Sechs Tipps für die Karriere
Görlitz, 3. September 2018. Gute Ratschläge kratzen manchmal am eigenen Ego, denn sie legen den Finger auf die eigenen Schwächen. "Ratschläge sind auch Schläge", so lautet ein geflügeltes Wort. Doch wenn Angestellte die Karriereleiter nach oben streben und sich fragen, warum es bisher trotz aller Anstrengungen nicht gelungen ist, funktioniert ihre eigene Methode offensichtlich nicht. Wer ernsthaft vorhat, Karriere zu machen, muss Kritik vertragen und konstruktiv in Handlungen umsetzen können.
Abbildung oben: Um Karriere zu machen, ist Fachkompetenz allein nicht ausreichend. Gefragt sind vor allem Führungseigenschaften und Führungswissen sowie die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen und Proritäten zu setzen
Selbst aktiv werden ist das A und O des beruflichen Vorankommens
Natürlich ist nicht jeder Ratschlag gleich gut für jeden geeignet, um die Karriere anzukurbeln, doch die folgenden sechs Tipps sind erprobte Methoden, die langsam, aber sicher nach oben führen. Voraussetzung ist, dass sie zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle angewendet werden, zu den gesetzten Zielen und zum eigenen Karrieretyp passen.
1. Tipp: Konkrete Ziele stecken
Wer weiß, wohin er will, ist in der Lage, den Weg dorthin zu planen. Karriere ist kein Zufall, sondern ein fortlaufender Prozess, der von persönlichen Motiven angetrieben wird und klar definierte Ziele anstrebt. Deshalb ist es wichtig, sich Ziele zu setzen. Diese könnten zum Beispiel so lauten:
- Teamleiter werden
- Abteilungsleitung übernehmen
- Vertriebsleitung für den Bereich A übernehmen
- Geschäftsführer werden
Nicht jeder hat klare Vorstellungen von der Zukunft, oft ist es eine latente Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation, die Anlass zum Grübeln über eine berufliche Veränderung gibt. Neue Berufsperspektiven lassen sich in solchen Fällen zum Beispiel über ein Job-Speed-Dating finden, wie es schon mehrmals in Görlitz stattgefunden hat. Auch das Durchstöbern des Wirtschaftsteils des Görlitzer Anzeigers bringt Hinweise auf aktuelle Entwicklungen in der Region, die von Bedeutung für die eigene Karriere sein können. Wichtig ist, sich zu informieren und aus den gesammelten Informationen fassbare Schlüsse für den eigenen Karriereweg zu ziehen.
Ist das Ziel definiert, geht es an die Umsetzung. Das bedeutet, wieder sehr konkrete Zwischenschritte zu planen. Was ist nötig, um Teamleiter, Abteilungsleiter, Vertriebsleiter oder Geschäftsführer zu werden? Sind Fremdsprachenkenntnisse erforderlich oder braucht es spezielles Wissen in punkto Verhandlungsstrategie? Die Schritte auf der Karriereleiter, die zum nächsten Ziel führen, müssen deshalb ganz genau überlegt und angegangen werden, damit sie erfolgreich sind.
2. Tipp: Zwischenschritte gehen
Ist das Ziel definiert und sind die Zwischenschritte geplant, müssen diese in der Realität gegangen werden, um dem erklärten Ziel näherzukommen. Wer einen großen Karrieresprung wagen will und zum Beispiel von einer Fachkraft zur Führungskraft aufsteigen möchte, muss sich um eine qualifizierte und passende Weiterbildung kümmern. Dort lassen sich wichtige Führungsqualitäten wie Souveränität und Klarheit erlernen, die bislang noch wenig gefordert und deshalb wenig ausgeprägt sein könnten.
Wer sich weiterentwickeln will, muss sich ständig fortbilden, das gilt auf allen Karrierestufen. Auch eine Sekretärin, die beispielsweise im Bereich Reklamationsabwicklung verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen möchte, braucht in dieser Sparte eine entsprechende Fort- oder Weiterbildung.
Ob Sprachkenntnisse, Führungsqualitäten oder fachspezifische Fertigkeiten – nur, wer aktiv wird und die nötigen Schritte einleitet und geht, wird auf der Karriereleiter messbar vorankommen.
3. Tipp: Persönliche Einstellung prüfen und anpassen
"Wer zu groß ist für kleine Aufgaben, ist zu klein für große Aufgaben." Getreu dieses Mottos sollte jeder, der die Karriereleiter emporstrebt, seine Einstellung prüfen. Es gibt immer lästige, langweilige und zeitraubende Aufgaben, die keiner machen will. Doch wenn sie zum eigenen Arbeitsplatz gehören, hilft eine negative Einstellung nichts. Eine positive Haltung dem gesamten Job gegenüber wirkt sich immens auf die Ausstrahlung und Arbeitsleistung aus. Wer positiv mit den Belastungen am Arbeitsplatz umgeht, unterscheidet sich von den Kollegen und fällt dem Vorgesetzten auf. Eine positive Arbeitshaltung kommt dem aufstrebenden Mitarbeiter auf dem Weg nach oben in Personalgesprächen entgegen. Engagierte Mitarbeiter, die bereit sind, auch unliebsame Aufgaben anzupacken, erfahren öfter Unterstützung als nörgelnde Zeitgenossen.
4. Tipp: Professionelle Kontaktpflege betreiben
Womit jeder Mitarbeiter unabhängig von der aktuellen Karrierestufe sofort anfangen kann, ist, die eigene Kontaktdaten zu prüfen und die Kontakte zu pflegen. Fast jeder hat beruflich täglich mit Menschen zu tun. Diese Menschen bilden das Grundgerüst des individuellen, persönlichen Netzwerks. Um die Karriereleiter aufzusteigen, braucht es Kontakte. Dabei hat sich gezeigt, dass gute Kontakte zu Personen aus der eigenen Branche, aus verwandten oder fremden Branchen gleichermaßen von Bedeutung sind. Ist man gut vernetzt, lassen sich viele Informationen schnell finden und für die eigenen Zwecke nutzen. Auf diesem Weg erfahren karriereorientierte Menschen, wann und wo eine Stelle frei wird und wer Ansprechpartner ist.
Die Pflege aktiver Geschäftsbeziehungen stellt eine gute Möglichkeit dar, um die eigenen Talente und Qualifikationen zu präsentieren und einen regelrechten Karrieresprung hinzulegen. Geschäftspartner sind nämlich gut über die Kompetenzen der Mitarbeiter informiert, mit denen sie im Geschäftsalltag zu tun haben. Zwar ist es nicht besonders nett, zu einem Geschäftspartner der eigenen Firma zu wechseln, doch dieser Weg, die Karriere voranzutreiben, ist nicht ungewöhnlich und zudem erfolgversprechend.
5. Tipp: Typgerecht handeln
Stimmt die Motivation, läuft die Karriere praktisch wie von selbst. Deshalb ist es so wichtig, den passenden Job zu finden. Wer sich in seinem Umfeld wohlfühlt und sich mit den Werten und Philosophien des Arbeitgebers identifiziert, für den ist Karriere keine Anstrengung, sondern die natürliche Folge des begeisterten Engagements. Dabei kommt es darauf an, dass die Karriereschritte auf dem Weg nach oben zur eigenen Person passen.
Dr. Kerstin Geisler hat in ihrer Doktorarbeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München (siehe Seite 276 ff.) nachgewiesen, dass es vier verschiedene Karrieretypen geht, deren Verhalten sich grundlegend voneinander unterscheidet:
- Der klassische Karrieretyp strebt nach Geld, Prestige und Führungsaufgaben.
- Der Sicherheitstyp ist weniger mobil und strebt nach Sicherheit im beruflichen wie privaten Leben.
- Der soziale Karrieretyp fokussiert sich auf die Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzen.
- Der neue Karrieretyp sucht die Abwechslung, neue Herausforderungen und springt scheinbar problemlos in neue Abteilungen und in neue Organisationen.
6. Tipp: Die Augen offenhalten, Chancen nutzen und aktiv handeln
Die ausgetretenen Pfade bringen selten neue Ergebnisse, deshalb ist es wichtig, flexibel zu bleiben und unverhoffte Chancen zu nutzen.
"Oft bleiben Frauen im mittleren Management stecken, weil sie sich nicht trauen, die Initiative zu ergreifen, auch einmal ein Risiko einzugehen und sich eine größere Aufgabe oder das schwierige Projekt zuzutrauen."
Diese Aussage kommt von Sandra Babylon, Managing Director Financial Services. Sie ist davon überzeugt, dass Flexibilität, Mut und die Bereitschaft, sich offensiv zu präsentieren wirkungsvolle Karriere-Booster sind.
Neues zu wagen ist nicht jedermanns/-fraus Sache, aber für den klassischen und den neuen Karrieretypen eine empfehlenswerte Strategie, die typgerecht zum Ziel führt.
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- Quelle: red | Fotos: rawpixel, Pixabay, Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 03.09.2018 - 23:33Uhr | Zuletzt geändert am 04.09.2018 - 00:16Uhr
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