Starclub Zittau calling

Zittau, 17. und 18. März 2006. Von Romy Ebert. Am späten Abend, gegen Mitternacht und danach war die Stimmung beim zweiten DreiTakt im Zittauer Starclub am Kochen. Schuld waren fünf Mega Bands, die mit ihren Auftritten dem Publikum richtig einheizten. Schon nach den ersten Sounds war den Leuten keine Spur mehr vom Ärger anzusehen, nachdem der Einlass um eine Stunde nach hinten verschoben wurde und sie in der Kälte warten mussten.

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Newcomer Bandwettbewerb "DreiTakt"

Der Abend startete 21 Uhr mit der ersten Band: Jenix! Trotz des kleinen Nachteils, anzufangen und vor einem noch stillen Publikum zu spielen, meisterten sie ihre Sache richtig gut. Die Band überzeugte total mit rockigen Songs und ruhigen Balladen sowie Versuchen, die Leute zum Mitsingen zu bringen. Die Zuschauer rockten mit.

Die ersten Poger fanden sich dann schon zur zweiten Band "Ziphona" ein. Mit ihren Alternative-, Indie- und Rocksounds brachten sie auch den letzten Partymuffel im Raum zum Abhotten. Außerdem waren wohl einige Fans der Band mit angereist, denn nach dem Ende ihrer Performance schallten etliche Zugabe-Rufe durch den Starclub.

Darauf folgte die Zittauer Rockband "Skalpell". Schon bei der Ansage kreischten einige Mädels in der ersten Reihe völlig enthemmt los. Selbst einige Jungs brachten mit ihren Comments ("Ich will ein Kind von euch!") die Stimmung steil nach oben. Bei den altbekannten Songs wie "Warum nicht" und "Wo bist du hin", sangen dann tatsächlich die vorderen Reihen komplett mit und allein deswegen musste Sänger Willi einfach mehrfach "Danke" in sein Mikro brüllen.

Als nächstes mischten "Enchanted Rock" die Zuschauer auf. Sie legten eine richtige Punkshow auf die Bühne, schon allein das Stage Diving des Sängers muss erwähnt werden. Auch jetzt pogten eine Menge Leute oder schüttelten ihre Haare und die andere Hälfte sang die Texte einfach mit. Wer da noch stillstand war echt fehl am Platz.

Nach 24 Uhr begannen dann "22 Times" aus Löbau. Mittlerweile war es zwar etwas leerer geworden, aber auf keinen Fall leiser. Mit ihren energiereichen Songs brachten sie die Menge wiederum zum Party machen und Tanzen.
Während der Jurypause legten "Akron’s Law", die Sieger des letzten Jahres eine tolle Performance hin. In den sehr frühen Morgenstunden kam dann das Urteil der Jury und des Publikums ( diese konnten mit Stimmzetteln mitpunkten und machten 25 Prozent des Urteils aus) ans Licht. Es war zwar verdammt knapp, aber am Ende konnten sich "Ziphona" durchsetzen und sich über 500 Euro und einen Auftritt mit der Band Mutabor freuen. Auf dem zweiten Platz kamen "Jenix", auf dem weiteren Siegertreppchen fand man "22Times".

Insgesamt also ein gelungenes Event, bei dem es den Starclub-Betreibern vor allem um die gute Musik ging und "nicht ob nun 300 oder 400 Leute da wären" - so Martinus van Paridon. Mit ihm hielten wir, ebenso wie mit den Bands, einen kleinen Talk zum DreiTakt: "Alle Bands sollen einfach einen geilen Auftritt haben und es soll derjenige mit der besten Tagesform gewinnen. Dabei gibt es keine echte Rivalität zwischen den Bands, im Gegenteil, sie kennen sich sehr gut und gehen auch ab und zu mal ein Bier zusammen trinken und feiern." Deswegen gab es für ihn auch keinen persönlichen Favoriten.

Was allerdings die einzelnen Bands dazu meinten, haben wir auch backstage erfahren. Hier eine Zusammenfassung der Interviews:

Jenix: Gittarist Happy musste sich unseren Fragen stellen. Er sagte, er hat keine Vorstellung davon, welche Chance sie heute haben, obwohl "Jenix" ja schon alte Hasen bei Veranstaltungen wie den Beat in Bautzen und dem Bandcontest am Olbersdorfer See sind. Sein Favorit war die Siegerband "Ziphona". Als besten Auftritt von "Jenix" sieht er den Auftritt als Vorband von Silbermond in Dresden an.

Ziphona: Auch sie wollten sich von der Platzierung überraschen lassen, hatten sich keine bestimmten Ziele gesetzt. Sie hatten auch nur eine einzige Probe für den DreiTakt genutzt. "Ziphona" waren auch schon bei einigen Wettbewerben dabei, so bei New Chance und in Löbau in der Klinik, wo die Band einen 2. und 1. Platz erreichte! Ihr Tipp für den Sieg waren "Jenix".

Enchanted Rock: Ihr Vorsatz war: "Dabei sein ist alles", denn die Band freute sich dieses Jahr überhaupt spielen zu können – letztes Jahr hatten sie nämlich noch gar kein Demotape. DreiTakt war also der erste Wettbewerb für "Enchanted Rock". Auch sie setzten auf „Ziphona“. Sie verrieten uns außerdem auch, dass sie eigentlich kleinere Gigs mehr mögen, so z.B. Geburtstagsfeiern von Freunden, bei denen sie dann mal ganz spontan spielen.

22Times: Unser Fragenbeantworter wollte sich auf keinen Fall auf einen Favoriten festlegen und meinte außerdem, dass "22Times" heute nicht den Vorsatz hat, zu gewinnen, sondern einfach zu spielen. Auch sie hatten, wie "Ziphona", schon einen Auftritt bei New Chance, trotzdem probte die Band die letzten Wochen mehr als sonst .

Skalpell: Das Ziel der Vier war: "Hauptsache nicht Letzter!" und einfach ihr Bestes zu geben. Vergangenes Jahr erspielten sie beim DreiTakt schon einen zweiten Platz. Ihre Favoriten waren "Ziphona" bzw. "Jenix". "Skalpell" fand, dass ihr bester Gig dieses Silvester in Uhyst war, denn die Leute waren super drauf. Und die Band erzählte uns noch von ihren Lieblingsbands, u.a. Metallica, Beatsteaks und alles andere zwischen Rock und Metal.

Die Bands lagen also mit ihren Tipps recht gut, aber wie alle betonten, kommt es nicht auf die Plätze, sondern auf die Musik an. Und die war mal wieder genial, wie das ganze Publikum und auch die Backstagereporter (also wir) 100 Prozent bestätigen können. Also auf die nächsten Events!

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  • Quelle: /Romy /red
  • Erstellt am 19.03.2006 - 17:16Uhr | Zuletzt geändert am 09.02.2021 - 15:07Uhr
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