Augustus-Rex-Gründer Georg Schenk kommt nach Görlitz
Görlitz, 1. September 2022. In Görlitz, da geht noch was: Im Alter von 72 Jahren ist Georg W. Schenk, Gründer der Dresdner Edeldestillerie Augustus Rex®, jetzt nach Görlitz gekommen. Ein Azubi hat schon seinen Ausbildungsvertrag in einem angesagten Beruf: Seit heute läuft seine Ausbildung zum Destillateur.
Susanne Daubner bringt ihren Mann nach Görlitz
Eine Unternehmer-Story: 2018 verkaufte Schenk seinen 2001 gegründeten Betrieb in Dresden mitsamt riesigem Warenlager und acht Mitarbeitern. Hintergrund: Er wollte gemeinsam mit seiner Frau Susanne Daubner, die ihre Obermühle in Görlitz an ihren Sohn übergab, die ganze Welt kennenlernen. Aber nach 63.000 Kilometern und 26 Ländern machte Corona einen Strich durch die Rechnung und ließ die beiden Weltreisenden im Iran stranden. Nachdem es für beide weitergehen durfte, aber sie selbst noch nicht wussten, wie es mit Corona weitergehen wird, entschieden sie sich, zurück nach Görlitz zu fahren und sich erstmal wieder dort niederzulassen.
Schenk merkte aber bald, dass sich seine Marke Augustus Rex nicht so weiterentwickelte, wie er sich das ursprünglich vor dem Verkauf vorstellte. Also gründete er mit Jörg Daubner, dem Sohn seiner Frau, die Augustus Rex GmbH in Görlitz neu und kaufte kurzerhand die Marke sowie den rund zehn Tonnen schweren Warenbestand zurück. Vor dem Umzug mussten dafür noch die Lager-Voraussetzungen geschaffen werden, aber auch das Problem hat man gelöst und kümmert sich jetzt um die nächsten Schritte.
"Da die Brennblase und auch die Mitarbeiter in Dresden verblieben, wollten wir uns eine elektrisch beheizte Obstbrennblase anschaffen, um auch den grünen Strom aus dem Neiße-Wasserkraftwerk meines Stiefsohnes zu nutzen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gab es dafür letztendlich ein ok des Zolls, nur, ein solches Gerät hat aktuell eine Bauzeit von zwei Jahren", erläuterte Schenk die Situation. Jetzt ist er vorsichtshalber auf der Suche nach einem entsprechenden Gebrauchtgerät und hofft, dass vielleicht ein in Rente gehender Brenner ein solches auf den Markt wirft.
Schenk ist keine Brennerei bekannt, die zehn Jahre alte Destillate verkauft. Er selbst jedoch macht das: "Je länger der Brand auf dem Fass liegt, desto besser das Getränk. Ich habe meinen Lagerbestand durchgekostet und gleich mal drei Sorten bei der 'World Spirit Trophy' in Luxemburg eingereicht. Und alle haben eine Medaille bekommen, der 'Dresdner Apfelbrand holzfassgereift' wurde sogar mit 'Doppelgold' ausgezeichnet – das erste Doppelgold unter den bisherigen 88 Auszeichnungen überhaupt. Besser kann das neue Destillate-Leben mit 72 nicht anfangen!"
Seit 20 Jahren hat Schenk auch eine Ausbildungsberechtigung der IHK Dresden. Diese bestätigte ihm auch schriftlich, dass die Berechtigung lebenslang gilt, somit kann Schenk zum Destillateur ausbilden. Damit auch vorerst ohne eigene Anlage wieder gebrannt werden kann, darf Schenk die Abfindungsbrennanlage des Görlitzer Nebenerwerbsbrenners Daniel Kupper nutzen. Dessen Sohn Linus ist nun der siebte Destillateur-Auszubildende, den Schenk ausbildet. "Ich habe meinem Vater schon seit Jahren immer wieder sehr gerne beim Brennen geholfen. Als mich Herr Schenk dann bei einem seiner Besuche bei uns fragte, ob ich denn bei ihm eine Ausbildung machen möchte, habe ich voll Vorfreude auf den genussvollen Beruf sofort zugesagt", so Linus Kupper.
Für Schenks Mit-Geschäftsführer Jörg Daubner passt Augustus Rex perfekt: "Hier wird genauso nachhaltig gearbeitet wie in meinen anderen Unternehmen. Neben den Arbeiten in Hotel und Restaurant Obermühle und der östlichsten Brauerei Deutschlands produzieren wir beispielsweise Gemüse im Rahmen solidarischer Landwirtschaft für 20 Restaurants bis Dresden hinein. Mindestens einmal pro Woche werden diese Häuser beliefert und da dürfen gerne immer auch einige Flaschen Augustus Rex mit auf die Fahrt gehen", erläutert Daubner, wie eins ins andre greift.Bisher und auch zukünftig werden bei Augustus Rex sortenreine Edeldestillate hergestellt – und zwar aus alten Obstsorten, die auf Streuobstwiesen der Region wachsen.
"Momentan können die herangereiften Brände im Restaurant Obermühle täglich von 12 Uhr bis 22 Uhr erworben werden. Oder die Kenner bestellen einfach in unserem Online-Shop, der den Versand nach ganz Europa ermöglicht. Jetzt bauen wir auch langsam wieder einen Vertrieb auf und hoffen, dass wir auch im KaDeWe oder auch im Hotel Adlon wieder heimisch werden dürfen", zeigen sich Daubner und Schenk optimistisch.
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- Quelle: red | Bildquelle: meeco Communication Services
- Erstellt am 01.09.2022 - 23:29Uhr | Zuletzt geändert am 02.09.2022 - 00:00Uhr
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