Hier spricht die Zentrale!
Niederschlesische Oberlausitz. Nachdem sich das „Herz Europas“ als eher reanimationsbedürftig denn als kraftvoll schlagende Zentrale erwiesen hat, setzen die Tourismus-Anbieter und -Experten aus der Region zwischen Görlitz und Weißwasser auf die Kraft von unten: Gemeinsam wollen Sie Ein- und Mehrtagestripper länger in der Region halten.
Die Touristische Gebietsgemeinschaft "Lausitzer Neißeland" e.V. setzt auf gemeinsame Interessen
Es scheint eine glückliche Fügung zu sein, dass sich mit Wolfgang Michel, einem ausgewiesenen Tourismus-Experten, und Jürgen Bergmann, dem kreativen Kulturoberinsulaner, zwei Leute zusammengefunden haben, die für die Region brennen. „Mit unserer Touristischen Gebietgemeinschaft "Lausitzer Neißeland" wollen wir unbedingt alle touristischen Anbieter ins Boot holen“, erläutert Michel das Anliegen des Vereins mit dem langen Namen..
Dabei geht es ihm um drei wesentliche Ziele:
1. die Region bekannter und attraktiver machen
2. die Gästebetreuung verbessern
3. gegenseitig die Gäste auf Angebote aufmerksam machen.
Die Touristen in der Region sollen angeregt werden, ihren Aufenthalt zu verlängern. „Aus dem Tages- einen Zwei-Tages-Touristen machen, ihn anregen, noch ein regionales Highlight mehr zu besuchen, oder einfach eine Nacht mehr zu buchen - das schlägt sich letztlich beim Umsatz der Anbieter nieder“, stellt Michel den Nutzen in den Vordergrund.
Die Anbieter bringen sich gegenseitig ins Spiel
Damit sich die Anbieter gegenseitig empfehlen und „ins Spiel“ bringen können, hat die Touristische Gebietgemeinschaft einen detaillierten Ordner entwickelt, den die Tourismus-Anbieter für einen Kostenbeitrag von 10 Euro anfordern können. „Mit diesem unkomplizierten Nachschlagewerk können die Anbieter ihre Gäste leicht über weitere regionale Angebote informieren“, ist sich auch Jürgen Bergmann sicher. Das "sich-gegenseitig-ins Spiel-bringen" sieht er als einzige Chance der Region, noch stärker vom Tourismus zu profitieren.
Touristen werden bei ihren Interessen „abgeholt“
Für die Touristen selbst jedoch ist eine neue Imagebroschüre gedacht. Das Heft wird gerade entwickelt und untersetzt einzelne Themenkreise mit konkreten Angeboten. So wird der Pferdefreund ebenso schnell fündig wie derjenige, der sich eher für Industriegeschichte, Wassersport oder für Kultur interessiert.
Sponsoren gesucht
Finanziert wird die Broschüre von den Mitgliedern der Touristischen Gebietsgemeinschaft Neißeland, allerdings werden für den Druck noch Sponsoren gebraucht. Hier setzt die Gebietgemeinschaft - die die bisherige Entwicklung des Heftes finanziert hat - auf das Solidarprinzip, denn letztlich profitieren große wie auch kleine Anbieter von verstärkten Touristenströmen. Entgegen den üblichen werbefinanzierten Broschüren wird auf Freiwilligkeit gesetzt: Wer gut im Geschäft ist, darf mehr geben als der, der sich gerade irgendwie durchwurstelt - den Nutzen haben am Ende schließlich alle. So wird die Broschüre, die zunächst in einer Auflage von fünfzigtausend Exemplaren erscheinen soll, etwas zweihundert Tourismus-Anbieter mit Namen und Adresse aufführen, ganz gleich, ob sie sich nun an den Herstellungskosten beteiligen oder nicht.
Die Info-Mappe als Informationszentrale
Frau Daniel, die bei der Entwicklungsgesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (ENO) in Bad Muskau als Tourismuskoordinatorien angestellt ist, lenkt die Aufmerksamkeit nochmals auf die Info-Mappe. Die Karten, Tabelle, Angebote, Beherbergungshinweise u.v.a.m. sollen zweimal jährlich aktualisiert werden. „Der Ordner“, so Daniel, „entspricht den Anforderungen der Tourismus-Informationen und den Erwartungen der Gäste der Region.“ „Und wir brechen Raum in den Köpfen der Anbieter“, setzt Bergmann hinzu, „für den Gedanken, die Region gemeinsam und solidarisch zu vermarkten!“
In der Tat ist eine Menge spannender Angebote zusammengefasst. Grundgedanke ist, dass keiner der einzelnen Anbieter noch mehr Gäste in die Lausitz holen kann. Das ist zugleich, so die Meinung der Experten, die Begrenzung der Marketinggesellschaft Oberlausitz (MGO), die die gesamte sächsische Lausitz vermarkten muss. Damit sind die einzelnen Regionen wie die Westlausitz oder das Zittauer Gebirge immer nur ein Teil vom Ganzen.
"Lausitz Zentral" steht für offene Region
Mit dem Begriff „Lausitz Zentral“ soll die Gebietskulisse der in der Touristischen Gebietsgemeinschaft Neißeland vertretenen Akteure klarer als bisher beschrieben werden. Im Spiel ist dabei natürlich auch ein Augenzwinkern, denn „zentral“ - das ist doch was! Auf jeden Fall hat die "Lausitz-Zentral-Region" fließende Grenzen, niemand soll ausgeschlossen sein.
Der neue Begriff prägt bereits ein innovatives Informationssystem für Touristen, das Informations- oder Visitenkarten bereit hält. Das System wird von der Künstlerischen Holzgestaltung Jürgen Bergmann kostenlos an touristische Anbieter abgegeben, wenn diese einen Tag lang daran mitarbeiten. „Das ist doch ein prima Gelegenheit, sich gegenseitig kennen zu lernen“, erhellt Kulturinsulaner Bergmann den Hintergedanken dieses Angebots. „Freilich ist vieles einfacher, wenn man sich gut kennt“, bestätigt auch Wolfgang Michel. Anstelle einer offiziellen Anfrage lasse der Anruf „Jürgen, da kommen noch fünfe!“ viel Bürokratie vermeiden.
Auch ein neues Messesystem, das sich leicht für den jeweiligen Aussteller anpassen lässt, kann von den Mitstreitern genutzt werden.
Kontakt:
Touristische Gebietsgemeinschaft "Lausitzer Neißeland" e.V.
Frau Daniel
Heideweg 2, 02953 Bad Muskau
Telefon: +49 (0)35771 - 58-140
Telefax: +49 (0)35771 - 58-200
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- Quelle: /Thomas Beier | Fotos: /Thomas Beier
- Erstellt am 20.07.2007 - 01:20Uhr | Zuletzt geändert am 20.07.2007 - 02:17Uhr
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