Museen in Bunzlau und Görlitz teilen sich Schenkung

Bunzlau (Bolesławiec) | Görlitz, 9. Juli 2015. Den Görlitzern steht am 18. und 19. Juli 2015 der 17. Schlesische Tippelmarkt ins Haus - passender Anlass für das Schlesische Museum zu Görlitz (SMG), kürzlich erworbene Keramik aus dem Raum Bunzlau und der Oberlausitz zu zeigen.
Abbildung: Stücke aus der Sammlung Kühn: Bunzlauer Keramiken der 1920er/1930er Jahre. Foto: SMG

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Wertvolle Sammlung regionaler Keramik

Der Hintergrund für den Zugang der Keramiken in das Schlesische Museum ist ungewöhnlich: Es geschieht wohl nur selten, dass ein Museum aus eigenem Antrieb und aus Kollegialität auf einen Teil einer Schenkung zu Gunsten eines Partners verzichtet. So aber ist es jüngst geschehen, als Direktorin Anna Bober-Tubaj vom Keramikmuseum Bunzlau (Muzeum Ceramiki w Bolesławcu) dem Schlesischen Museum zu Görlitz anbot, sich die Sammlung Kühn zu teilen.

Ehepaar Kühn schenkt seine Sammlung an die Museen in Bunzlau und Görlitz

Die Sammlung Kühn umfasst rund 600 Keramiken, die Hans Martin Kühn und seine Frau in den letzten 50 Jahren zusammengetragen haben. Meist handelt es sich um handgefertigte Produkte aus der Oberlausitz und dem Bezirk Bunzlau, serielle Fabrikware hingegen wurde nur zu Vergleichszwecken gekauft. Es entstand eine Sammlung, die die Entwicklung vom einfachen Braungeschirr zu der bunt dekorierten Keramik Bunzlauer Art in der Zeit von etwa 1900 bis 1945 dokumentiert. Hersteller sind zahlreiche Werkstätten in Bunzlau und der Oberlausitz, beispielsweise in Bischofswerda oder Pulsnitz.

Das Ehepaar Kühn musste sich jetzt wegen Platzmangels von einem großen Teil seiner Sammlung trennen und bot die Stücke dem Keramikmuseum Bunzlau an, wo man einer Übernahme gern zustimmte. Die Bunzlauer Museumsleute pflegen schon seit Jahren gute und freundschaftliche Beziehungen mit dem Schlesischen Museum zu Görlitz; so wurde erfolgreich bei mehreren großen Ausstellungen zusammen gearbeitet. Das führte in Bunzlau zur Idee, einen Teil der Sammlung Kühn nach Görlitz abzugeben.

Dieses Angebot wurde vom Schlesischen Museum zu Görlitz freudig und sehr dankbar angenommen, ergänzen die Keramiken doch den vorhandenen Bestand an Arbeiten aus dem Umkreis von Bunzlau. Somit kehrt ein Teil der Keramiken nach Bunzlau zurück, der andere kommt nach Görlitz. Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Sammlung durch das Ehepaar Kühn und die Überlassung der Inventarkarten macht es beiden Museen möglich, jeweils einen Überblick über den gesamten Bestand zu haben und sich bei Bedarf gegenseitig Stücke auszuleihen.

Hingehen!

Freitag, 17. Juli, bis Freitag, 28. August 2015,
Nordhof des Schlesischen Museums zu Görlitz.
Eintritt: Ein Euro oder Museumsticket.
Tipp! Ermäßigtes Museumsticket während des Schlesischen Tippelmarkts!

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  • Quelle: red | Fotos: © Schlesisches Museum zu Görlitz
  • Erstellt am 09.07.2015 - 10:02Uhr | Zuletzt geändert am 09.07.2015 - 11:31Uhr
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