Was gute Handwerker ausmacht
Görlitz, 27. Januar 2022. Von Thomas Beier. Eigentlich sollten die Zeiten, als jeder soliden Hausfrau auf die Ankündigung "Die Handwerker kommen!" hin ein entsetztes "Um Gottes Willen!" entfuhr, vorbei sein. Hat sich das Bild vom Handwerk gewandelt?
Immer besser werden: Teuer, aber richtig gut!
Beim Einfangen eines gewiss nicht repräsentativen Meinungsbildes mit Erfahrungsträgern, die als private Auftraggeber hin und wieder Handwerker beauftragt haben, zeigte sich schnell: Kompetenz und Qualität haben ihren Preis. Wer das nicht glaubt und lieber den “billigen Jakob” anheuert, wird es lernen.
Allerdings ist es so, dass ein teurer Anbieter nicht zwangsläufig auch gut ist, eine entscheidende Komponente bei der Handwerkerauswahl ist nämlich der gute Ruf, den sich ein Handwerksbetrieb im Laufe der Zeit erarbeitet. Aus den Worten "Die sind zwar teuer, aber richtig gut!" spricht viel Anerkennung, die als Empfehlung wahrgenommen wird.
Typische Fehler
Die Fehler, die durchaus viele Handwerksbetriebe im Umgang mit Privatkunden begehen, liegen nicht einmal unbedingt im fachlichen Bereich, anders gesagt: Gute Facharbeit reicht nicht aus. Natürlich beziehen sich solche Aussagen auf Betriebe, von denen die Handwerkskultur hochgehalten wird und die den Ehrgeiz haben, voranzukommen und sich weiterzuentwickeln.
Wer allerdings meint, die Kunden wollen ja was, das wird bedient und dann wird eine Rechnung gestellt, wie es der Markt hergibt – ja, der kommt auch durch, wird sich jedoch vom Thema der Weiterentwicklung des eigenes Betriebs weniger angesprochen fühlen.
Welche Fehler gegenüber Privatkunden sind also gemeint?
- Keine Umgangsformen:
Eine höfliche Begrüßung und eine kurze Vorstellung der beauftragten Mitarbeiter gehören dazu, ebenso, sich am Ende des Arbeitstages zu verabschieden. Und ein freundliches Wort zwischendurch hat noch nie geschadet. - Keine Lösungskompetenz:
Zu den dümmlichsten Sprüchen gegenüber Kunden gehört "Wir machen alles so, wie Sie es möchten!" Wer ist denn der Experte für ein Gewerk – der Kunde oder der Handwerker? Zur Arbeit bei Privatkunden gehört die kurze Erklärung, wie man vorgeht und warum so und nicht anders, von wirklicher Beratung ganz zu schweigen. - Unsinn erzählen:
Der Kunde ist, wie gesagt, in aller Regel nicht der Experte, aber genau das schafft Verantwortung. Wer als Handwerker glaubt, dem Kunden das Blaue vom Himmel erzählen zu können, fliegt über kurz oder lang auf – und aus dem Geschäft. - Keine Formalien einhalten:
Ein eindeutiges Angebot oder wenigstens eine formalen Anforderungen genügende Rechnung sind bei manchen Betrieben zu viel verlangt. - Wenig Wissen:
Manche Handwerker arbeiten nur nach der Anleitung ihrer Lieferanten und scheitern manchmal sogar daran. Andere wiederum haben Interesse an ihrem Gewerk und verfügen über Hintergrundwissen – ein Unterschied, den ein Kunde schnell spürt.
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass das deutsche Handwerk an sich eine grundsolide Einrichtung ist.
Mehr Zeit für wirklich Wichtiges
Wenn Handwerksbetriebe besser werden wollen, so benötigen sie neben dem Interesse daran vor allem Zeit dafür. Gerade die Beschäftigung mit Servicequalität und Kundenpsychologie ist eine Daueraufgabe, für die Zeit zur Verfügung stehen muss.Ein regelrechter Turbo für Betriebsabläufe ist die passende Software, die Standardaufgaben von der Angebotserstellung bis zur Rechnungslegung und Zahlungsüberwachung unterstützt und so die für viele leidige Schreibtischarbeit auf Bruchteile des früheren Zeiteinsatzes verkürzt. Wichtig dabei sind schnell erfassbare und intuitiv bedienbare Softwareoberflächen, sonst müsste man sich für selten benötigte Funktionen immer wieder einarbeiten.
Handwerker-Software: Worauf achten?
Die Handwerkersoftware TopKontor Handwerk mit ihren Modulen ist so ein typisches Softwarepaket, das sich als Beispiel eignet. Während ein Grundmodul alle wichtigen Funktionen bietet, dienen weitere etwa der Nachkalkulation oder der Planung von Wartung und Service und zwar von den auszuführenden Tätigkeiten bis zur Terminplanung. Wer schon einmal verzweifelt ein Angebot oder einen Vertrag gesucht hat, wird jenes Modul schätzen, das ein digitales Dokumentenmanagement ermöglicht.Wer sich als Handwerker für ein Software- oder Programmpaket entscheiden will, der sollte darauf achten, dass die Software nicht überfrachtet ist, andererseits jedoch alle relevanten Funktionen umfasst. Dazu kann die nachstehende kleine Checkliste hilfreich sein, die Funktionen auflistet, die häufig benötigt werden beziehungsweise besonders hilfreich sind:
- Kundendaten erfassen:
alle Daten eindeutig an einem Ort vermeidet Mehrfacherfassung und gegebenenfalls die Nutzung veralteter Daten - Angebote und Rechnungen erstellen:
Fehler vermeiden und nichts vergessen - offene Posten verwalten:
Zahlungseingänge im Blick behalten und die eigene Zahlungsfähigkeit verbesser - Editor:
wichtig für individuelle Anschreiben auf Geschäftsbogen - Kalkulieren:
eindeutige Datenbasis spart Zeit - Schnittstellen, etwa
- für den Steuerberater
- zu Bauherren, Planern und Architekten
- zum Großhandel
Und die Kosten?
Ein wichtiger Punkt sind die Kosten der Software, die oft als Lizenzzahlungen entstehen. Man hört gelegentlich von Anbietern, die das nahezu zwangsläufig entstehende Abhängigkeitsverhältnis des Handwerkers zu seinem Softwareanbieter ausnutzen und etwa Auskünfte über Softwarefunktionen oder Programmaktualisierungen in unverschämten Dimensionen in Rechnung stellen. Hier sollte man darauf achten, dass möglichst viele Positionen pauschal abgegolten sind, also in den Lizenz- oder Mietgebühren der Software enthalten sind.Tipp:
Hilfreich ist es, wenn eine Handy-App jederzeit den Zugang auf die Handwerkersoftware erlaubt – schließlich soll EDV vereinfachen und erleichtern, aber keinen zusätzlichen Aufwand erzeugen.
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- Quelle: Thomas Beier | Foto: English / fran1, Pixabay License
- Erstellt am 27.01.2022 - 16:47Uhr | Zuletzt geändert am 28.03.2022 - 15:40Uhr
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