Sportfreundliche Kommunen 2006
Dresden. Die Jahressieger 2006 im erstmals vom Landessportbund Sachsen durchgeführten Wettbewerb "Sportfreundliche Kommunen" sind am gestrigen Dienstag im Rahmen einer Feierstunde in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden geehrt worden.
Ehrung durch den Landessportbund Sachsen
Insgesamt 74 der rund 500 sächsischen Städte und Gemeinden hatten sich an der Wettbewerbspremiere beteiligt. "Wir haben uns über die große Resonanz auf unseren Wettbewerbsaufruf sehr gefreut, zeigt dies doch, welch hohen Stellenwert der Sport in den sächsischen Kommunen genießt", sagte Eberhard Werner, Präsident des Landessportbundes Sachsen (LSB). "Die Bewerbungen haben uns gezeigt, wie vielfältig die Unterstützung für den Sport vor Ort doch ist. Die Städte und Gemeinden erhalten mit diesem Wettbewerb ja erstmals auch eine Plattform, um zu demonstrieren,
was sie dafür alles leisten. Die Wettbewerbssieger stehen somit als Vorbilder, die wir zur Nachahmung gern empfehlen!"
„In Sachsen wird Sport groß geschrieben. Das beweisen viele Tausend Aktive und ehrenamtliche Helfer täglich in den Vereinen und Verbänden im Freistaat. Deshalb ist es auch höchste Zeit, den Kommunen zu danken. Sie schaffen schließlich die Rahmenbedingungen für den Sport und das Gelingen des Vereinswesens. Ich gratuliere den Gewinnern und danke Ihnen für Ihr Engagement bei der Sportförderung. Außerdem hoffe ich, dass sich das Gütesiegel ‚Sportfreundliche Kommune’ zu einem Markenzeichen entwickelt und Ansporn für viele weitere Kommunen ist, sich am kommenden Wettbewerb ebenfalls zu beteiligen“, sagte Staatsminister Hermann Winkler.
Die Sieger des Wettbewerbes wurden in den drei Kategorien bis 5.000 Einwohner, über 5.000 bis 10.000 Einwohner und über 10.000 Einwohner ermittelt. Die fünf besten Kommunen jeder Kategorie dürfen nunmehr das Gütesiegel "Sportfreundliche Kommune 2006" tragen. Die beste Kommune jeder Kategorie erhielt eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro, welche für die weitere Entwicklung des Sports vor Ort eingesetzt werden soll.
Zum Preisträger in der Kategorie der kleinsten Städte und Gemeinden (bis 5.000 Einwohner) wählte die Jury, zu der neben Vertretern des Landessportbundes Sachsen, der Stadt- und Kreissportbünde sowie Landesfachverbände auch der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitschek, zählte, die Gemeinde Krostitz. Woitschek begründete die Entscheidung in seiner Laudatio: 20 Prozent der Einwohner von Krostitz seien in Sportvereinen aktiv, besonders hoch sei dabei der Anteil von Kindern und Jugendlichen. Die Nutzung aller Sportstätten sei gebührenfrei und die Gemeinde habe in den letzten zehn Jahren etwa 200.000 Euro in den Sport investiert. Woitschek hob auch die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Sport und Kommunalpolitik hervor, außerdem gewähre die Gemeindeverwaltung Freistellungen für ehrenamtlich Tätige.
Neben Krostitz dürfen in dieser Kategorie auch Neukieritzsch, Jöhstadt, Oberlichtenau und Sayda das Gütesiegel "Sportfreundliche Kommune" tragen.
In der Kategorie bis 10.000 Einwohner setzte sich die Stadt Naunhof durch. "Auch Naunhof liegt mit einem Organisationsgrad von 18 Prozent deutlich über dem Landesdurchschnitt", sagte Leipzigs Stadtsportbund-Präsident und Jurymitglied Uwe Gasch in seiner Laudatio. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Jury seien zudem die für die lokalen Sportvereine gebühren- und betriebskostenfreie Nutzung aller Sportstätten gewesen. Naunhof unterhalte zudem einen Kinder- und Jugendfonds zur Förderung der Nachwuchsarbeit, bei dessen Verwendungsentscheidungen die
Sportvereine Mitspracherecht hätten. Auch die Anerkennung des Ehrenamtes sei vorbildlich. So verleiht Naunhof einen Ehrenamtspass, dessen Inhaber Vergünstigungen bei städtischen Einrichtungen und Veranstaltungen erhält.
Das Gütesiegel in dieser Kategorie erhielten außerdem Rackwitz, Rochlitz, Thum und Sebnitz.
In der Kategorie der größten sächsischen Kommunen (über 10.000 Einwohner) ging der Preis an die Stadt Riesa. Riesa habe sich durch die Organisation hochkarätiger Sportwettbewerbe in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf erworben, sagte Klaus Reichenbach, als Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes ebenfalls Mitglied der Jury. Weitere Faktoren seien für den Erfolg der Bewerbung maßgeblich gewesen: Riesa verwendet die für die Nutzung von Sportstätten erhobenen Gebühren zweckgebunden zur Förderung der Kinder- und Jugendarbeit in den Sportvereinen. Die Stadt unterstützt mit dem SC Riesa einen der größten sächsischen Sportvereine, der zwei Kindertagesstätten mit sportlich-pädagogischem Profil betreibt. In der städtischen Grundschule werden sportlich talentierte Kinder in einer Klasse zusammengefasst und erhalten eine zusätzliche Sportstunde. Ausschlaggebend sei gewesen, dass Riesa sein städtisches Gymnasium als Sportgymnasium weiterführt.
"Sportfreundliche Kommunen" in der Kategorie über 10.000 Einwohner sind ebenfalls die Städte Hoyerswerda, Annaberg-Buchholz, Großenhain und Leipzig.
Der Wettbewerb "Sportfreundliche Kommune" wird im kommenden Jahr seine Fortsetzung finden. "Auf jeden Fall schreiben wir den Wettbewerb auch für das Jahr 2007 aus", sagte LSB-Präsident Eberhard Werner.
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- Quelle: /LSB /SSR
- Erstellt am 12.04.2006 - 19:03Uhr | Zuletzt geändert am 12.04.2006 - 19:13Uhr
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