Großprojekte auf der Kulturinsel Einsiedel
Kulturinsel Einsiedel, 1. April 2014. In einem Newsletter berichtet Oberkulturinsulaner Jürgen Bergmann seiner Tochter Jolanda in Abständen über lustige Absonderlichkeiten im Grüngeringelten Abenteuerfreizeitpark. Exklusiv zeigt der Görlitzer Anzeiger aus dieser Reihe einen Rundgang durch die Abenteuererlebniswelt an der Neiße, bei dem Jürgen Bergmann die drei größten Bauvorhaben bekanntgibt.
Jürgen Bergmann: "Bis zum 1. April sind wir alle völlig fertig!"
Thema: Turisede
Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene.
Schon am 28. März hat der Abenteuer-Freizeitpark bei Görlitz seine Pforten für entdeckungs- und abenteuerlustige Familien und Freunde geöffnet. Gleich auf dem ersten Blick ist viel Neues zu entdecken. An allen Ecken melden sich die Kettensägen zu Wort, Späne fliegen durch die Frühlingssonne, es wird gehämmert und die Besucher nehmen es wie eine extra für sie installierte Kulisse.
"Am ersten April ist alles fertig!", verspricht Oberbergmann Jürgen. Doch was meint er damit?
Großprojekt Nummer 1: Die Kulturinsel verstegt sich
Bislang spielte sich das Besucherleben in der Erlebniswelt der Kulturinsel Einsiedel im Wesentlichen auf zwei Ebenen ab: Auf "Normal Null" konnte man die Attraktionen und das Tageslicht genießen, die Freunde der Finsternis und des Tastsinns zog es eher in die verzweigten unterirdischen Gänge, die - viele hundert Meter lang - das unverhoffte Auftauchen an vielen Orten des Abenteuerparks, beispielsweise im Piratenschiff, ermöglichten. Nun kommt eine dritte, wahrhaft "überirdische" Ebene hinzu: Ein System von Brücken und Hochstegen soll die Kulturinsel Einsiedel überziehen und sogar über die Landstraße bis auf den Parkplatz reichen. "Bequemer und schneller kann man seine Lieblingsfleckchen in der Abenteuerwildnis nicht erreichen", wirbt Bergmann für die Innovation.
Vorlage für das Brücken-Steg-System waren turisedische Ritzzeichnungen. "Vermutlich sind die Turiseder beim jährlichen Neiße-Hochwasser einfach eine Etage nach oben ausgewichen", erklärt Bergmann, der seine gesamte Freizeit der Turiseder-Forschung widmet, den Hintergrund der prähistorischen Konstruktion. Nachdem sich das Neißewasser zurückgezogen hatte, blieb fruchtbarer Ackerboden zurück. So waren Jahr für Jahr reiche Erträge gesichert und es blieb viel Zeit für Spiele und Abenteuer. "Genau diese Tradition setzen wir fort", bestätigt der kongeniale Kulturinsel-Stratege. Außerdem hat er Hinweise auf die Urformen der Industriespionage gefunden: "Das turisedische Kombinationprinzip von Überschwemmung und Ackerbau haben sich Jahrhunderte später die Ägypter abgeguckt und am Nil angewendet."
Großprojekt Nummer 2: Jetzt kommt alles unter ein Dach
Wer vom FOLKLORUM die Holzplatzbühne kennt, findet dort neue Dachkostruktionen. "Ziel des ersten Bauabschnittes ist es, mindestens 50 Prozent der Kulturinsel zu überdachen", beschreibt der Kulturinselgründer die nächste Neuerung.
Nicht nur, dass man damit vom Wetter fast vollständig unabhängig werde, auch der Unkrautbewuchs soll sich unter den Überdachungen deutlich verlangsamen. "Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist immer gut", fasst der Kreative zusammen.
Großprojekt Nummer 3: Der Euro-Neißetunnel
Bildlang ist das turisedische Kernland der Kulturinsel Einsiedel nur über einen Schwimmsteg mit dem Erlebnisdorf Bielawa Dolna (Nieder Bielau) am anderen Neißeufer verbunden. Einzige Alternative: Je nach Wasserstand waten, schimmen oder abgetrieben werden. Das ist alles nicht perfekt, dachten sich die Kulturinsulaner und bauen jetzt - nach dem Vorbild des Eurotunnels zwischen Frankreich und Großbritannien - eine Neißeunterquerung.
Dazu hat man erfahrene Fluchttunnelbauer aus Berlin angeheuert. Der Ausbau des unterflüssigen Tunnels erfolg mit dem aus dem Steinkohlebergbau bekannten polnischen Holztürstock, der vor allem vertikale Kräfte gut aufnehmen kann. "Man glaubt gar nicht, wie die Neiße drückt", bestätigt Bergmann.
Als i-Tüpfelchen erhält der mittlere Tunnelabschnitt eine Glasabdeckung: "Da kann man dann von von unten die Neißetours-Schlauchboote und die Neißestöre in der gleißenden Sonne sehen."
Entdecke Dein abenteuerliches Leben!
"Du trittst durch die Trollpforte und das Abenteuer beginnt", beschreibt Jürgen Bergmann den Anspruch des Erlebniskonglomerats beiderseits der Neiße und ergänzt: "Das sind die Erlebnisse, die Deine Kindern noch Deinen Urenkeln voller Dankbarkeit erzählen werden." Seinen Alltag übrigens kann man dabei getrost draußen lassen - dank der Abenteuernächte im Baumhaushotel sogar tagelang.
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- Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 01.04.2014 - 10:56Uhr | Zuletzt geändert am 09.04.2014 - 23:01Uhr
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