Landkreis unterstützt O-See-Challenge - und sonst?
Olbersdorf. Der Landkreis Görlitz wird auch in diesem Jahr die O-See-Challenge am Olbersdorfer See unterstützen. „Dieses internationale Sportereignis entwickelt sich immer mehr zu einem Mekka für Triathlonsportler aus der ganzen Welt und macht unsere Region damit auch bekannt“, stellte Landrat Bernd Lange fest. Möglich sei dies nur durch überragendes ehrenamtliches Engagement von Akteuren und Helfern sowie Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft, würdigte der Landrat.
Bei der Unterstützung nachhaltiger Wirtschaftsstrukturen zieht sich der Landkreis zurück
Durch die gemeinsame finanzielle und organisatorische Unterstützung des Landkreises und der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien konnte unter anderem im Haus der Wirtschaft auf dem Gelände der IHK-Geschäftsstelle Zittau ein Organisationsbüro eingerichtet werden. Siv-Ann Hanke erledigt dort wichtige Aufgaben für das Organisationsteam um Dr. Klaus Schwager und Torsten Großlaub, dazu gehört unter anderem das Bearbeiten und Weiterleiten von Anträgen.
Mehr:
http://www.o-see-challenge.de
Wo sich der Landkreis nicht mehr engagiert
Hauptsache Brot und Spiele? Nach welchen Prinzipien der Landkreis Görliz Veranstaltungen unterstützt, bleibt wohl auf ewig unerforscht.
Den Organistoren und Teilnehmern der O-See-Challenge sei´s gegönnt, warum aber der Landkreis Görlitz die Unterstützung von Seminaren für Existenzgründer in Bad Muskau Anfang Juni 2010 ohne jede Begründung eingestellt hat - nachdem Vereinbarungen mit dem dortigen Veranstalter seitens der teils landkreiseigenen Entwicklungsgesellschaft ENO gebrochen wurden - öffnet einen weiten Spielraum für Spekulationen.
Fakt ist, dass die Ankündigung der für die Gründungsinteressenten äußerst kostengünstigen Seminare, deren Besuch oft erst die Tür zu Fördermitteln öffnet, seitens des Landratsamtes unterbunden wurde. ENO-Geschäftsführer Sven Mimus hatte das in einer lapidaren eMail dem völlig überraschten Veranstalter Beier Consulting am 2. Juni 2010 mitgeteilt. "Das ist schon kontraproduktiv, wenn die Interessenten nicht mehr über die Termine informiert werden", wundert sich Unternehmensberater Thomas Beier, und sagt: "Eine finanzielle Belastung hatte der Landkreis nicht, nur der gute Wille, etwas zur Strukturentwicklung im Kleingewerbe beizutragen, war gefragt." Der süffisante Hinweis von Mimus, ja Anzeigen schalten zu können, ärgert ihn besonders: "Der Mann sollte wissen, dass die Förderung der Gründerseminare für eine Anzeigenwerbung schlichtweg nicht ausreicht."
Wie aus dem Umfeld der ENO zu erfahren ist, war es verantwortlichen Mitarbeitern ein Dorn im Auge, dass sich seit vielen Jahren außerhalb ihres Einflussbereiches erfolgreiche Strukturen zur Gründungsförderung in den Altkreisen entwickelt hatten. "Selbst wenig zu Stande bringen, aber andere behindern", kommentiert Beier trocken, der die Seminare jetzt aus privater Quelle fördert.
Offenbar will das TBGZ Niesky sich selbst als Co-Veranstalter aufspielen und eigene Mieter unter Nutzung der Möglichkeiten des Landkreises bevorzugen. Formulierungen wie "in Zusammenarbeit mit" sollen darüber hinweg täuschen, dass es Einrichtungen mit kommunaler Beteiligung gar nicht erlaubt ist, das entsprechende Förderprogramm zu nutzen. Je nachdem, wie verbissen man das sieht, könnte man sagen: Es hat ein Gschmäckle, es stinkt zum Himmel hoch, vielleicht schrammt es dicht am Subventionsbetrug entlang.
Wie dem auch sei: "Der Unmut der Anbieter und einzelner wirtschaftsnaher Strukturen im Landkreis über die ENO und Ihren Geschäftsführer Mimus ist groß", weiß Beier. Angeblich würde dieser alle Anbieter, die sich nicht unter das Dach der ENO begäben, als "Wildwuchs" abqualifizieren und einen eigenen Mieter per "Sondervereinbarung" bevorzugen.
"Da bleibt zu fragen, auf welche Entwicklung seiner Wirtschaft der Landkreis überhaupt setzen will", zweifelt Beier, der selbst zu Unternehmensstrategien berät und sich für Kleinunternehmer im Landkreis engagiert, die Kompetenz der ENO-Geschäftsleitung an. "Wie zu hören ist, hält sich die ENO viele Monate lang damit auf, Unternehmer zu fragen, wozu sie auf der Welt ist. Eigentlich sollten Wirtschaftsförderer die Kompetenz haben, den Unternehmern über das Tagesgeschäft hinaus Hilfestellung zu geben, sich strategisch und für die Region nachhaltig zu entwickeln - doch hier wird Zeit und Geld verbrannt", moniert der erfahrene Unternehmensberater weiter.
Zurück zur Freizeit- und Spaßgesellschaft. Zur O-See-Challenge wird von alledem nichts zu merken sein. Und das ist auch gut so.
Aber so sehr man den Deckel auch draufdrücken möchte - es brodelt,
weiß Ihr Fritz R. Stänker
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- Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
- Erstellt am 29.06.2010 - 20:39Uhr | Zuletzt geändert am 29.06.2010 - 22:00Uhr
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