Soll der Trödelfranz draufzahlen?

Soll der Trödelfranz draufzahlen?Ullersdorf | Zittau, 18. April 2014. "Auf behördliche Anordnung darf ich als einziger Veranstalter in Ostsachsen beim Zittauer Trödelmarkt keinen Eintritt erheben", beklagt sich der "Trödelfranz" genannte Franz Neubauer aus Ullersdorf bei Niesky. Vom 19. bis 21. April will er auf der Marschnerstraße 27 (ehem. ROBUR) auch in Zittau zeigen, dass Trödelmärkte samst Service viel mit Qualität zu tun haben.

Foto: © Görlitzer Anzeiger
Anzeige

Freiwillig einen Euro!

Freiwillig einen Euro!
Zittau entdecken! Warum nicht an den Ostertagen beim Besuch eines Trödelfranz-Marktes?

Bei den Trödelfranz-Märkten kommen regelmäßig drei Aspekte zusammen:

  1. Eine dem Marktcharakter angepasste Sortimentsauswahl, die schmutzige Wühlkisten und in aller Regel Neuware ausschließt. Nur wer tatsächlich besondere und einzigartige Erzeugnisse anbietet, kann auf eine Ausnahme hoffen.

  2. Ein präsenter Marktorganisator - der Trödelfranz ist nicht zu übersehen und erzählt gern aus seinem bunten Leben. Fragen Sie beim Kaffee ruhig mal nach seiner Zeit als Motorrad-Stuntman...

  3. Last not least: Eine gediegene gastronomische Versorgung durch seine charmante Frau Sonja. Der selbstgemachte Kartoffelsalat hat die Qualitäten zur Bückware und wird deshalb ohne Vorbestellung nur in handelsüblichen Portionen abgegeben.
    Wer die Trödelfranz-Märkte beispielsweise in Görlitz, Rietschen, Rothenburg/O.L., Reichenbach/O.L. oder beim "Heimspiel" in Ullersdorf kennt, der weiß, dass die klassische Kaufmannswerbung auch hier gilt: Der weiteste Weg lohnt sich!

    Damit das so bleiben kann, unterstützt der Görlitzer Anzeiger den Aufruf von Trödelfranz: Wer für den Fortbestand des Zittauer Trödelmarktes ist, bezahlt freiwillig einen Eintritt von einem Euro. Und weil der Trödelfranz gewieft ist, gibt es einen Anreiz, denn wer zehn oder mehr Euro freiwillig für das Trödelerlebnis gibt, wird als "Förderer des Zittauer Trödelmarktes" mit einer Urkunde geehrt.

    Der Spaß kostet Geld

    So einen Trödelmarkt zu organisieren, ist tatsächlich ein finanzielles Problem: Genehmigungen, Werbemittel, Händlerauswahl, Standortakquisition und Serviceabsicherung kosten richtig Geld. Diese Kosten steigen Jahr für Jahr überall, doch wird alles auf das Standgeld der Händler umgelegt, bleiben die Qualitätsanbieter mit den echten Raritäten bald aus. "Neuwaren- und Müllmärkte will ich nicht", bekäftigt der Trödelfranz zu recht. Also bleibt nur, einen Kostenanteil über das Eintrittgeld zu decken.

    Doch beim Zittauer Trödelmarkt verhindert das der aus Steuermitteln und Gebühren behaferte Amtsschimmel. Deshalb ist es für die Trödelmarktbesucher sicherlich eine Ehrensache, freiwillig einen kleinen Obulus in den Fortbestand der Kulturinstitution Trödelmarkt zu investieren.

    Prädikat: Unbedingt hingehen!
    Sonnabend bis Montag, 19. bis 21. April 2014,
    Marschnerstraße 27 (ehem. ROBUR), 02763 Zittau.

    Erfahren Sie alles im Zittauer Anzeiger!
    6. März 2014: Trödelfranz kommt nach Zittau


    Kommentar:

    Der Trödelfranz erlebt wie jeder Unternehmer: Er ist die wahre Melkkuh der Nation. Während die Einnahmen durch Kunden höchst ungewiss sind - schon das Wetter kann einen Trödelmarkt platzen lassen - sind die Mitesser in Kammern und Ämtern, aber je nach Zuständigkeit auch Sozialkassen, Berufsgenossenschaften, GEMA und Fiskus zuverlässig zur Stelle, um erstaunlich große Hände aufzuhalten. Auch die für so einen Trödelmarkt erforderliche Werbung verschlingt Geld, von dem man vorher nicht zu hundert Prozent weiß, ob es durch den wirtschaftlichen Erfolg des Projekts zurückfließt.

    Hinzu kommt, dass der Selbstausbeutung keine Grenzen gesetzt sind. Wer fragt schon danach, ob jemand am Wochenende plakatiert oder bis tief in die Nacht an seinem Marketing arbeitet?

    In Zittau wie im ganzen Landkreis Görliz gibt es eine kulturbewusste Szene. Da gehört es zu Ostern einfach dazu, dem Trödelmarkt anderer Art in Zittau einen Besuch abzustatten,

    meint Ihr Fritz R. Stänker

    P.S.: Man kann sich ja bei dieser Gelegenheit die architektonisch tolle Stadt angucken oder einen Ausflug ins Zittauer Gebirge, auf den Jeschken oder nach Reichenberg (Liberec) machen.

Kommentare Lesermeinungen (1)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Unglaublich

Von Freigeist am 18.04.2014 - 05:45Uhr
Bin fast vom Sessel gefallen als Franz mir das am Telefon erzählte ... aber wie wir nun mal sind ... Hut gerade rücken, war ja nur ein wenig Gegenwind.

Auch ich werde alle drei Tage vor Ort sein und habe jeden Tag für einen Spender zur Urkunde zwei Überraschungen dabei ;-)

Lasst Euch überraschen

Euer Freigeist

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: red | Fotos: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 18.04.2014 - 01:28Uhr | Zuletzt geändert am 04.03.2021 - 10:43Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige