geschichte und Gegenwart der Stadt Görlitz, der Oberlausitz und Niederschlesiens ist, sondern auch eine Wunderkammer der europäischen Kultur- und Kunstgeschichte, die in ihren Regalen zahlreiche Raritäten und Kuriositäten der Buchkunst und Kulturgeschichte birgt. Die interessantesten davon stellen die Bibliothekare der OLB in der Veranstaltungsreihe während der Sommermonate an jedem ersten Freitag vor. Die Veranstaltungen beinhalten stets einen Rundgang durch die imposanten historischen Büchersäle sowie die Vorstellung eines Themas anhand ausgewählter Bände aus den Sammlungen der Bibliothek. - Freitag, 5. August, 18 Uhr,
Barockhaus Neißstraße 30, 02826 Görlitz:
Von Maulwurfshügeln, Panoramen und dem Görlitzer Mont Blanc
Schätze aus der Kartensammlung der OLB, vorgestellt von Matthias Wenzel. Aus der Reihe "Schätze der Oberlausitzischen Bibliothek".
Hinweis:
Die im Quartalsprogramm für den heutigen 24. Juni 2016 angekündigte Führung "Vom Impressionismus bis zur Gegenwart" muss krankheitsbedingt leider abgesagt werden.
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- Quelle: red | Bildquelle: Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften
- Erstellt am 23.06.2016 - 12:25Uhr | Zuletzt geändert am 17.05.2022 - 06:20Uhr
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