"Ökologisch Handeln" in Sachsen und Niederschlesien

Görlitz, 16. November 2011. "Was tun, wenn ich meinen Hof abgeben muss?" und "Bieten Anbau und Handel ökologischer Produkte eine Perspektive für die ländliche Entwicklung in unserer Region?" - diese und viele andere Fragen bewegen die Teilnehmer im Projekt "Ökologisch Handeln".

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Bürokratische Auslegungen in Polen

"Das Interesse an den Veranstaltungen ist ungebrochen groß", resümieren die Organisatoren Eko-Connect e.V., Selbstverwaltungszentrum Grenzland (Pogranicze) in Lauban (Lubań) und der sächsische Anbauverband Gäa e.V. in Dresden über das seit 33 Monaten andauernde und vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanzierte Projekt "Ökologisch Handeln". Der polnische Projektpartner organisierte Ende Oktober die eintägige Konferenz "Ökologischer Landbau als Zukunftskonzept für den ländlichen Raum" mit 82 Teilnehmern im mittelalterlichen Schloss Schwarzbach (Czarne) in Hirschberg (Jelenia Góra). Hier trafen ökologische Landwirte, Verbände, Regionalinitiativen und Unternehmer auf Fachexperten des Anbaus und der Verbände, aus Handel und Gastronomie von beiden Seiten der Grenze.

In Fachvorträgen, simultan übersetzt, wurde über die Situation des Ökolandbaus in Sachsen und Niederschlesien, über die Unterstützung durch regionale Akteure, über Erfahrungen und Bedürfnisse von Landwirten, Gastronomie und Handel gesprochen und angeregt diskutiert. Die Teilnehmer nutzten die vielfältigen Angebote zum Netzwerken und Austausch untereinander sowie zur Ausstellung eigener Aktivitäten und Produkte.

Gleiche und unterschiedliche Herausforderungen


Viele Chancen, aber auch Herausforderungen bestimmen die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft auf beiden Seiten der Grenze. Während sowohl in Sachsen als auch in Niederschlesien die zunehmende Flächenkonkurrenz durch den Anbau von Energiepflanzen für Biogas als Bedrohung empfunden wird, stellen die strengen bürokratischen Auslegungen von EU-Verordnungen auf der polnischen Seite eine größere Herausforderung dar.

Das Projekt "Ökologisch Handeln" sieht in den Jahren von 2011 bis 2013 eine Reihe von Veranstaltungen vor, die sich an für polnische und sächsische Unternehmen, Multiplikatoren und angegliederte Organisationen der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft im gemeinsamen Grenzgebiet von Sachsen und Niederschlesien wenden. Hauptziel dabei ist die grenzüberschreitende Vernetzung der Akteure des Ökolandbaus in der Region. Themen, die den teilnehmenden Akteuren besonders unter den Nägeln brennen, werden im Laufe des Projekts in Arbeitsgruppen weiter behandelt, wie zuletzt am 7. September 2011 in Zgorzelec zum Thema "Ökologische Imkerei" mit 30 Teilnehmern. Weitere Themen sind beispielsweise Verarbeitungspraktiken, Züchtungsfragen, Lobbyarbeit gegenüber den Behörden und die Planung von grenzüberschreitenden Marktauftritten. Eine in Entwicklung befindliche Internetseite widmet sich Bio-Einkaufsmöglichkeiten beiderseits der Grenze und fördert den Gedankenaustausch unter Praktikern.

Update 2019: Jahre später haben sich die Rahmenbedingungen geändert und der Online Handel mit Bio-Lebensmitteln boomt. Verpackungsindustrie und Logistik haben maßgeblich dazu beigetragen.

Workshop-Ankündigung

Am 25. November 2011 soll in Görlitz ein Workshop stattfiinden, der sich mit der "Unternehmensnachfolge im landwirtschaftlichen Betrieb" befasst. Ziel ist es, Landwirtschaftsbetrieben in Umbruchsituationen konkrete Lösungsansätze zu geben, damit ein Generationswechsel im Sinne aller Parteien verläuft. Auf konkrete Fälle der Teilnehmer kann dabei eingegangen werden. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Anmeldung und weitere Informationen:
http://www.ekoconnect.org

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  • Quelle: Inka Sachse | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 16.11.2011 - 18:56Uhr | Zuletzt geändert am 08.09.2019 - 10:55Uhr
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