Wem gehört die Gastronomie in Görlitz?
Görlitz, 14. März 2017. In fast jeder größeren Stadt gibt es mindestens einen McDonald's, einen Burger King oder einen Kentucky Fried Chicken (KFC) sowie weitere gastronomische Angebote, die innerhalb eines Franchisesystems entstanden sind. Eine aktuelle Betrachtung des Angebots in Görlitz ergab: Die Mehrheit der gastronomischen Betriebe in der Stadt ist inhabergeführt und zählt nicht zur Systemgastronomie.
Abbildung oben: Eine der eher traditionellen Görlitzer Speisegaststätten: Die Vierradenmühle, bewirtschaftet von Familie Cerobski.
Foto: © istock.com/zwawol
Franchising bietet Gründern in der Gastronomie Sicherheit
In der Görlitzer Innenstadt werden Speisen, Getränke und Unterhaltung aus allen Nationen der Welt angeboten – vom klassischen Italiener geht es über den Griechen bis hin zum Inder. Und natürlich darf das Angebot auf der polnischen Seite der Europastadt Görlitz-Zgorzelec nicht vergessen werden. Dafür, dass Görlitz bereits zu den größeren Städten in der Region gehört, ist es aber ungewöhnlich, dass bis auf die bekannten Fast-Food-Ketten keine Systemgastronomie ihren Standort in der Stadt gefunden hat.
Das kann unter anderem daran liegen, dass Görlitz nicht die passende Zielgruppe in ausreichender Menge bieten kann, denn die Franchisemarken arbeiten im besonderen Maße umsatz- und kostenorientiert, schließlich soll sich das Geschäft für den Franchisenehmer wie auch für den Franchisegeber lohnen. Das Görlitzer McDonald's-Restaurant, das letzte vor der polnischen Grenze, scheint in diesem Sinne gut zu funktionieren: Es bedient nicht nur Laufkundschaft, sondern hat sich zu einem regelrechten Ausflugsziel entwickelt. Aufregende Bar-Konzepte und ähnliches tun sich im Görlitzer Umfeld allerdings schwer.
Eine andere Idee würde sich auf die neuen Touristenrekorde in Görlitz beziehen: Hier wirkt sicherlich auch die unmittelbare Nähe zu Deutschlands Nachbarn. Für die Görlitzer Gäste ist es attraktiv, auch auf die Gastronomie in der gesamten deutsch-polnisch-tschechischen Region zu treffen. Damit sind neue Angebote insbesondere aus der Systemgastronomie aber nicht vom Tisch, zumal beispielsweise im polnischen Teil der Europastadt KFC seit langem präsent ist.
Was braucht ein Franchiseprojekt, um wachsen zu können?
Das alles soll nicht heißen, dass die Stadt Görlitz unattraktiv wäre für die Franchiseszene, die gerade im Bereich der systemgastronomischen Angebote ein auf entsprechender Ebene gleichbleibendes und wiedererkennbares Konzept bietet. Wer eine Filiale der Fast-Food-Ketten besucht, weiß bereits vorher, was es dort gibt, weil es überall gleich ist.Theoretisch wäre in Görlitz der Boden in der Gastronomie nahrhaft für die Neugründung eines Franchisebetriebes. Man muss – etwa über eine Franchisebörse – nur die richtige Marke mit dem passenden Konzept finden. Die Auswahl ist groß und geht über die großen Marken weit hinaus. Franchise bietet meist recht sichere Startbedingungen, weil der Franchise-Nehmer – die Bekanntheit, Bezugsquellen und Erfahrungen einer bestehenden Marke im Rücken – seinen Erfolg besser planen kann. Das sind ganz andere Möglichkeiten als bei einem Start bei Null und einem komplett eigenverantwortlichen Neuaufbau des Geschäfts.
Als Quereinsteiger könnte man mit viel Hilfe eines Franchisegebers wohl binnen kurzer Zeit ein weiteres gastronomisches Angebot für Görlitz hinzufügen und würde damit, sofern man es gut macht, nicht auf die Nase fallen. Jedoch braucht auch ein Franchiseunternehmen viel Durchhaltevermögen, Leidenschaft und ein gutes, freundschaftliches Team, damit sich die Gründungsinvestition am Ende lohnt. Es muss aber keine der typischen Marken sein, sondern es kann durchaus etwas für die Stadt komplett neues entstehen. Es bleibt abzuwarten, ob die Startup-Welle in der Systemgastronomie in Zukunft auch Görlitz erreichen wird.
Gastronomie in Görlitz
Von Matthias Lange am 20.03.2017 - 17:55Uhr
Okay, wir haben in der Stadt zwei McDonalds und auch KFC gibt es ... aber zumindest der nächste Burger King ist einige Kilometer entfernt.
Da bietet es sich doch an, mal in diese Richtung zu denken...
Auch noch interessant wäre sicher wieder ein Subway.
Nicht wirklich?!
Von Moritz Maxmeier am 15.03.2017 - 00:14Uhr
Sie möchten nicht wirklich den Einheitsbrei der Systemgastronomie in Görlitz haben oder?! Dieses ständige "Geschaue" in Richtung anderer Städte und der Vergleich mit anderen Belangen.
Um Gottes Willen, seien Sie doch einfach stolz, dass Görlitz in seiner Vielfalt besticht und ohne standardisierte Müllernährung für Grenzdebile auskommt. Das gilt es zu erhalten.
Wer Burger will, der kann in der Jakobstrasse und der Endstation fündig werden und den ganzen Rest an Fastfood von Döner bis zur Pizza gibt es wohl zu Hauf. Mal ganz davon abgesehen, dass es genug Franchising-Fillialen in der Innenstadt gibt: Nordsee, Hallo Pizza, Freddy Fresh und so weiter.
Die Deutschen tun sich ohnehin schwer mit ihrer Esskultur... machen wir es ihnen nicht noch schwerer. Mal ganz davon abgesehen: Wem wollen wir lieber unser Geld geben? Dem Konzernmulti oder einem Gastronom aus der Region? Franchise bedeutet vor allem Geld für den Franchisegeber.
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- Quelle: red | Foto Vierradenmühle: © istock.com/zwawol, Foto Boulevard: © Görlitzer Anzeiger
- Erstellt am 14.03.2017 - 18:23Uhr | Zuletzt geändert am 21.08.2019 - 00:47Uhr
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