Imkertreffen in Zgorzelec
Görlitz-Zgorzelec. Im Landratsamt Zgorzelec trafen sich am 6. Oktober 2011 mehr als 30 Teilnehmer zu eiem Workshop "Imkerei und ökologische Pflanzenproduktion". Die Initiative dazu war ausgegangen vom Gäa e.V. und vom EkoConnect e.V. sowie dr Organisation "Pogranicze". Besonders die polnischen Imker nahmen die Veranstaltung dankbar an.
Nächste Veranstaltung in Hirschberg
Dabei war auch Prof. Piotr Nowakowski von der naturwissenschaftlichen Universität in Breslau (Wrocław), der Landrat Artur Bieliński und verschiedene regionale niederschlesische Imkerverbände. Marcin Gąbka von der polnischen Öko-Kontrollstelle "Ekogwarancja" zeigte die Rahmenbedingungen für die Zertifizierung ökologischer Imkerei in Polen auf. Als Ansprechpartner von deutscher Seite stand den Anwesenden der Berufsimker Michael Grolm von Schlossimkerei Tonndorf in Thüringen Rede und Antwort.
Ein wichtiges Thema war die biologische Bekämpfung von Varroa destructor - der Milbe, die international die Imkerei vor eine große Herausforderung stellt. Auch die Auslegung der Öko- EUÖkoVO wurde sehr detailreich erläutert, denn die Regeln sind in Polen partiell so reglementierend ausgelegt, dass die Bedingungen für eine ökologische Imkerei nur schwer zu erfüllen sind ist. Im Gegensatz dazu sind die Bedingungen in Deutschland weniger restriktiv.
Kein polnischer Öko-Imker-Verband
Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wieder: Es gibt ca. 80 ökologische Imkereien in ganz Polen, während in Deutschland ca. 320 ökologische Imker zum größten Teil in Verbänden (meist Bioland) organisiert sind. Das Fehlen eines Öko-Imker-Verbandes auf polnischer Seite als Interessenvertretung erschwert zudem die Kommunikation mit den politischen Entscheidungsträgern.
Über die Grenzen hinweg einig waren sich die Teilnehmer, dass die Bedrohungen für die Imkerei auf beiden Seiten der Grenze recht ähnlich sind: der Rückgang der Biodiversität und die Bedrohung durch Schadstoffe in der Landwirtschaft. Zudem gibt es durch die Monokulturen nur unzureichende Futtermöglichkeiten für die Bienen. Trotz unterschiedlicher Ansätze zu Bienenrassen waren sich die Teilnehmer einig: Es ist nicht wichtig, welche oder wie viele Bienenvölker man hat, sondern dass man Bienen hält und dass sie gesund sind.
Eigeninitiative wichtig
Ein wichtiger Teil der Diskussion war das Thema GVO. Berufsimker Grolm appellierte in Anwesenheit des Landrats Artur Bieliński an die Eigeninitiative der Imker im Kampf gegen die Bedrohung durch Gentechnik und in der Lobbyarbeit gegenüber Behörden.
Das Treffen ist ein Teil des durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung unterstützten Projekts "Ökologisch Handeln - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der regionalen Verarbeitung und Vermarktung von Ökoprodukten in Sachsen und Niederschlesien“.
Nächste Veranstaltung!
"Ökologischer Landbau als Zukunftskonzept für den ländlichen Raum"
Dienstag, 25.10.2011,
Hirschberg (Jelenia Góra)
Mehr:
http://www.ekoconnect.org
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- Quelle: red | Fotos: EkoConnect
- Erstellt am 14.10.2011 - 21:22Uhr | Zuletzt geändert am 14.10.2011 - 21:50Uhr
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