175 Jahre Waggonbau Niesky - Tag der offenen Tür
Niesky. Mit einem Tag der offenen Tür lädt die DB Waggonbau Niesky, ein Tochterunternehmen der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH Eisenbahnfreunde und -interessierte zu einer Festveranstaltung anlässlich ihres 175-jährigen Bestehens ein. Mit einer Kupferschmiede fing alles an. Brücken aus Stahl, Wohnhäuser und Baracken aus Holz sowie Schienenfahrzeuge aller Art - diese Produkte haben Niesky in zwei Jahrhunderten geprägt. Im Rahmen einer Festwoche im Juni dieses Jahres wird die Stadt auf 175 Jahre Industriegeschichte zurückschauen."Das Werk war und ist mit seinen heute rund 300 Mitarbeitern schon immer ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Von dem traditionsreichen Werk gingen schon immer viele Impulse weit über Sachsen hinaus", sagte Michael Otto, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Waggonbau Niesky GmbH.
Eisenbahnfest am 5. Juni 2010
Vor 175 Jahren wurde das Werk als Manufakturbetrieb gegründet. Es entwickelte sich zum Industriebetrieb und damit zu einem der größten Hersteller von Güterwagen und Spezialgüterwagen in Deutschland. Über 140 verschiedene Wagentypen für den Güterverkehr wurden hier entwickelt, konstruiert und gefertigt. Waggons aus Niesky rollen auf den Schienen in ganz Europa. Weit über den heimischen Markt hinaus ist die DB Waggonbau Niesky GmbH anerkanntes Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von Aluminium im Schienenfahrzeugbau. Das Werk produziert verschiedene Typen von Güterwagen und beliefert Güterwagenkomponente für andere Hersteller. Dazu gehören auch Bahnunternehmen mit Einzelkomponenten für Schienenfahrzeuge, insbesondere für Güterwagen. Das sächsische Unternehmen zählt zu einen der größten Arbeitgebern der Region Lausitz/Niederschlesien.
Tag der offenen Tür und großes Eisenbahnfest
Aus Anlass des Jubiläums feiert DB Waggonbau Niesky ein großes Eisenbahnfest und erwartet am Samstag, 5. Juni 2010 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr Besucher und Interessierte.
Hauptattraktionen sind historische und moderne Güterwagen, die in der Fahrzeugausstellung auf dem Freigelände besichtigt werden können. In Führungen durch die Werkstätten kann man sich einen Überblick über die Aktivitäten im Waggonbaubetrieb verschaffen. Die Besucher erleben unter anderem bei Produktionsvorführungen die Arbeiten am Fräs- und Bohrwerk und den Bau von Güterwagen für verschiedene Kunden. Die von den Lehrlingen der ehemaligen Betriebsberufsschule des Werkes hergestellten Güterwagenmodelle werden auf einer Sonderschau präsentiert.
Viele weitere Programmpunkte und kulinarische Leckereien runden das Erlebnis Eisenbahnbau ab. 175 Jahre Waggonbau Niesky soll für jung und alt sowie für groß und klein ein unvergessliches Erlebnis werden.
Seit knapp zwei Jahren bei der Deutschen Bahn
Im Juli 2008 übernahm die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH, eine 100prozentige Tochter der Deutschen Bahn, die in die Insolvenz gegangene WBN Waggonbau Niesky GmbH. Mit der Übernahme von Niesky hat die DB Fahrzeuginstandhaltung ihr Leistungsportfolie abgerundet und somit die Voraussetzung geschaffen, die produktspezifischen Kompetenzen und Stärken des Verbundes aus 15 Werken besser miteinander zu verzahnen. Damit sind am Markt erfolgreiche Lösungen für ganzheitliche, integrierte Instandhaltungsleistungen auch in Verbindung mit dem Neubau von Güterwagen platziert worden.
Seit der Übernahme durch die Deutsche Bahn wurde die gesamte Auftragssituation im Werk Niesky nachhaltig konsolidiert. Das Werk konzentriert sich seither nur noch auf das Kerngeschäft Güterwagen. Dadurch konnte die Produktivität gesteigert werden. Mit der Produktion von 242 Einseitenkastenkippern für Vattenfall und den Bau von 460 offenen Autotransportwagen für DB Schenker Rail ist das Werk aktuell sehr gut ausgelastet.
Die Mitarbeiterzahl konnte mit rund 300 Mitarbeitern auf gutem Niveau stabil gehalten werden. 18 Auszubildende befinden sich derzeit in verschiedenen Berufszweigen in der Ausbildung. Damit ist das Werk einer der größten Ausbildungsbetriebe in der Region.
„Dem Mut und der Weitsicht, aber auch dem unternehmerischen Geschick solcher Menschen, wie Johannes Ehregott Christoph und vieler seiner Mitstreiter und Nachfolger, verdanken wir, dass es traditionsreiche, innovative und über die Grenzen hinaus bekannte Unternehmen wie das unsrige heute noch gibt“, so Otto abschließend.
Ein Stück Industriegeschichte
- 1835 Gründung als Manufakturbetrieb
- 1863ff. Dampfmaschinen, Brücken und Holzhäuser
- 1898 Christoph & Unmack AG
- 1917 Produktionsbeginn Schienenfahrzeuge: Güter-, Post-, Reisezugwagen, Straßenbahnen
- 1950 Volkseigener Betrieb (VEB) der DDR: Produktionsbeginn Standart-, Spezialgüter-, Kesselwagen und Drehgestelle
- 1972 Erstmals Produktion für den westeuropäischen Markt
- 1978 Fortführung des Betriebs im Kombinat Schienenfahrzeugbau
- 1990 Deutsche Waggonbau AG und Waggonbau Niesky GmbH
- 1996 Privatisierung unter DWA-Holding durch Advent International
- 1998 Übernahme der DWA durch Bombardier Inc.
- 2001 Produktionszentrum Güterwagen der Bombardier Transportation
- 2005 Start in die Eigenständigkeit als WBN Waggonbau Niesky GmbH
- 2008 Verkauf an die Deutsche Bahn AG
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- Quelle: red
- Erstellt am 27.05.2010 - 14:39Uhr | Zuletzt geändert am 27.05.2010 - 14:50Uhr
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