Panoramastraße am Berzdorfer See
Görlitz-Zgorzelec. Politik, Wirtschaft und Verwaltung sind sich so einig wie selten: Das bringt Arbeit und Touristen! Am Berzdorfer See entsteht eine Panoramastraße, die den Blick vom Jeschken bis über die endlose Weite der gefluteten Braukohlengrube freigibt.
Was nutzen die größten touristischen Attraktionen, wenn sie keiner sieht? Das mag der Hintergedanke für das neue Projekt gewesen sein. Die Bundesstraße B99 soll in Richtung Zittau zwischen den Görlitzer Ortsteilen Weinhübel und Hagenwerder um durchschnittlich 2,40 Meter erhöht werden.
Die Experten sind sich einig, damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und für den Tourismus, die Beschäftigungsförderung und den Hochwasserschutz zugleich etwas tun zu können.
Bisher verdeckt nämlich der parallel zur Straße verlaufende Bahndamm den Blick auf den entstehenden Berzdorfer See fast völlig. Mit der erhöhten Straße wird die Sicht auf das Wasser freigegeben und so die landschaftliche Schönheit auf direktem Wege ins Auge des Kraftfahrers gerückt.
Damit die am Strand zu erwartenden mit Bikini oder gar noch spärlicher bekleideten Schönheiten nicht die jüngst veröffentliche Verkehrsunfallbilanz beschädigen, soll das Tempo auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt werden. Das vermindere zugleich die Lärmimmission im Uferbereich, ist sich der zuständige Umweltgutachter sicher. Langfristig ist an eine Ringstraße um den See gedacht, die zum gelassenen Cruisen mit Cabrio oder Motorrad einlädt.
Der Ausbau der Straße soll, wie man so schön sagt, "händisch" erfolgen, also mit Hacke, Spaten und Schubkarre. Mit Beschäftigung an frischer Luft könne auf diese Weise der Arbeitslosigkeit der entscheidende Schlag versetzt werden, freut sich einer der Verantwortlichen. Zudem würden die nahen Bademöglichkeiten für beste hygienische Bedingungen sorgen. Allerdings sehe man auch die Gefahr, dass sich die Schaufler gleich an den Strand verdrücken könnten, was jedoch mit dem Entzug der Bezüge geahndet werden solle.
Nichtzuletzt aber wirke die aufgeschüttete Straße als Damm gegen das Neißewasser. Im Zuge der voranschreitenden Klimakatastrophe werde der Hochwasserschutz immer wichtiger. Bei Hochwasser könnte sich ein völlig neuer Verkehrsverbund ergeben: Neißeschifffahrt, Straßenverkehr und Eisenbahn würden parallel verlaufen.
Auf Landesebene wird dem Projekt die gleich Bedeutung beigemessen wie einst dem Königshainer Autobahntunnel oder aktuell dem Leipziger City-Tunnel. Wenn das Prestige gefördert werde und der Erfolg nicht auszuschließen sei, war aus Landesregierungskreisen zu vernehmen, würden Mittel bereit gestellt. Die Sächsische Aufbaubank sei bereits angewiesen, bei der Antragsbearbeitung den Schwerpunkt nicht auf "Antrag", sondern auf "Bearbeitung" zu legen.


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- Quelle: /TEB
- Erstellt am 01.04.2007 - 08:14Uhr | Zuletzt geändert am 01.04.2007 - 08:43Uhr
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