Konflikt in Markersdorf?
Markersdorf, 28. September 2015. Von Thomas Beier. Im Schlesisch-Oberlausitzer Dorfmuseum hat man die Qual der Wahl: Zum Erntefest am Sonntag, dem 11. Oktober 2015, soll die schönste Erntekarre, in der Region Roaper oder Roaber genannt, prämiert werden. Doch was ist nun eigentlich die richtige Schreibweise?
Abbildung: Eine Roaper vor einem typischen Oberlausitzer Umgebindehaus. Bildverwendung freundlich genehmigt vom Hainewalder Kulturverein e.V. (HKV).
Roaper oder Roaber?
Für die Oberlausitz liegt der Fall einfach, denn hier heißt es eindeutig Roaper, wie man auch beim Hainewalder Kulturverein e.V. (HKV) weiß, dessen Vereinshaus "Roaperradl" seinen Namen nicht ohne Hintergedanken trägt.
In Schlesien ist die Schreibweise jedoch mit "Roaber" eine andere, Sachsen würden sagen: "Mit weichem Beh" - anstelle des, wie der Sachse sagt, "hardem Beh".
Aus landsmannschaftlicher Sicht sollte die jeweils richtige Schreibweise also klar sein - doch was macht ein "Schlesisch-Oberlausitzer" Dorfmuseum, wo doch beide Seiten zum Zuge kommen müssten? Liegt hier Potenzial für eine Konflikt der Kulturen?
Wie auf der Markersdorfer Webseite nachzuvollziehen ist, wo zum Wettbewerb um die am schönsten dekorierte Ernteroaber aufgerufen wird, gibt es eine salomonische Lösung. Hier wird die schlesische "Roaber"-Variante verwendet und neben der hochdeutschen Bezeichnung "Heukarre" auf die Oberlausitzer "Roaper" verwiesen.
Man sieht: Multikulti funktioniert.



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- Quelle: red | Bildquelle: Hainewalder Kulturverein e.V. (HKV)
- Erstellt am 28.09.2015 - 14:29Uhr | Zuletzt geändert am 28.09.2015 - 14:53Uhr
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