FOLKLORUM: Zum Höhepunkt!
Kulturinsel Einsiedel, 7. September 2014. "Der Polin Reiz bleibt unerreicht!", so Carl Millöcker im Bettelstudenten. Doch warum, angesichts beispielsweise der nicht minder schönen Sächsinnen? Es ist die Sprache der Polin, die den Unterschied macht - bleibt sie uns Deutschen doch zumeist verschlossen! Das verhindert allzuoft den Ohrenschmerz, den gestern, auf dem zweiten FOLKLORUM-Tag, eine solch äußerlich äußerst Fazinierende auslöste: "Unn Morchen, da gomm´sch dsu meim Hehebungd!" Oh mein Gott, da biste fertsch - bleibt zu hoffen, dass sie den traditionellen Sonntagsumzug meinte, der am Sonntag um 19 Uhr an der Holzplatzbühne das FOLKLORUM samst Turisedischen Festspielen zum Höhepunkt führt, bevor das wunderbare Folk-Festival zu Musik in die Nacht hinein austaumelt. Tipp: Unmittelbar vor dem Festumzug, der auch schon mal zur Demo ausartet, gastiert Gerhard Schöne auf der Großen Bühne.
Ein Tag voller Spiele, Musik, Akrobatik und Schmausereien
Thema: Turisede
Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene.
Der Tag zwischen dem ersten und dem letzten ist jener, an dem das FOLKLORUM zu Hochform aufläuft, während von den Kulturinsulanern so ganz langsam die Spannung der Vorbereitungsmonate abfällt. Nur Inselkönig Bergamo wurde immer wieder mal mit der Kettensäge beim Spänemachen gesehen: Entweder kann er nicht mehr anders oder es ging ihm wirklich darum, dass die brandneuen Neißekanus noch schneller ins Wasser flitzen oder die patentreifen ökologischen Neißewegbegrenzungen tatsächlich ihr wärmendes Licht aus erneuerbaren Energien verbreiten konnten.
Die vielen Neißetouristen, die mit ihren Neißetours-Schlauchbooten unter dem die Kulturinsel Einsiedel mit dem Erlebnisdorf Bielawa Dolna verbindenden Schwimmsteg sich mehr oder weniger paddelnd durchtreiben ließen, bekamen große Augen angesichts des feiernden Völkchens. Was es da nicht alles zu sehen gab! Die überaus charmant-grazilen Artistinnen des Turisedischen Staatszirkus schafften sich an Seilen, bei der einen war´s senkrecht über dem Wasser, die andere bevorzugte das uferverbindende Horizontale. Und die Nackedeis, die es sich auf der schwimmenden Sofainsel mitten im Fluss gemütlich gemacht hatten!
Nicht weit davon, in der Neißeaue vor dem Trödelmarkt, gingen die Turisedischen Festspiele mit dem POPOPULUM weiter, eine Art Fuß- oder hier besser Besenball auf gewaltigen Einrädern nach historischer Vorlage. Turisedische Spiele auch im Zauberwald des Inselreiches: Hier waren das Tripodische Tauziehen und die Dracheneirollerei die gefragten Disziplinen.
Eine ganz andere Welt bringen die vielen Händler mit: Merkwürdiges, einzigartiges und erlesenes aus aller Welt. So sollte beispielsweise der kluge Mann, der auf die Hauhaltskasse achtet, seine Frau bei Annäherung an den Stand mit südamerikanischen Schuhen, Stiefeletten, Stiefeln und Taschen (fair gehandelt und preiswert) in ein intensives Gespräch verwickeln und ihr tief in die Augen schauen, bis die Gefahrenzone passiert ist.
Beliebt die Tanzworkshops - sowohl bei den Tanzfans wie auch bei jenen, die für jede Fußbewegung eine Anleitung brauchen. Die Tanzmeister bekommen das glänzend hin. Dazu überall Bühnenmusik von handfestem Folk über leise Töne und Klänge aus fernen Ländern bis zu dem, was immer wieder die bemerkenswerten Musikern auf der Freien Bühne liefern.
Und heute, am Sonntag, geht das weiter so. Es ist die letzte Gelegenheit für dieses Jahr, schnell noch ein Stück FOLKLORUM aufzuschnappen.
Die Abschlussdemo 2008:
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- Quelle: red | Fotos: © www.kulturinsel.com
- Erstellt am 07.09.2014 - 08:58Uhr | Zuletzt geändert am 07.09.2014 - 10:13Uhr
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