Niederschlesien in sächsischer Landesvertretung

Berlin Sachsen | Niederschlesien. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat die polnische Woiwodschaft Niederschlesien (Dolni Slask) als wichtigste osteuropäische Nachbarregion Sachsens gewürdigt. „Vor bald zehn Jahren hat mit der Regionalpartnerschaft eine Erfolgsgeschichte begonnen. Damals wurde der Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Niederschlesien gelegt“, sagte Tillich am Abend des 4. Dezember 2008 in der sächsischen Landesvertretung in Berlin bei einer gemeinsamen Festveranstaltung mit hochrangigen Vertretern der Woiwodschaft Niederschlesien. Heute gebe es eine gute Zusammenarbeit vieler polnischer und sächsischer Behörden, Kultureinrichtungen und Schulen. Zahlreiche gemeinsame Projekte seien auf den Weg gebracht worden.

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Forderung nach Öffnung des Arbeitsmarktes

Der sächsische Ministerpräsident sagte weiter: „Der nächste Schritt muss die rasche Öffnung des Arbeitsmarkts für Arbeitskräfte aus Osteuropa sein. Wir brauchen so schnell wie möglich die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit. Am besten schon im kommenden Jahr, jedenfalls nicht erst 2011“. Sachsen setze auf junge und qualifizierte Fachkräfte aus Osteuropa. Denn in den vergangen Jahren seien viele junge sächsische Fachkräfte nach Westdeutschland abgewandert, die nun fehlten, sagte Tillich.

Sachsen und Niederschlesien feiern mit zahlreichen Veranstaltung das zehnte Jahr ihrer Partnerschaft, die am 17. September 1999 aufsächsischer Seite vom damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf vereinbart wurde. Anlass für die heutige Festveranstaltung in der Sächsischen Landesvertretung in Berlin ist eine Präsentation der Woiwodschaft Niederschlesien. Zu den rund 200 Gästen aus Deutschland und Polen gehört auch der Chef des niederschlesischen Marschallamtes, der obersten regionalen Selbstverwaltungsbehörde, Marschall Marek Łapiński.

Zu den wichtigsten sächsisch-niederschlesischen Projekten zählen gemeinsame Bildungs-, Kinder- und Jugendeinrichtungen. So haben beispielsweise die Technische Universität Breslau (Wrocław) und die Hochschule Zittau/Görlitz zusammen mit der tschechischen TU Reichenberg (Liberec) die Neisse University ins Leben gerufen. Seit dem Jahr 2002 kann an der Universität Informations- und Kommunikationsmanagement studiert werden, neu hinzugekommen ist der Studiengang Environmental Health and Safety Risk Management.

Am Augustum-Annen-Gymnasium in Görlitz gehen Schüler aus Deutschland und Polen von der siebten Klasse an gemeinsam in die Schule und wachsen zweisprachig auf. Als Abschluss erhalten auch die polnischen Schüler das sächsische Abitur. Ministerpräsident Tillich sagte in Berlin, „für die jüngeren Generationen sind diese Sprachkenntnisse von unschätzbarem Vorteil. Gerade in Polen zählt der persönliche Kontakt traditionell sehr viel. Die Beherrschung der Sprache ist entscheidend für den Erfolg der vielen Projekte, die wir gemeinsam verfolgen.“

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  • Quelle: /red
  • Erstellt am 07.12.2008 - 01:07Uhr | Zuletzt geändert am 07.12.2008 - 01:08Uhr
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