Kernkraft passé für die Stadtwerke Görlitz

Görlitz. Das ist schon mutig, wenn ein regionaler Energieversorger wie die Stadtwerke Görlitz AG (SWG) - so wurde jetzt bekannt - bereits im Jahr 2010 keinen in Atomkraftwerken erzeugten Strom mehr verkauft hat. Nun hofft das Unternehmen auf Akzeptanz seines kernkraftfreien Energiemixes bei den Abnehmern.

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Energiewende muss auch in den Köpfen passieren

Bei SWG setzt man seit Anfang der 90er-Jahre bei der eigenen Energieerzeugung auf die Kraftwärmekopplung, mit der Energieträger durch Nutzung der Abwärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, besonders gut verwertet werden. Nun sei es gelungen, auch beim Energieeinkauf die aktuellen umweltpolitischen Anforderungen zu erfüllen, freut sich SWG-Vertriebsleiter André Hentschel.

Beim SWG-Strom ist Erdgas mit knapp 46 Prozent der Hauptenergieträger. Kohle hat einen Anteil von etwas über 33 Prozent. Die sogenannten erneuerbaren Energien schlagen mit nahezu 20 Prozent zu Buche, Kernkraft spielt seit dem vergangenen Jahr gar keine Rolle mehr. „Das ist uns durch eine kluge Einkaufsstrategie gelungen - und darauf sind wir zu Recht stolz“, sagt Hentschel und kündigt an, dass man weiter auf einen atomstromfreien Energiemix setze.

Er hofft, dass die Kunden der Stadtwerke Görlitz den Verzicht auf den vergleichweise billigen Atomstrom honorieren und weist auf das SWG-Ökostrom-Angebot hin. Dieser Ökostrom werde vollständig aus Wasserkraft erzeugt.

Als erste Industrienation verzichtet Deutschland bis 2022 vollständig auf die Atomenergie. Binnen elf Jahren muss demnach der bundesweit aktuell 24,5 Prozent hohe Anteil am Atomstrom durch die Erzeugung aus anderen Energiequellen ersetzt werden.

SWG gehört so gesehen zu den Vorreitern. Jetzt müsse in der Bevölkerung ein Umdenken erfolgen. "Jeder Einzelne“, betont Hentschel, "trägt die Energiewende mit.“

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 21.11.2011 - 11:30Uhr | Zuletzt geändert am 21.11.2011 - 11:30Uhr
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