transNATURALE 2008 wirft ihre Schatten voraus
Boxberg/O.L. "Wetter" und "Klima" sowie "Landschaft" und "Fauna" sind für die am 29. August 2008 beginnende transNATURALE 2008 nicht nur mehr oder weniger günstige Begleiterscheinungen, sondern Botschaft und Medium zugleich. Die meteorologischen Vorhersagen für das dreitägige Licht-Klang-Festival offerieren die Oberlausitz wieder als bewährte Schönwetterzone in Deutschland.
Bleiben die Hoxberger Karftwerkschornsteine als Aufwind-Kraftwerke erhalten?
Wie sich die Licht- und Laserchoreografie von einem der sechs Kilometer entfernten gegenüberliegenden Riesenschornsteine über das Seeareal ausbreitet, hängt ganz wesentlich von den örtlichen klimatischen Verhältnissen ab: "Wir spielen wie im letzten Jahr mit dem Wind, mit Luftfeuchtigkeit, mit Lichtverhältnissen, der Oberfläche des Wassers und wenn es sein muss auch mit Regen!" sagt der künstlerische Leiter der transNATURALE, Klaus Nicolai, der auch das Konzept für die See-Licht-Spiele entwickelt.
Nicolai weiß, wovon er spricht. Seine ersten See-Licht-Spiele 2007 erforderten mehrere nächtliche Proben, die sich bis in die Morgenstunden hinzogen. Bei einer hohen Verdunstung über dem See kann der starke, dreihundert Meter hoch positionierte Schornstein-Laser" die gesamte Wasseroberfläche in ein traumhaft anmutendes grünes Lichtmeer verwandeln. Ist es sehr trocken, muss mit anderen Möglichkeiten, wie Spiegelung, gearbeitet werden. Regen hingegen ermöglicht sensationelle Lichteffekte mit Laserlicht und den gigantischen Suchscheinwerfern.
Die Suchscheinwerfer werden ebenfalls auf einem der 300 Meter hohen Schornsteinriesen des Altkraftwerks Boxberg als finales Signal positioniert. Ein Signal, das auf die im nächsten Jahr geplanten Rückbau- und Sprengungsmaßnahmen verweist. Ein Ingenieur, der von Aachen aus mit Interesse die transNATURALE verfolgt, gab der Festivalleitung vor Wochen den Hinweis, dass der aktuelle Stand der Forschungen zu Aufwindkraftwerken bei den Abrissplanungen noch einmal bedacht werden sollte.
Im Radio-Forum "Energien und Ressourcen des 21. Jahrhunderts" (Festivalradio "See-Funk") werden Politiker, Wissenschaftler, Künstler und Vertreter von Unternehmen am Sonnabend, dem 30. August 2008, über die Aufwinde in den höchsten Schornsteinen Europas mitten im Landschaftspark Bärwalder See öffentlich diskutieren. Auch das Konzept einer möglichen Mustersiedlung mit autarker Stromversorgung und Wasseraufbereitung wird Gegenstand der Diskussion sein. AquaTopia - nennt sich die Vision einer Siedlung, die selbst als Teil der Landschaft vorerst nur gedacht und mit Hilfe der digitalen Medien modelliert wird.
Allerdings steht seit 2007 bereits ein Modellobjekt am Boxberger Seeufer. Im Inneren des 35 Quadratmeter großen Fertighauses des Architekten Siegfried Schwarz präsentiert der Maler und Medienkünstler Jo Siamon Salich zum Festival seine 3-D Version einer Zukunfts-Siedlung im Landschaftspark Bärwalder See.
Neben Salich kommentieren weitere zehn Künstler die renaturierte Landschaft am 26 Kilometer langen Radweg um den größten See Sachsens. Ein Waldstück mit Laminatfußboden ausgelegt, zwischen Kiefern fliegende "Bambis", ein unerreichbar hoch montierter riesiger Wasserhahn und weitere Kunststationen unterstreichen den experimentellen, mitunter auch provokativen Charakter des einzigartigen Parcours.
Die Macher des Festivals verstehen die transNATURALE als eine Art Expedition in Zukunftsräume. Räume, in denen Versuchsanordnungen für ein Leben im 21. Jahrhundert noch oder wieder möglich sind. Mit über einhundert Künstlern, zehn Veranstaltungsschwerpunkten, 15 künstle-rischen Installationen sowie 28 Konzerten und Performances wird die transNATURALE 2008 den Charakter des Landschaftsparks im Sinne eines Labors unterstreichen. Ein Labor zur Erkundung neuer Unternehmens-, Lebens- und Gestaltungsformen und nicht zuletzt ein Stück Oberlausitz mit rasant steigendem touristischem Wert.
Die Macher der transNATURALE laden ein, "das kommende Wochenende an einem Ort in der Welt zu verbringen, wo das Künstliche zur Natur wird, die Wölfe wieder heulen, die Adler hoch oben kreisen, das Wasser klar ist und sich die Füchse erst im Morgengrauen gute Nacht sagen. Willkommen im transnaturalen Labor des Ostens!"
Hingehen!
Freitag, 29. August, 20.30 bis 23 Uhr: SEE-LICHT-SPIELE.
Eröffnung transNATURALE 2008 am Seeufer Uhyst, Höhe Safaripark,
02999 Boxberg OT Uhyst.
Mehr:
http://www.transnaturale.de
Karten und Informationen:
Tel. 0351 - 8 89 66 69
Anfahrt von Dresden:
A4 Richtung Görlitz, Abfahrt Bautzen Ost,
B156 in Richtung Weißwasser
Fahrradausleihen:
Uhyst: Seeufer, Parkplatz Safaripark
Boxberg: Seeufer, Nähe Parkplatz am Landschaftskunstobjekt OHR
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- Quelle: /red
- Erstellt am 26.08.2008 - 17:22Uhr | Zuletzt geändert am 26.08.2008 - 17:48Uhr
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