Datenbrillen & VR: Einsatzmöglichkeiten in der Industrie
Görlitz, 9. Mai 2019. Wenn dieser Artikel erscheint – heute gegen 15 Uhr – wird in Görlitz gerade die "Görlitzer Innovationsplattform" (GRIP) eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Projekt, dass der Görlitzer CDU-Oberbürgermeisterkandidat Octavian Ursu nach eigener Darstellung "gemeinsam mit zwei international agierenden Görlitzer Softwareunternehmen" entwickelt hat. Für den Görlitzer Anzeiger ist das Grund genug zu schauen, wie IT-Lösungen Industrie und Gewerbe verändern. Im Fokus dieses Artikel steht die Datenbrille.
Abbildung oben: Eine Augmented Reality-Anwendung, demonstriert mit Hilfe eines Tablet-PCs
Ursprünglich entwickelt für Spiele erobern Datenbrillen die Wirtschaft
3D-Simulationen in virtuellen Räumen haben sich längst als zukunftsfähige Technologie erwiesen. Auch wenn sie ursprünglich für private Anwender entwickelt wurden, können sie mittlerweile auch in einigen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt werden. Für immer mehr Unternehmen sind Datenbrillen & VR (Virtual Reality, virtuelle Realität) unentbehrliche Helfer. Aber wie genau funktionieren Datenbrillen und welche Einsatzbereiche gibt es bereits dafür?
Was genau sind Datenbrillen und wie funktioniert diese?
So futuristisch eine Datenbrille für viele auch erscheinen mag, so simpel ist im Grunde ihr Funktionsprinzip: Es wird mithilfe eines kleinen Displays ein Bild erzeugt. Über ein Glasprisma wird dieses in das Sichtfeld des Nutzers projiziert. Das Bild enthält zahlreiche Informationen, die durch die Datenbrille erblickt werden können. Diese überlagern die tatsächliche Realität und erweitern die Alltagsrealität damit um wichtige virtuelle Zusatzinformationen. In diesem Zusammenhang wird häufig auch von einer Augmented Reality (AR, erweiterte Realität) gesprochen. Da eine Datenbrille oft zusätzlich mit einem integrierten Mikrofon ausgestattet ist, können neben den visuellen Informationen auch akustische Zusatzinformationen bereitgestellt werden.Welche Vorteile ergeben sich daraus für Industrieunternehmen?
Nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für kleine Firmen bringen Datenbrillen zahlreiche Vorteile mit. So lassen sich verschiedene Produktionsprozesse deutlich schneller und sicherer ausführen. Dem Mitarbeiter wird beispielsweise angezeigt, wo er die nächste Schraube einzusetzen hat. Ein Probieren oder langes Suchen entfällt, wodurch wertvolle Zeit eingespart wird. Der Monteur hat zudem beide Hände frei und kann sich voll und ganz auf den Produktionsprozess konzentrieren. Sämtliche relevanten Informationen werden sofort zur Verfügung gestellt und darüber hinaus können bestimmte Fehler in der Produktion so gut wie ausgeschlossen werden. Da das System stets hellwach ist und somit auch immer gleich gut kontrollieren bzw. bearbeiten kann, verliert damit die eigentliche Unternehmensgröße an Relevanz. Auch kleine und mittelständische Unternehmen in Görlitz und Umgebung sind so in der Lage, Großaufträge anzunehmen und fristgerecht zu erfüllen.Datenbrillen: Für welche Branchen könnten sie besonders interessant werden und warum?
Datenbrillen dürften insbesondere für Arbeiten in Wartung, Montage, Produktion und Transport immer interessanter werden. Mehrere namhafte Industrieunternehmen setzen schon jetzt auf eine Zusammenarbeit mit den neuen Technologien. So ist das Fachpersonal mit Datenbrillen ausgestattet, die visuelle Informationen angepasst weitergeben. Auf diese Weise kann das Unternehmen Serviceleistungen deutlich schneller und effizienter abwickeln. Im Bezug auf die Automobilbranche lässt sich so zum Beispiel die Wartung von Autos in der Kfz-Werkstatt deutlich erleichtern, denn die zu behebenden Mängel werden zeitnah durch die Datenbrille lokalisiert und angezeigt.Welche Einsatzbereiche und Beispiele sind denkbar und gibt es bereits?
Datenbrillen eröffnen der Industrie revolutionäre Möglichkeiten. So kann unter anderem die Automobilindustrie, die Logistik oder auch Anbieter von Industrierobotern von den neuen Technologien profitieren. Während die Brillen den Monteuren im Automobilbau zeigt, wo bestimmte Teile verbaut werden müssen, sind sie auch in der Logistik eine unschätzbare Hilfe. In einem Lager, in dem mehrere tausende Artikel gelagert werden, wird den Mitarbeitern über das Display der Brille der genaue Standort eines bestimmten Artikels angezeigt. Die bei der Suche eingesparte Zeit hat für das Unternehmen eine signifikante Kostenersparnis zur Folge, die wiederum dazu führt, dass sich Investitionen in VR-Systeme relativ schnell amortisieren.Wie viel Potenzial wirklich hinter der neuen Technologie steckt, zeigt ein Beispiel aus der Realität: Bei DHL kommen schon jetzt in einigen Frachtzentren Datenbrillen zum Einsatz, die über zentrale Lagersysteme kommunizieren. Diese sind sowohl mit einer Indoor-Navigation und Sensoren zur Objekterkennung ausgestattet, als auch mit einem Strichcodescanner. Ein solches Navigationssystem erleichtert in großen Lagern die Orientierung immens, denn es berechnet stets den kürzesten Weg, der zurückgelegt werden muss, um einen bestimmten Artikel zu erreichen.
Das Fazit
Schon jetzt werden Datenbrillen in vielen Bereichen getestet und dass mit sehr großem Erfolg. So setzt schon jetzt beispielsweise die Logistik Datenbrillen ein, um Arbeitsprozesse schneller und effizienter auszuführen. Viele namhafte Unternehmen haben bereits das Potenzial erkannt und arbeiten fieberhaft an neuen und noch besseren Systemen. Experten gehen deshalb davon aus, dass Datenbrillen in Zukunft die Industrie revolutionieren werden.-
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- Quelle: red / TEB | Foto mit Tablet-PC: zedinteractive, Foto Frau mit VR-Brille: tmeier1964 / Thomas Meier, beide Pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 09.05.2019 - 14:29Uhr | Zuletzt geändert am 09.05.2019 - 15:20Uhr
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