Kulturinsel Einsiedel hat die erste Million - und sucht Zeitzeugen

Kulturinsel Einsiedel | Hoyerswerda / Wojerecy. Stell Dir vor, Du hast eine Freundin, und die hat mit ihrer Familie lebenslänglich freien Eintritt zur Kulturinsel Einsiedel und sogar zum Folklorum - Festival der Kulturen! Die kleine Lena aus Hoyerswerda ist das Glückskind, das am Pfingstsonnabend 2012 am Nachmittag gegen halb Zwei als millionster Besucher (gleichstellungsmäßig korrekter O-Ton der Kultuirinsel: "Gästin") begrüßt wurde. Die Vierjährige war mit ihren Eltern Heike und Martin schon zum zweiten Mal auf die Kulturinsel Einsiedel im Herzen der Ferienregion ZentralLausitz gekommen undf wurde nun von Modelpfutz, Elfe Fiona, BadaBoro und Inselkönig Bergamo begrüßt.

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Mit der Seilbahn nach Polen

Thema: Turisede

Turisede

Die frühere Kulturinsel Einsiedel ist inzwischen aufgegangen in der Geheimen Welt von Turisede, dem wenige Kilometer nördlich von Görlitz gelegenen Ferienresort für Abenteuer und Kultur für Kinder und Erwachsene. 

Die Vierjährige war mit ihren Eltern Heike und Martin schon zum zweiten Mal auf die Kulturinsel Einsiedel - den Grüngeringelten Abenteuerfreizeitpark am östlichsten Punkt Deutschlands - im Herzen der Ferienregion ZentralLausitz gekommen undf wurde nun von Modelpfutz, Elfe Fiona, BadaBoro und Inselkönig Bergamo begrüßt.

Neben dem für immer und ewig freien Eintritt blüht dem glücklichen Trio eine Abenteuernacht im 1. Deutschen Baumhaushotel.

Über die Kulturinsel die Görlitzer Heide entdecken

Nur wenigen ist bewusst, dass die Kulturinsel Einsiedel am Rande des größten zusammenhängenden mitteleuropäischen Waldgebiets - der Görlitzer Heide - liegt. Wer mit der Kulturinsel-Fähre übersetzt, muss damit rechnen, Biber, Dachs, Hirsch oder Waschbär und was da sonst noch kreucht und fleucht zu begegnen.

Oder man entscheidet sich für etwas, was mit "History live!" zu bezeichnen wäre: Ein Spaziergang durch Nieder Bielau (Bielawa Dolna) mit Einkehr im Mühlen-Café (kafejka młynowa) oder in der Waldkneipe (bar lesny). Die Bewohner des Ortes haben bei Subbotniks (der nächste ist am 2. Juni 2012 - helfende Gäste sind willkommen!) begonnen, den Ort vorsichtig touristisch zu erschließen. Ein abenteuerlicher Rundweg entsteht, an der neuen Aussichtskanzel des Büffelblicks (wiedok bawoła) gibt es jetzt einen Parkplatz und der nächste Renner- oder besser: Flieger! - wird eine etwas verrückte Seilbahnverbindung zur Kulturinsel Einsiedel sein.

Zeitzeugen gesucht

Die professionellen Ideen- und Hilfegeber von der Kulturinsel Einsiedel haben dabei ein Thema nicht ausgespart, dass für Deutsche und Polen gleichermaßen belastend ist: Die Vertreibung als Folge des Weiten Weltkriegs. Bisland sind es sechs Tafeln, die an Einzelschicksale von Stalin vertriebener Polen, die nach Nieder Bielau kamen, und das Schicksal Deutscher, die aus Nieder Bielau vertrieben wurden, erinnern.

Die Kulturinsel Einsiedel sucht noch weitere Schicksale Vertriebener, die die heutige Grenzregion zwischen Görlitz und Rothenburg/O.L. verlassen mussten oder dort angesiedelt wurden. "Wir müssen die Geschichten festhalten, bevor sie vergessen sind, weil niemand mehr berichten kann", sagt Jürgen Bergmann alias Inselkönig Bergamo. Wer selbst berichten kann aus den Nachkriegsjahren oder jemanden weiß, der sollte sich auf der Kulturinsel Einsiedel melden, gern per Telefon unter 35891 - 4 91-0.


Kommentar:

Schicksale sind immer Einzelschicksale, und wenn die Kulturinsel Einsiedel hilft, das große Leid der Vertreibung durch die Dokumentation dessen, was Polen und Deutschen widerfahren ist, aufzubereiten, dann ist das wirksame Geschichtsbewältigung.

Und möge es ein Beitrag zur Geschichtsvorsorge sein: Wenn heute Politiker versuchen, medial sauber inszenierte Kriege als normales Mittel der Politik wieder hoffähig zu machen, dann sollten wir nicht vergessen, welche Folgen Kriege mit sich bringen: Verrohung, zerstörte Kindheit und Jugend, Verlust von Heimat, Leid und Tod.

Sollen die Politiker mal selbst in den Ring steigen und sich gegenseitig in die Fresse hauen,

ich hätte meinen Spaß dran,

Ihr Fritz R. Stänker

P.S.: Deutschland wird nicht verteidigt, indem man am Hindukusch rumballert, sondern indem man Menschen vereint.

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  • Quelle: red | Fotos: kulturinsel.de
  • Erstellt am 29.05.2012 - 11:57Uhr | Zuletzt geändert am 29.05.2012 - 20:12Uhr
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