Oberlausitzer Karrieretage im Januar 2021
Görlitz | Löbau, 22. April 2020. Das Coronavirus erzwingt es: Die Oberlausitzer Karrieretage im Messepark Löbau werden vom 3. und 4. Oktober 2020 auf den 30. und 31. Januar 2021 verlegt. Der Veranstalter Lausitz Matrix e.V. möchte mit dieser Entscheidung den Ausstellern frühzeitig Planungssicherheit bieten. Auch für die Organisation wird ein zeitlicher Vorlauf, der aktuell nicht gewährleistet ist, benötigt.
Messe mit Neuheitswert
Mike Altmann, Geschäftsführer des Lausitz Matrix Vereins, ist zuversichtlich, dass im Januar 2021 viele der jetzt noch offenen Fragen geklärt sind und meint: "Die wirtschaftliche Lage sollte sich verbessert haben, der Personalbereich sicherer planen können."
Die Oberlausitzer Karrieretage sind die erste regionale Recruiting-Messe. Hier werden Arbeitgeber und Bewerber in Kontakt gebracht. Besonders interessant ist das für Betriebe und Einrichtungen, die vakante Stellen dringend mit Fachleuten besetzen müssen – das Wortungetüm dafür lautet Fachkräftesicherung. Ohne aufwendiges Bewerbungsverfahren erlaubt die Messe den direkten Kontakt, was beiden Seiten Sicherheit gibt: Der Arbeitgeber erhält einen Überblick die engagierte Bewerber, die immerhin den Aufwand auf sich nehmen, die Messe zu besuchen, und Bewerber können abschätzen, ob die gebotene Stelle das Richtige ist und sich der Bewerbungsaufwand lohnen könnte.
Auch längerfristige Aspekte verbinden sich mit der Recruiting-Messe, denn nicht immer geht es um die ganz schnelle Entscheidung. Immerhin kommen hier Unternehmen in Kontakt auch mit möglichen Kandidaten für Stellen, die mittel- und langfristig, vielleicht auch überraschend frei werden. Für Unternehmen ist es durchaus vorteilhaft, eine gewissen Pool an Interessenten zu haben, die im Falle eines Falles angesprochen werden können.
Zielgruppen der Oberlausitzer Karrieretage
Obgleich das Kerneinzugsgebiet für die Karrierewilligen mit den Landkreisen Bautzen und Görlitz sowie Südbrandenburg beschrieben wird, dürfte die Recruiting-Messe deutlich weitere Kreise ziehen, denn beworben werden sollen sie auch in jenen Gebieten in Polen und Tschechien, aus denen gewöhnlich die Tagespendler kommen. Auch Dresden und Leipzig haben die Veranstalter auf ihrer Werbeagenda, außerdem Süddeutschland, NRW und Hamburg; hier sollen potenzielle Rückkehrer und Leute, die für Arbeitswochen aus der Lausitz hinpendeln, erreicht werden.Angesprochen fühlen sollen sich alle, die eine neue Arbeitsstelle in der Oberlausitz oder der südlichen Niederlausitz suchen, vom Berufseinsteiger bis zum Wechselinteressenten. Auch Interessenten für Ausbildung und Studium im Kerneinzugsgebiet sollen mit der Messe erreicht werden. Arbeitgeber können damit rechnen: Wer sich auf den Weg nach Löbau macht, hat wirklich Interesse.
Anmeldefrist verlängert
Dass bis zum Beginn der Corona-Pandemie bereits rund 90 Aussteller ihren Platz auf den Oberlausitzer Karrieretagen gebucht hatten, spricht für das Erfolgspotential der Veranstaltung, die übrigens ganz ohne Fördermittel auskommt. Wegen der Terminverschiebung auf Ende Januer können sich Unternehmen und andere Arbeitgeber nun bis zum 31. Oktober 2020 anmelden.Komfortables Paket für Aussteller
Wer sich ein wenig auf den Messen dieser Welt auskennt, der weiß: Eine Teilnahme kann schnell teuer werden, denn Elektroanschluss, Eintrag ins Ausstellerverzeichnis, Werbung etc. pp. gehen neben der eigentlichen Standmiete schnell ins Geld. Hier verfolgen die Oberlausitzer Messeveranstalter ein anderes Konzept, indem sie ein All-Inclusive-Messepaket geschnürt haben, das die Basis für eine unkomplizierte Messeteilnahme darstellt, indem es vom Stromanschluss bis zur Müllentsorgung, von der Werbung bis zu Verzehrbons und Internet alles enthält, was ein Aussteller gewöhnlich benötigt. Natürlich gibt es auch Extra-Positionen, so etwa, wenn jemand einen 400-Volt-Anschluss benötigt oder mit Extra-Werbung auf den Busch klopfen möchte.Mittlerweile sind viele Oberlausitzer Arbeitgeber durchaus messeerfahren und verfügen über eine eigene Standausstattung. Da ist es ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, wenn der Messeveranstalter in puncto Standausstattung auf die Aussteller setzt, bei bedarf aber gern Ansprechpartner vermittelt. Tipp: Wer als Einsteiger erstmals eine Messe als effiziente Kontaktmöglichkeit nutzen möchte, ist oftmals mit einem Faltdisplay und einem Tresen gut beraten.
Anmelden!
Anmeldeformular für die Oberlausitzer Karrieretage am 30. und 31. Januar 2021 im Messepark Löbau
Kommentar:
Die Oberlausitzer Karrieretage als Recruiting-Messe sind ein Beispiel dafür, wie viel Kreativität freigesetzt wird, wenn man sich nicht von Fördermitteln infizieren lässt.
Wie das gemeint ist? Wer mit Fördermitteln arbeiten möchte, muss sein Vorhaben an bestehende Programme anpassen, oftmals Partner ins Boot holen, die dann das schöne deutsche Sprichwort "Viele Köche verderben den Brei" wahr werden lassen: Je mehr Meinungen eigentlich Unbeteiligter beachtet werden wollen, um so durchschnittlicher wird das Ergebnis.
Ganz verheerend wird es, wenn man sich vor der Antragstellung in Bezug auf ein Förderprogramm beraten lassen muss und wechselnde Ansprechpartner jeweils eigene, immer wieder neue Prioritäten einbringen – und vor allem keinerlei Sinn für Unternehmertum haben. Weiteres Risiko: Nicht nur einmal – sachsenweit finden sich Beispiele – ist es vorgekommen, dass verwaltungsnahe Unternehmen von anderen initiierte Ideen erst begleitet, dann aber, als der Erfolg nachgewiesen war, selbst übernommen haben.
Das Konzept der Oberlausitzer Karrieretage ist aus den Erfahrungen des Lausitz Matrix e.V., der seit vielen Jahren regionale Arbeitgeber und Bewerber zusammenbringt, unter anderem mit dem erstklassig gepflegten Portal jobs-oberlausitz.de, erwachsen und orientiert sich entsprechend an den Interessen der Zielgruppen: Arbeitgebern wird es einfach (und preiswert) gemacht, teilzunehmen, für Bewerber bietet die Recruiting-Messe ein hohes Potential, weil die Konzentration an einstellungs- und ausbildungswilligen Arbeitgebern enorm ist.
Nur an einer Stelle des Messekonzeptes fehlt es an Selbstbewusstsein, nämlich dort, wo überregional auf Pendler und Rückkehrer gesetzt wird. Freilich haben diese durchaus ein Motiv, in die alte Heimat, die altvertraute Umgebung zurückzukehren und dafür auch Lohneinbußen hinzunehmen. Was jedoch fehlt, sind Signale für die natürliche Fluktuation: Wer woanders in Sachsen oder bundesweit im Karrierestau steckt, ist in vielen Fällen bereit, sich in einer anderen Region eine neue Existenz aufzubauen, für ein paar Jahre oder für immer. Dieses der Arbeit hinterherziehen ist gang und gäbe, doch wie attraktiv sind Ostsachsen und Südbrandenburg dafür? Obgleich viele Besucher von Landschaft, Städten und der Offenheit der Menschen angetan sind, die Rahmenbedingungen in Bezug auf Wohnraum und Kultur mehr als hervorragend sind, erweist sich der Arbeitsmarkt tief im Osten als eher hartleibig.
Mit dieser Hartleibigkeit ist nicht nur das Lohnniveau gemeint, sondern die hier entstandene Kultur des Umgangs mit Bewerbern. Es mangelt an klaren Abläufen, etwa eine simple Eingangsbestätigung für eine Bewerbung zu schicken, und an klaren Aussagen, wenn beispielsweise erst übertriebenes Interesse an einem Bewerber geheuchelt, dann der Kontakt aber sang- und klanglos abgebrochen wird. Vielleicht kann eine Karrieremesse hier einen Beitrag leisten, dass nicht nur – wie üblich – Bewerber dafür trainiert werden, sich im Bewerbungsprozess möglichst vorteilhaft (in praxi jedoch stereotyp und damit austauschbar) zu präsentieren, sondern vor allem Personalverantwortliche mit mehr Know-how und Menschenkenntnis so ausgestattet werden, dass sie eine bewerberfreundliche Grundeinstellung entwickeln können,
hofft Ihr Thomas Beier
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- Quelle: red / Thomas Beier | Foto Löbau: © BeierMedia.de; Foto Messe: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 22.04.2020 - 06:29Uhr | Zuletzt geändert am 04.02.2021 - 12:05Uhr
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