Linke Täuschung

Görlitz, 24. März 2009. Mit einer Webseite, die bei naiven Gemütern den Eindruck erweckt, sie sei vom Zur Sache e.V. (einem vom Görlitzer Oberbürgermeister Joachim Paulick initiierten Verein) verfasst worden, versuchen linke Parteifunktionäre und mutmaßliche Aktivisten, den Görlitzer Oberbürgermeister in Misskredit zu bringen.

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Fritz R. Stänker über Demokratieunfähigkeit

Was von den Initiatoren als "mit den Mittel der satirischen Zuspitzung und Überhöhung" gedachtes Projekt bezeichnet wurde, um "die Diskussion über regionale Politik anzuregen und auf politische Missstände aufmerksam zu machen" (Zitate: Pressemitteilung vom 24. März 2009), ist nichts anderes als Ausdruck der Unfähigkeit, mit Demokratie und dem einhergehenden politischen Spektrum umzugehen. Es steht doch jedem Bürger frei, einen Verein zu gründen, verfassungskonforme politische Ziele zu vertreten und sich zur Wahl zu stellen! Wer damit nicht umgehen kann, zieht seine eigene politische Legitimation in Zweifel.

Die sich in einer Pressemitteilung vom 24. März 2009 als "Initiative Kunst & Kommunikation" bezeichnenden Urheber (Jens Bekersch, Danielle Höfler, Thorsten Ahrens, Mirko Schultze, Holm-Andreas Sieradzki) der durchaus als gehässig zu bezeichnenden Webseite sollten sich zudem erst einmal mit dem kleinen 1x1 des Marketing beschäftigen, denn mit dem in den achtziger Jahren entstandenen "Guerilla Marketing" hat das von ihnen so bezeichnete "Kommunikations-Guerilla" Projekt nichts zu tun. Aber vielleicht taumeln ja noch ein paar rosa Luftballons mit Konterfeis von Ché & Co. durch die Köpfe.

Mit konstruktiver Politik hat die Webseite nichts zu tun, mit Kunst schon gar nicht.

Aber vielleicht mit politischen Rotznasen,

mutmaßt Ihr Fritz R. Stänker

Kommentare Lesermeinungen (11)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Man darf wirklich nicht schreiben, wie man denkt

Von sabine Schiller am 03.04.2009 - 10:39Uhr
ich finde eher, dass die, die sich darüber aufregen, kein Demokratieverständnis haben.
Eines ist den Machern gelungen, was sicherlich auch gewollt war, eine Auseinandersetzung mit den sogenannten "Wahlversprechen", die doch nie eingehalten werden.
Alarmierend ist aber wohl die Tatsache, dass der Wortlauf der geschilderten Schwerpunkte einem OB zugetraut werden.
Vorsicht!

Coole Aktion

Von rhizin am 30.03.2009 - 21:55Uhr
"dass das nun die linken sind, die kreativ sind, gott, ja. sollen die anderen doch auch mal was neues bringen."

Dem kann ich nur zustimmen. Egal von wem die Aktion stammt, sie ist zumindest mal eine humorig-lockere Art, an eines der momentan in GR wohl leidigsten Probleme heranzugehen. Manches ist eben so besch***en, dass man nur noch drüber lachen kann. Die dauerenden Auseinandersetzungen zwischen Oberbürgermeister und Stadtrat gehören meiner Meinung nach in diese Kategorie.

Nicht, dass ich alle Entscheidungen des Rates befürworte, die Art und Weise allerings, mit der in diesem Gremium mit Entscheidungen umgegangen wird, erinnert eher an Kindergarten als an erwachsene Menschen mit politischer Verantwortung für eine ganze Stadt. Ich will aber... Ich will Ich will Ich will... und wenn alle Kinder auf den Spielplatz gehen, ich will trotzdem in den Zoo. Demokratie heißt nun mal, die Entscheidung der Mehrheit zu akzeptieren. Basta. Wie diese Entscheidungen getroffen werden, wie darüber diskutiert wird oder auch nicht und inwiefern der gern vorgebrachte "Bürger" in diese einbezogen wird, ist eine andere Frage. Eine, an dem der Stadtrat dringend arbeiten müsste.

Eine Seite wie www.zur-sache-goerlitz.de kann vielleicht ein Mittel, oder zumindest ein Versuch sein, die stagnierte Diskussion über die Stadtpolitik wieder in Gang zu bringen. Müssen halt nur noch welche mitmachen, entsprechend reagieren, und nicht nur mit dem Zeigefinger auf die Macher weisen und sagen "Die haben mich geärgert, die sind ja so böse."

Wehret den Anfängen!

Von Kurt am 28.03.2009 - 21:00Uhr
"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns", nach dem Leitspruch Erich Mielkes handeln die Verfasser dieser Schmuddelseite. Mit den Mitteln der Demagogie, Lüge, Täuschung und Rufmord bekämpfen und zerstören die Herren Ahrens, Schulze und Siradzki (zwei echte und ein möchtegern Stadt- und Kreisrat) die Demokratie. Es ist nicht verwunderlich, dass sie den rechten Terminus perfekt beherrschen, haben sie doch gleiche Ziele, die Demokratie zu zerstören. Wehret den Anfängen!

linke täuschung

Von ralf wegner am 27.03.2009 - 21:38Uhr
linke täuschung oder doch eher recht-zeitiger fingerzeig?

die fakten der letzten tage, bzw. die, die sich nunmehr auch aus der vergangenheit endlich ins licht gezogen, erkennbar sind, werfen doch eher auf paulick und (wieviele eigentlich?) anhänger ein bezeichnendes licht.

wer die presse aufmerksam verfolgt erkennt doch den realitätsverlust von paulick.
landrat, ministerpräsident, stadträte, alle (ALLE) sind in seinen augen stets im unrecht und nur er, sei im besitz der alleinigen weisheit. und nun, verprellt er auch noch die görlitzer wirtschaft (vgl. niederschlesischer kurier).
wer da noch davon spricht, paulick sei der gejagte, ein märtyrer gar, der verkennt um was es wirklich geht. nicht um den kleinen netten joachim, der von den anderen gehänselt wird und der zu beschützen ist. es geht um das wohl einer gesamten stadt und um einen oberbürgermeister, der diese stadt aus einer mischung von unfähigkeit und borniertheit heraus zugrunde richtet.
die solidarität des kommentators mit ihm ist mir rätselhaft. der wink mit dem zaunpfahl, auch wenn es ein linker war, kam zur richtigen zeit. dafür meinen dank.

Was will den nun der Verein

Von Wähler am 27.03.2009 - 10:17Uhr
Nur an den Anfang gestellt: Ich finde die Aktion lustig, ist es doch mal eine neue Form in der sonst so verkrusteten Politik auf ein Problem aufmerksam zu machen.
Das wirkliche Problem ist, dass der Verein von Herrn Paulick sich nicht äußert was er will, keine Stellung bezieht und so eine Debatte erst garnicht zulässt. Meine Befürchtung ist der Verein nennt keine Inhalte und hofft so, dass alle denken - sie werden bestimmt Forderungen haben die ich auch habe - und so ihr Kreuz bei den Vereinskandidaten machen. Die Inhalte weden dann nachgeschoben, das ist undemokratisch und Wählertäuschung leider fallen aber viele darauf rein befürchte ich.

Adresse der Webseite

Von Maria Kron am 27.03.2009 - 03:16Uhr
Die Adresse der Webseite ist:
http://www.zur-sache-goerlitz.de/

Dort kann sich jeder selbst ein Bild machen.

Alle gegen Einen

Von Toto am 26.03.2009 - 22:42Uhr
Wenn es gegen den OB geht, scheinen sich in Görlitz viele einig. Auch jene, deren Herz überhaupt nicht links schlägt, reiben sich klammheimlich die Hände über die linke Aktion. Links, links, links - in Görlitz stinkt´s!

Spracherkennung Zur Sache

Von Ernst am 26.03.2009 - 14:57Uhr
Wenn Victor Klemperer (LTI - Notizbuch eines Philologen) die Zur-Sache-Webseite lesen könnte, würde ihm das Herz im Leibe lachen! Wer es nicht weiß: LTI steht für Lingua Tertii Imperii / die Sprache des Dritten Reichs). Die Sprache der Webseite zeigt, wes Geistes Kind die Verfasser sind, denn da machen die Genossen das, was sie schon immer gemacht haben: Zur Wachsamkeit mahnen! Ja, "Bleibt wachsam, Genossen!" und sagt gleich dem Parteisekretär bescheid, wenn einer nicht linientreu ist... Der verständigt dann die zuständigen Organe.
Jedenfalls erzählen die Verfasser des Fakes mehr über sich selbst als den Oberbürgermeister. Bürger, bleibt wachsam!

wie weltfremd

Von Andreas Schönherr am 26.03.2009 - 12:46Uhr
"ist nichts anderes als Ausdruck der Unfähigkeit, mit Demokratie und dem einhergehenden politischen Spektrum umzugehen."

WIE WELTFREMD:

Als ob die heutige Tagespolitik und politische Strategien, die auf die Zukunft ausgerichtet sind, heute von einer Reinform der konstitutionellen Demokratie bestimmt werden. Meinungsmanipulation durch Unternehmensverbände und unternehmensorientierte Stiftungen (z.B. INSM & Bertelsmann) und wirtschaftsnahe Print- und Online-Medien sowie TV ist alltäglich. Solche unkonventionellen Aktionen erfahren dadurch ihre Rechtfertigung und sind legitim.

Zu: Linke Täuschung

Von Bernd Schmidt am 26.03.2009 - 12:33Uhr
Hallo, wie heißt den die Webseite? Vielleicht ist es ja doch Kunst - und das sollte ja jeder für sich entscheiden. BS

Linke Täuschung

Von b. schmidtler am 25.03.2009 - 20:41Uhr
gemach, gemach,

nur weil man etwas nicht versteht muss es nicht schlecht sein.
man kann ja darüber streiten, ob es die richtige art und weise ist. fakt ist aber wohl auch, das viele geglaubt haben, paulick hätte das durchaus sein können! und das ist doch ungleich kritischer zu bewerten, oder nicht?

wie auch immer, ich denke etwas frischer wind kann nicht schaden. das das nun die linken sind, die kreativ sind, gott, ja. sollen die anderen doch auch mal was neues bringen.

bernd schmidtler

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  • Quelle: /Fritz Rudolph Stänker | Erstveröffentlichung am 24.03.2009 - 22:46 Uhr
  • Erstellt am 24.03.2009 - 22:46Uhr | Zuletzt geändert am 04.11.2020 - 09:03Uhr
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