Internationaler Via Regia Workshop in Görlitz

Eine Ausstellung für das Kulturhauptstadtjahr 2010 bereitet Görlitz-Zgorzelec mit dem internationalen Workshop „Via Regia kontrovers – Dialog der Horizonte“ vor.

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Eröffnung und Präsentation sind öffentlich

In Kooperation mit den Museen der Europastadt Görlitz-Zgorzelec, den Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur, dem Schlesischen Museum zu Görlitz und dem Staatlichen Museum für Naturkunde Görlitz hat das Kulturhauptstadtbüro Görlitz-Zgorzelec Wissenschaftler und Studenten aus ganz Europa dazu eingeladen, anhand des zentralen Bewerbungsthemas „Via Regia“ einen internationalen Diskurs über europäische Geschichte und Identität einzugehen.

Mit dem Thema „Via Regia“ soll das alte Band, das Europa seit dem Mittelalter verknüpfte, als Blaupause für die Beantwortung von Fragestellungen aus dem 21. Jahrhundert dienen: Gibt es eine Europäische Identität, eine länderübergreifende Europäische Erinnerungskultur inmitten des globalisierten Marktes? Kann, aufbauend auf dem kulturellen Austausch, der sich entlang der Handelsroute entspann, eine gegenseitige Kooperation zum gegenseitigen Vorteil in der heutigen Zeit gegründet werden?

Zur Beantwortung dieser Fragestellungen erarbeiten über zwei Tage hinweg drei Arbeitsgruppen mit den Themenschwerpunkten „Via Regia – Ein Königsweg nach Europa?“, „Dialog der Horizonte – Interkulturalität im heutigen Europa“ und „Mobilität als kultureller Faktor“ Thesen vor, die zum öffentlichen Abschlussplenum vorgetragen werden. Ziel ist es ferner, diese Thesen in einem konkretisierten Ausstellungskonzept zur Via Regia für das Jahr 2010 und in touristischen Angeboten und infrastrukturellen Aufgabenstellungen auszuwerten. Die Arbeitsgruppen sind u.a. mit Prof. Martin Roth, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Reinhardt Klimmt, Bundesminister a.D. und Ministerpräsident des Saarlandes a.D., Prof. Dr. Valentin Cabrero, Universität Salamanca, Jean-Pierre Froehly, Deutsche Botschaft Kiew und Prof. Dr. Jerzy Stankiewicz, Polish Composer’s Union, Krakau, hochkarätig und international besetzt.

Ein internationaler Campus-Workshop mit Studenten aus sieben Nationen (Deutschland, Polen, Tschechien, Ukraine, Frankreich, Spanien und China) wird die Fachworkshops parallel begleiten. Er hat es sich zur Aufgabe gestellt, eine Website zum Thema zu gestalten. Die Jugendlichen werden hier ihre Sicht über das gemeinsame Band Europäische Identität für junge User aus ganz Europa zugänglich zu machen (www.via-regia-campus.de).

Das Eröffnungsplenum am 20. März zwischen 10 Uhr und 12 Uhr mit Begrüßung durch Prof. Dr. Martin Roth, Direktor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und Peter Baumgardt, Künstlerischer Direktor der Kulturhauptstadtbewerbung sowie das Abschlussplenum am 21.03. ab 14 Uhr mit der Präsentation der Ergebnisse der Arbeitsgruppen (beide im Veranstaltungssaal des Schlesischen Museums zu Görlitz) sind öffentlich.

Anlässlich des Internationalen Via Regia Workshops macht außerdem der Via-Regia-Truck des Europäischen Kultur- und Informationszentrums Erfurt Halt in Görlitz-Zgorzelec: Er lädt Besucher am 20. und 21. März auf dem Untermarkt in Görlitz und vom 22. bis 24. März auf dem Parkplatz bei Real in Zgorzelec zur Information über die Europäische Kulturstraße ein.

Die Via Regia war eine der bedeutendsten europäischen Handelsrouten des Mittelalters. Ihre Spur durchquert heute von West nach Ost fünf Europäische Staaten. Vier von ihnen sind Mitglied der Europäischen Union: Spanien, Frankreich, Deutschland und seit 2004 Polen. Die Ukraine, das fünfte Land, hat in seiner jüngsten Entwicklung einen großen Schritt hin zur Europäischen Einigung unternommen.

Am 15. März präsentierte die Europastadt Görlitz-Zgorzelec ihr Konzept zur Kulturhauptstadt Europas 2010 bei der EU-Kommission in Brüssel vor einer international besetzten Auswahljury. Diese hat angekündigt, in zwei bis drei Wochen zu entscheiden, wer für Deutschland Kulturhauptstadt Europas werden wird: Görlitz-Zgorzelec oder einzig verbliebene Wettbewerber, die Stadt Essen. Die Jury hat damit bereits entschieden, dass sie auf einen persönlichen Besuch der beiden Anwärter verzichten wird.

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  • Quelle: /KHS2010 /red
  • Erstellt am 18.03.2006 - 12:02Uhr | Zuletzt geändert am 20.03.2006 - 21:49Uhr
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