Wo HiTech-Produkte kaufen?
Görlitz, 25. Oktober 2019. Produkte aus der Hochtechnologie haben schon längst den Alltag erobert. Entsprechend könnte man durchaus diskutieren, ob das neueste Smartphone oder Haushaltsgräte mit Internetanbindung nun wirklich noch zur Hoch- oder eben bereits zur Alltagstechnologie gehören. Erhältlich sind die supermodernen Industrieerzeugnisse, die oft aus Fernost kommen, auf unterschiedlichen Vertriebswegen, unter anderem im Fachhandel, in Online Shops und teils sogar beim Discounter.
Fokussierung auf Zielgruppen für Handel immer wichtiger
Auch in Görlitz nutzen das viele Verbraucher: Sie sehen sich die Erzeugnisse im stationären Handel an, lassen sich vielleicht sogar beraten, checken dann aber die Verfügbarkeit und den Preis bei Online Anbietern, teils sogar noch im Ladengeschäft. Für die Ladenbesitzer ist das natürlich sehr ärgerlich, vor allem, weil sie in aller Regel gar nicht in der Lage sind, ihr Sortiment zum billigsten Vergleichspreis anzubieten. Appelle an das Verbraucherbewusstsein und Initiativen, den Handel vor Ort zu nutzen und damit zu erhalten, wirken allerdings nur beschränkt. Die Frage "Warum soll ich im Laden mehr bezahlen als beim Onlinehändler?" lässt sich jedoch beantworten: Erhalt der Geschäftslagen in den Städten, Arbeitsplätze und der von Fachhändlern oft gebotene kompetente Beratungs-, Liefer-, Installations- und Reparaturservice vor Ort sind viel Wert, ebenso der unmittelbare Kontakt von Mensch zu Mensch.
Bei den allerneusten Produkten, die manchmal regelrechte Kultobjekte sind, spielt der Preis jedoch weit weniger eine Rolle, hier geht es nur darum, das entsprechende Modell mit den neuesten technischen Eigenschaften möglichst schnell zu haben. Einwohner im ländlichen Raum mit solchen Ansprüchen haben unter Umständen das Nachsehen: Hier gibt es weniger Geschäfte, die zudem eventuell so klein sind, dass manchmal das Neueste vom Neuen nicht vom ersten Tag an verfügbar ist. Wer hier so richtig heiß auf die allerneusten Geräte ist, muss in eine größere Stadt fahren oder sich das betreffende Gerät bestellen, was heutzutage nun mal meist online erfolgt. Auch wenn Bund und Freistaat den ländlichen Raum stärker in die Aufmerksamkeit rücken, ein Vordringen des stationären Fachhandels dürfte wohl nicht einmal in Wunschträumen vorkommen.
Ein Beispiel für ein Gerät, auf das neben stationären Händlern der Onlinevertrieb stark setzt, ist das iPhone 11, mit dem Apple der Konkurrenz den Kampf ansagen möchte. Durch die multiplen Vertriebswege für solche Produkte und immer neue Shops wird es für die einzelnen Wettbewerber auf dem Markt tendenziell immer enger. Der stationäre Handel kann seine Stärken vor allem in den A-Lagen der großen Städte und in gut frequentierten Einkaufszentren ausspielen. Anzunehmen ist, dass eher in Großstädten jene Leute wohnen, die Technik auch als Statussymbol nutzen – sie greifen sofort zu, oft sogar blind, also ohne sich vorher ausführlich zu informieren: Sie gehen einfach in das nächstgelegene Geschäft und kaufen sich zum Beispiel das iPhone 11 nicht nur wegen der technologischen Features, sondern nur deshalb, weil es eben das neuste und angesagteste Gerät ist.
In kleineren Orten ist das, wie geschildert, meist nicht möglich. Folge: Im ländlichen Raum, außerhalb der Speckgürtel der größeren Städte, ist es der einfachste Weg, das Objekt der Begierde zu bestellen. Davon profitieren natürlich ganz besonders die Onlineshops und von denen wiederum die ganz großen Player. Mit geschicktem Marketing nutzen sie die Möglichkeit, ganz gezielt bestimmte Zielgruppen zu bedienen, ob die nun für topaktuelle Produkte oder beispielsweise Nischenprodukte besonders empfänglich sind. Vergessen darf man nicht die Tatsache, dass mittlerweile der Wettbewerb allein unter den vielen Onlineshops recht hoch ist. Das zwingt Onlineshops immer mehr nach weiteren Möglichkeiten zu suchen, mit denen sie für Endverbraucher attraktiv bleiben.
Fakt ist: Der Bedarf an technisch anspruchsvollen Geräten ist auch im ländlichen Raum hoch. Schaut man sich die ostsächsischen Landkreise an, dann leben dort zwar anteilig nicht so viele junge Menschen wie in den Großstädten, trotzdem ist, wie gesagt, der Bedarf vorhanden. Übrigens sind hochtechnologische Geräte nicht auf junge Leute als Zielgruppe beschränkt. Denkt man an die vielen Senioren in Görlitz, so erkennt man diese ebenfalls als attraktive Zielgruppe. Görlitz als Pensionopolis bietet sehr angenehme Lebensverhältnisse für Senioren, die deshalb die Neißestadt gern als Alterssitz wählen. Mit einem entsprechend zugeschnittenen Sortiment kann man als Händler hier punkten, etwa mit technischen Hilfsmitteln für das Haus oder für die Wohnung. Gefragt unter Senioren sind weniger die sogenannten Statusprodukte als vielmehr alles, was das Leben einfacher und angenehmer macht. Hier lohnt es sich für Händler, über Lösungen nachzudenken und ihre Waren mit diesen zu verkaufen.
-
Görlitz als wirtschaftliches Zentrum im Dreiländereck: Vielfalt, Stärken und Zukunftsperspektiven
Görlitz, 13. November 2024. Görlitz hat sich in den letzten Jahren als dynamischer Wirtsch...
-
Buchhandlung Thalia in Görlitz feiert Wiedereröffnung nach Umbau
Görlitz, 13. Oktober 2024. Nach dreimonatigem Umbau öffnet die Thalia-Buchhandlung in der ...
-
Karriereboost durch Personalvermittlung: So findet man den Traumjob in Bayern
Görlitz, 11. Oktober 2024. Bayern gilt als eines der wirtschaftsstärksten Bundeslände...
-
SEA-Agentur für Kölner Unternehmen: Nach welchen Kriterien sollte sie ausgewählt werden?
Görlitz, 3. Oktober 2024. Warum sollten sich Unternehmen in Görlitz für eine SEA-Agen...
-
Branchen im Wandel: Die Auswirkungen des Fachkräftemangels
Görlitz, 1. Oktober 2024. Der Fachkräftemangel ist längst nicht mehr nur ein Problem ...
- Quelle: red/TEB | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 25.10.2019 - 10:06Uhr | Zuletzt geändert am 05.08.2020 - 12:25Uhr
- Seite drucken