Knapp 300.000 Euro mehr für den Ausbildungsverkehr im Landkreis Görlitz

Landkreis Görlitz | Dresden. Am 10. Januar 2012 hat der Sächsische Landtag eine Neuregelung bei der Finanzierung des Ausbildungsverkehrs auf den Weg gebracht. Konkret war es der Verkehrsausschuss, der mit der CDU-FDP-Mehrheit einen neuen Verteilungsschlüssel für die Zuschüsse des Freistaates an die Landkreise und kreisfreien Städte beschlossen hat. Die Gelder dienen dazu, ermäßigte ÖPNV-Tickets für Schüler, Berufsschüler und Studenten zu fördern.

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Höhere Zuschüsse als Ausgleich für Schulschließungen

Das neue Berechnungsmodell von CDU und FDP lässt insbesondere die ländlichen Regionen in Zukunft stärker profitieren, weil der tatsächliche Mehraufwand für die Schülerbeförderung besser berücksichtigt wird, indem die Schülerzahl und das Verhältnis von Schülern zur Gesamtfläche eines Landkreises stärker ins Gewicht fallen.

Für den Landkreis Görlitz heißt das: Zu den knapp 2,3 Millionen Euro des Jahres 2011 kommen im Jahr 2012 fast 300.000 Euro hinzu, in 2013 weitere rund 385.000 Euro (hochgerechnet auf Basis der Auszubildendenzahlen 2010/2011). Damit liegt die Steigerungsrate in Sachens Ostland deutlich über dem Sachsenschnitt, der im ländlichen Raum im Schnitt acht Prozent mehr Zuschüsse für ermäßigte Schüler- und Studenten-Tickets beträgt.

Für die Görlitzer FDP-Landtagsabgeordnete Kristin Schütz bringt das eine gerechtere Verteilung der Zuschüsse für die Finanzierung des Schülerverkehrs. Sie betont, dass die Mittel künftig stärker am tatsächlichen Mehraufwand orientieren: "Anders als bisher werden nicht mehr nur allgemeine Bedarfsanmeldungen, sondern transparente und objektive Fakten herangezogen." So würden die Berechnungen jetzt die Zahl der Schüler ebenso wie das Verhältnis der Schülerzahl zur Landkreisfläche in die Kalkulation aufnehmen, wovon hganz besonders ländliche Regionen profitieren würden.

Schütz sieht die erhöhten Zahlungen als Ausgleich für den Mehraufwand, der aus den Schulschließungen der Vergangenheit resultiert: "Gerade in dünner besiedelten Gebieten wie im Landkreis Görlitz sind die Kosten für die Schülerbeförderung aufgrund der Schulschließungen in der Vergangenheit oft deutlich höher als in größeren Städten."

Kommentar:

Die Zuschüsse ersparen es den Schülern nicht, anstelle in die Schule im Dorf zur Bushaltestelle zu gehen. Sie verbringen schultagtäglich eine höchst unproduktive Zeit mit der Anfahrt zur Schule.

Andererseits ist es das richtige Signal, wenn die Folgen des demografischen Wandels im ländlichen Raum durch erhöhte staatliche Zuschüsse gemildert werden.

Die Fahrt im Schulbus ist im wahrsten Sinne des Wortes Zugang zu Bildung.

Ein guter Beschluss,

meint Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 10.01.2012 - 21:59Uhr | Zuletzt geändert am 10.01.2012 - 21:59Uhr
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