Görlitz vom Schlesischen Kuchenkrieg betroffen

Görlitz, 8. September 2013. Wie die Preußische Allgemeine Zeitung - Das Ostpreußenblatt heute berichtet, darf der Görlitzer Bäckermeister Michael Tschirch (als Schlesien-Bäcker" und "Jesus-Bäcker" bekannt), Obermeister der Niederschlesischen Bäckerinnung, keinen "Schlesischen Streuselkuchen" mehr verkaufen.

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Brüssel stellt sich stur / Klage eingereicht / Stänker kommentiert

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in der Preußischen Allgemeinen Zeitung - Das Ostpreußenblatt:

Schlesischer Kuchenkrieg: Brüsseler Recht beschneidet Görlitzer Streuselgebäck - EU-Kommission wird nun verklagt


Kommentar:

Ist die Europäische Kommission dem Rinderwahnsinn entgangen, um dem Kuchenwahnsinn zu verfallen?

Mal abgesehen davon, dass findige Polen sich mit dem "Schlesischen Streuselkuchen" eine geografische Angabe für ein Backwerk schützen lassen haben, das aus vorpolnischer - deutscher - Zeit stammt, versteht sich das ehemalige schlesische Gebiet im heutigen Osten Sachsens (wie in der sächsischen Verfassung festgeschrieben) noch immer als niederschlesisch. Wie widersinnig wäre es, diese Region von der Herkunftsbezeichnung "schlesisch" auszuschließen. Und überhaupt: Das heutige polnische Slask ist eben nicht Schlesien, auch wenn "slaskie" mit "schlesisch" übersetzt wird.

Meister Tschirch ist nicht der einzige Bäcker mit schlesischen Vorfahren, viele seiner Handwerkskollegen sind aus Schlesien ausgewandert, geflüchtet oder wurden vertrieben - und haben den "Schlesischen Streuselkuchen" in der ganzen Welt verbreitet.

Auch, wenn der Bäckermeister den Namen seines Kuchens vorerst aus rechtlichen Gründen verschweigen muss: Verlangen werde ich selbstverständlich Schlesischen Streuselkuchen.

Irgendwie errinnert mich das an die DDR-Zeit, als aus der Torte namens "Bismarck-Eiche" unter sozialistischem Vorzeichen eine "Deutsche Eiche" werden musste - ein klassisch-peinliches Selbsttor der SED-Funktionäre, denn die Erinnerung an die Deutsche Nation sollte beim Tortengenuss nun auch nicht aufsteigen. Nach der zweiten Umbenennung hieß der Kalorienspender nur noch "Eiche".

Zurück in die Gegenwart: In Deutschland ist niemand auf die Idee gekommen, den heutigen Bewohnern des früheren Schlesiens zu verbieten, Schlesischen Streuselkuchen zu backen. Wie wäre es, wenn die polnischen Eigentümer der Schutzrechte sich eines Besseren besinnen und die Bezeichnung wieder frei geben?

Bäckermeister Tschirch stünde dann zum Erfahrungsaustausch sicher bereit,

denkt Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 08.10.2013 - 13:31Uhr | Zuletzt geändert am 08.10.2013 - 14:00Uhr
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