Solarenergie – jetzt auf den Zug aufspringen?
Görlitz, 27. Januar 2023. Es ist paradox: Es gibt Themen wie die Solarenergie oder auch den Klimawandel, die sind in aller Munde und man wird mit Informationen regelrecht zugeschüttet - doch kaum jemand hat noch den Durchblick, was man selbst unternehmen kann und vor allem warum man es sollte.
Das Problem mit dem Kohlendioxid
Wie man in Gesprächen leicht feststellen kann, wissen nur wenige, warum durch Kohlendioxid die Atmosphäre aufgeheizt wird. Da wird teils abstrus reagiert, etwa mit dem Verweis darauf, dass der CO2-Anteil von rund 0,04 Volumenprozent in der Luft wohl keine Wirkung haben könne. Hanebüchen ist auch der Verweis darauf, dass Kohlendioxid schwerer sei als Sauerstoff und deshalb die Ozonschicht gar nicht beeinflussen könne.
Fakt ist: Im Gegensatz zu Sauerstoff und Stickstoff können Treibhausgase Energie aufnehmen und tragen damit zur Erwärmung bei. Entscheidend dabei ist die absolute Menge, nicht der prozentuale Anteil – und mit der Ozonschicht hat Kohlendioxid nichts zu tun, da ging es um die Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKW genannt.
Unter den mehr als 20 Treibhausgasen hat Kohlendioxid einen Anteil von zwei Dritteln und ist zugleich das einzige Treibhausgas, dessen Entstehung vom Menschen nennenswert beeinflusst werden kann. Während sich der Kohlendioxidanteil in der Luft vor der Industrialisierung weitgehend eingespielt hatte, ist er durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe seitdem um rund 45 Prozent gestiegen. Die daraus resultierende Erwärmung sorgt nebenbei für mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, der den Effekt verstärkt und für häufigere Wetterextreme sorgt.
Was Solarenergie bewirkt
Solarenergie ist ein Beitrag, stärker vom CO2-Ausstoß in die Atmosphäre wegzukommen. Wenn es um die Handlungsmöglichkeiten des Einzelnen geht, ist die Grundlastproblematik obsolet. Es geht vielmehr darum, was jene, die die Möglichkeit dazu haben, von der Solartechnik abhält.Mancher scheut ganz einfach den Aufwand. Überall ist die Rede von zu teuren Handwerkern, hinzu kommt: Was als Beratung angeboten wird, entpuppt sich oft genug als Verkaufsgespräch.
Gebrauchte Solarmodule
Wer Kosten sparen möchte, kann sich gebrauchte Solarmodule ansehen. Dafür gibt es einen wachsenden Markt. Zugrunde liegt eine Milchmädchenrechnung: Angenommen, die Module bringen noch 85 Prozent ihrer ursprünglichen Leistung, kosten aber nur die Hälfte gegenüber neuwertigen, dann wird die Sache richtig interessant.Gebrauchte Solarmodule sind eine naheliegende Option bei Ersatzbedarf, einer Anlagenerweiterung oder eben genau dann, wenn der Geldbeutel geschont werden soll. Allerdings ist bei gebrauchten Modulen die Herstellergarantie meist abgelaufen, aber das ist bei Autos oftmals ja auch nicht anders. Sie sind übrigens relativ preiswert, weil ihr Recycling teuer ist. Gegenrechnen muss man den eventuellen Verlust von Zuschüssen, wo es die noch gibt. Wer unsicher ist, sollte technische und steuerliche Beratung in Anspruch nehmen.
Will man sich die Bürokratie antun?
Ein weiterer Punkt ist die Bürokratie. Schon im Jahr 2007 hatte der Görlitzer Anzeiger den Gebäudeenergieausweis unter dem Titel "Energie-Bürokratie" vorgestellt. Im Zusammenhang mit einer Solaranlage ist es ebenfalls die Bürokratie, die viele – teils zu unrecht – abschreckt. Besonders beim Gedanken, unter Umständen Unternehmer mit steuerlichen Pflichten zu sein, ist manchem unwohl.Einen Ausweg bieten die sogenannten Balkonkraftwerke, die bis zu einer Leistung von 600 Watt lediglich anzeigepflichtig sind. Interessant sind diese vor allem dann, wenn auch tagsüber nennenswert Strom verbraucht wird. Wer zu Hause arbeitet oder wo tagsüber häufiger Haushaltsgeräte genutzt werden, wirkt das Balkonkraftwerk zumindest entlastend. Eine Einspeisevergütung für überschüssen Strom erhält man bei dieser Solarstromvariante allerdings nicht.
Tipp:
Wenn Solarmodule mehr als 600 Watt liefern können, die eingespeiste Leistung jedoch elektronisch auf diese vorgeschriebene Grenze beschränkt wird, können die 600 Watt häufiger ausgenutzt werden.
Ohne Einspeisung ins öffentliche Netz
Ein immer interessanter werdenden Option ist die Errichtung einer sogenannten Nulleinspeiseanlage. Diese bleibt vom öffentlichen Netz getrennt, setzt aber gewöhnlich die Nutzung eines Stromspeichers voraus. Abgesehen von Investition und Wartung steht dann elektrischer Strom nahezu zum Nulltarif zur Verfügung.Doch Vorsicht, wie immer liegt der Teufel im Detail – eine rechtzeitige Anfrage beim Netzbetreiber und eine steuerliche Beratung erscheinen auch angesichts sich immer wieder ändernder Regelungen zweckmäßig. Nicht zuletzt sollte ein Elektrofachmann mit von der Partie sein, damit so eine Anlage sich am Ende auch als technisch vernünftig erweist.
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- Quelle: TEB | Foto: ecosolarceo / Charlie Wilde, Pixabay License
- Erstellt am 27.01.2023 - 15:51Uhr | Zuletzt geändert am 27.01.2023 - 16:33Uhr
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