Grundlagen für den Start ins Daytrading
Görlitz, 12. August 2021. An der Börse kann man reich werden oder bettelarm. Für jene, die auf Börsenkurse spekulieren wollen, gibt es ganz unterschiedliche Herangehensweisen. Das sogenannte Daytrading (dt.: Handeln innerhalb eines Tages) stellt eine dieser Möglichkeiten dar, die jene nutzen, die lediglich für sehr kurze Zeit handeln wollen, um schnelle Gewinne zu erzielen. Dafür nötig sind allerdings eine Menge an Erfahrung sowie technisches Knowhow und disziplinierter Kapitaleinsatz.
Was ist Daytrading?
Grundsätzlich versteht man unter Daytrading das Kaufen und Verkaufen von börsennotierten Werten innerhalb eines Tages. Wer etwa mit Google-Wertpapieren Daytrading betreibe will, müsste Anteile einkaufen und diese noch am selben Tag wieder verkaufen, selbstverständlich bevor die Börse schließt.
Da man beim Daytrading von kleinen Kursschwankungen profitiert, allerdings von hohen Einsätzen und ständiger persönlicher Aufmerksamkeit für die Kursentwicklungen abhängig ist, kann man es sich im Normalfall nicht leisten, stundenlang – bei Börsen auf anderen Erdteilen sogar über Nacht – keine Kontrolle über einen Trade zu haben, denn dieser könnte nach einer Nacht an einer komplett anderen Stelle stehen als am Abend zuvor. Allerdings muss kein tatsächlicher Kauf und Verkauf von Werten stattfinden, denn durch moderne Finanzinstrumente wie etwa der sogenannten Derivate ist es möglich, rein auf die Kursentwicklung zu spekulieren.
Viele Menschen glauben Daytrader seien schlicht und einfach Wertpapierhändler, die täglich Trades durchführen. Obwohl das nicht ganz falsch ist, spielen sehr viele andere Aspekte dabei eine große Rolle. Wegen der Intensität und auch der Risiken des Geschäfts kann man sagen, dass das Daytrading nichts für schwache Nerven und sehr emotionale Menschen ist.
Hauptgründe für die Schwierigkeit des Daytradings
- Anfallende Gebühren brauchen den Profit auf
Obwohl kostenlose Trades mehr und mehr an Popularität gewinnen, sogar bei gebührentechnisch bereits günstigen Brokern, sollte man die Kosten, oftmals ein Fixbetrag pro Order oder sogenannte "Spreads" – das ist der Unterschied zwischen Geld- und Briefkurs – nicht außer Acht lassen.
Ein einfaches Beispiel: Angenommen, für jeden Kauf und Verkauf im Aktienhandel werden 10 Euro an Gebühren fällig. Das bedeutet, dass man für einen abgeschlossenen Trade insgesamt für die beiden Transaktionen – Ankauf und Verkauf – 20 Euro bezahlen muss. Für einen Investor, der ein Kapital von 1.000 Euro einsetzt, bedeuten fünf durchgeführte Trades bereits Gebühren von 100 Euro, was 10 Prozent seines ursprünglichen Kapitals ausmacht. Eine so hohe Gebühr macht es beinahe unmöglich, ein erfolgreicher Trader zu werden. - Disziplin ist die Voraussetzung
Disziplin ist beim Daytrading von oberster Priorität, da die Prozesse dazu neigen, sich zu wiederholen und ein großer Verlust viele kleine erfolgreiche Trades relativieren kann. Für den Fall, dass man mit einem Trade 0,05 Prozent Gewinn erzielt und der Kapitaleinsatz bei 5.000 Euro lag, bedeutet dies, dass man einen Profit von 25 Euro – abzüglich der Transaktionsgebühr – gemacht hat.
Was passiert aber, wenn der Trade plötzlich um 1 Prozent unter dem Anfangswert liegt? Soll man verkaufen oder wartet man ab? Hier muss man das Risiko begrenzen, weil das weitere Abwarten einen weitaus größeren Verlust bedeuten könnte. Gerade dann, wenn es um Verluste geht, ist die Tradingdisziplin von entscheidender Bedeutung. Dafür muss man sich fixe Stopps – sowohl im Bereich des Gewinns als auch bezüglich des Verlustes – setzen und sich penibel an die verfolgte Strategie halten. Ohne die diesbezügliche Disziplin wird man auf Dauer nicht erfolgreich sein können. - Beständigkeit ist der Schlüssel
Es gibt unzählige Käufer und Verkäufer, die um die selben Positionen von Werten konkurrieren. Jeder aktive Investor weiß, dass bereits eine durchschnittlich Erfolgsquote von 50 Prozent nur äußerst schwierig zu erreichen ist. Darum sollte man extrem beständig und beharrlich dabei sein, neue Möglichkeiten für potentielle Trades zu finden und gleichzeitig aktuelle Trades bestmöglich ausführen.
Daytrading-Steps
Das Durchführen eines Daytrades kann in einigen, wenigen Schritten zusammengefasst werden:- Eine Wertanlage bzw. Börsenkurs finden, welche die Voraussetzungen für das Daytrading erfüllen.
- Entscheiden, ob der vorhandene Bestand in die Profit/Verlust-Rate passt.
- Eröffnen der Position (kaufen).
- Schließen der Position (verkaufen), sobald der angestrebte Profit oder das Verlustlimit erreicht ist.
- Von vorn beginnen.
Resümee
Alles in allem ist das Daytrading sehr viel komplizierter als es im ersten Moment erscheint. Disziplin, Wissen und Erfahrung sowie Hingabe und Beharrlichkeit sind die Schlüssel zum Erfolg. Nur mit diesen Eigenschaften und durch diese Strategie kann man die vorhandenen Risiken begrenzen und die Aussicht steigern, Profite zu erwirtschaften und längerfristig an der Börse zu überleben.Besonders für Anfänger ist es in diesem Bereich wichtig, nicht vorschnell mit echtem Geld zu handeln. Fast jeder Online-Broker bietet heutzutage ein kostenloses Testkonto an, das praktisch reale Bedingungen bieten sollte. Ein Neuling im Daytrading sollte so lange im Testkonto üben, bis er es geschafft hat, dauerhaft in der Gewinnzone zu bleiben. Kann man diese nämlich im Demomodus nicht erreichen, dann wird es wohl auch beim Handel mit echtem Geld nicht funktionieren, zumal dort als zusätzliches Handicap noch Emotionen wie Angst und Gier ins Spiel kommen – diese gelten gemeinhin als die größten Feinde des Daytraders.
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- Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
- Erstellt am 12.08.2021 - 10:58Uhr | Zuletzt geändert am 12.08.2021 - 12:10Uhr
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