Görlitz tut was: Sanierungsarbeiten und Investitionen an Görlitzer Schulen
Görlitz. Während die Schüler die Sommerferien genießen, werden dringend notwendige Sanierungen am Augustum-Annen-Gymnasium im Haus Annenschule fortgeführt und für das Haus Augustum weiter vorbereitet. Bereits zum Ende des Schuljahres 2010/11 sind die Schüler der fünften bis siebenten Klassen sind ein Ausweichquartier, die ehemalige Mittelschule 4 in Weinhübel, umgezogen. Dort fängt für sie zum Schuljahresbeginn am 22. August 2011 der Unterricht auch wieder an - doch nicht für lange: Bis zu den Oktoberferien sollen die Arbeiten im Haus Annenschule abgeschlossen sein, dann ziehen die Schüler des Hauses Augustum in dieses Schulgebäude. Auch an weiteren Schulen wird in Energieeinsparungen, Schallschutz und Brandschutz investiert.
Die Baumaßnahmen an den Görlitzer Schulen
Was passiert in der Annenschule?
Bis zum Einzug der Schüler wird in der Annenschule intensiv an der Brandschutzertüchtigung weitergearbeitet. Ziel des Bauabschnittes ist es ebenso, dass die Voraussetzungen an eine Ganztagsschule geschaffen werden. Ausgewählte Bereiche werden umgebaut und den neuen Anforderungen angepasst. Beispielsweise wird es einen geräumigen Zeichensaal geben, der in Zukunft unterschiedliche Arbeitsmethoden in Klassenstärke, aber auch in kleinerer Gruppen- oder Einzelbetreuung zulässt.
Zur Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen in der Annenschule sollen ein Lehrervorbereitungsraum mit Computerarbeitsplätzen und eine Lehrmittelsammlung eingerichtet werden. Die Mädchenumkleiden aus dem Erdgeschoss werden in das Kellergeschoss verlegt, wo sich bereits die Umkleiden der Jungen befinden. Die Turnhalle (Erdgeschoss der Annenkapelle) erhält neue Heizflächen, um den Raum einerseits effizienter zu heizen und andererseits Unfallquellen zu beseitigen. Die Sanierung wird auch den Wärmeschutz und die Raumakustik in den Unterrichtsräumen des vierten Obergeschosses verbessern. Die elektrischen Anlagen werden erneuert und die Unterrichtsräume mit Farbe aufgefrischt. Die Flure werden nach denkmalschutzpflegerischen Vorgaben ausgemalt, so, wie es schon in den Treppenhäusern gemacht wurde.
Und wer zahlt für die Arbeiten in der Annenschule?
Finanziell wird die Stadt Görlitz bei der Planung und Durchführung dieses letzten vierten Bauabschnitts aus Mitteln der Europäischen Union (EFRE-Fördermittel) und durch die Schulhausbauförderung des Freistaates Sachsen unterstützt. Für die Annenschule steht ein Finanzrahmen von 686.083,71 Euro zur Verfügung, davon sind 80 Prozent Fördermittel (aus dem Förderprogramm Schulhausbauförderung) und 20 Prozent Eigenmittel der Stadt.
Beachtragt mit der Planung und Überwachung der fachlichen Umsetzung der Bauarbeiten sind die Planungsbüros „Architektur Ingenieur Partnerschaft Fritz-Herold-Rahnert-Schubert“ und „Buildingtech Ingenieure“, beide aus Görlitz.
Haus Augustum - ein Gymnasium mit Geschichte wird renoviert
Das Haus Augustum als zweiter Teil des Augustum-Annen-Gymnasiums wurde 1856 als Ersatz für das zuvor abgebrochene, aus dem 14. Jahrhundert stammende und seit dem 16. Jahrhundert als Gymnasium genutzte Franziskanerkloster errichtet. Seitdem ist das Schulgebäude nur geringfügig verändert worden. Es zählt heute zu den bedeutendsten Baudenkmalen des 19. Jahrhunderts in der Stadt Görlitz.
Nachdem zu Beginn der 1990er Jahre die Fassaden instandgesetzt, Fachkabinette und Sanitäranlagen modernisiert wurden, erfolgte seit 2008 eine schrittweise Verbesserung des brandschutztechnischen Sicherheitsniveaus der Schule. Denkmalgerecht überholt wurden vor allem die Treppenhäuser, zwei neue Treppentürme wurden in die hofseitigen Fassaden integriert. Erst damit entstanden ausreichende Flucht- und Rettungswege. Gleichzeitig wurde die Elektroinstallation des Gebäudes erneuert und eine automatische Brandmeldeanlage installiert.
Nun soll in einem abschließenden Bauabschnitt, der ab den Herbstferien 2011 bis zu den Sommerferien 2012 geplant ist, die Brandschutzertüchtigung fertig gestellt werden.
Bessere Bedingungen im Augustum
Die Renovierung des Hauses Augustum wird die Lern- und Unterrichtsbedingungen für die etwa 550 Schülerinnen und Schüler sowie 50 Lehrerinnen und Lehrer nachhaltig verbessern.
Vorgesehen ist der Einbau eines neuen Physikkabinetts und der dazugehörigen Vorbereitungs- und Sammlungsräume sowie die Ausstattung mit neuen Geräten und Möbeln. Ein neues Computerkabinett mit integriertem Sprachbereich entsteht, das Computernetz wird neu organisiert. Im Schulleitungsbereich wird es in Zukunft einen Raum für Beratungslehrer und ein Arztzimmer geben.
Damit sich weder Lehrer, Schüler noch Gäste des Hauses verlaufen, wird das Informations- und Leitsystem erneuert - damit jeder gleich weiß, wo es langgeht. Neu gestaltet wird auch das Zeichen- und Kunstkabinett, es erhält zudem einen großzügigen Sammlungsraum. Die Umkleideräume der Turnhalle werden ebenfalls modernisiert. Auch die Aula der Schule ist mit inbegriffen, hier werden die technischen Bedingungen verbessert. Vorgesehen ist die Erneuerung der Ton-, Vorführ- und Beleuchtungstechnik sowie der Bestuhlung. Nachdem sämtliche Unterrichtsräume neue Fußböden, Türen und einen Maleranstrich erhalten haben, werden mit Abschluss des Umbaus die Flure und Treppenhäuser renoviert. Dabei hat auch in diesem Haus die denkmalgerechte Farbigkeit große Bedeutung.
Einen ungestörten Bauablauf vorausgesetzt, werden zum Schuljahresbeginn im Sommer 2012 die Lehrer und Schüler des Hauses Augustum ein vollständig brandschutztechnisch saniertes und modern ausgestattetes Schulgebäude in Besitz nehmen können.
Mehr als zwei Millionen Euro für das Augustum
Die Realisierung des Bauvorhabens wird ebenfalls durch das Förderprogramm Schulhausbauförderung (aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung - EFRE - und Mitteln des Freistaates Sachsen) ermöglicht. Mit der Planung und Bauleitung wurden das Görlitzer Architektur- und Ingenieurbüros Wünsche + Langer für die Gebäudeplanung sowie Tragwerksplanung und das Ingenieurbüro Laban für die Planung der haustechnischen Anlagen beauftragt.
Bei dieser geplanten baulichen Umsetzung im Haus Augustum in den Jahren 2011 und 2012 wird ein finanzieller Rahmen von 2.164.774,24 EUR benötigt, davon werden knapp 80 Prozent durch Förderung begleitet und ca. 20 Prozent durch Eigenmittel der Stadt aufgewendet.
Energetische Sanierungsarbeiten an der Rauschwalder Mittelschule
Bereits seit dem Jahr 2010 werden in der Mittelschule 5 in Görlitz-Rauschwalde auf dem Eibenweg umfangreiche energetische Sanierungsarbeiten durchgeführt. So wurde bereits 2010 nach der Energieeinsparverordnung (EnEV2009) am gesamten Schulgebäude inklusive der dazu notwendigen Gerüststellung ein Wärmedämmverbundsystem eingebaut. Die Fenster an den Südseiten des Haupt- und Klassengebäudes haben elektrisch betriebene außen liegende Sonnenschutz-Jalousien erhalten.
Insgesamt wurden 48 Fenster in den Flurbereichen erneuert und sechs Fensteranlagen mit Rauchabzugsöffnungen versehen. Bereits in den Jahren 2005 bis 2009 waren alle anderen Fenster ausgewechselt worden. Außerdem wurden die Hauseingangstüranlage sowie fünf weitere Nebentüren zu den Innenhöfen und den Kellereingängen erneuert.
Mit den finanziellen Mitteln des Jahres 2011 sollen noch bis Jahresende Abdichtungsarbeiten gegen Feuchtigkeit sowie eine Perimeterdämmung mit einer Drainage in den erdberührten Wandbereichen erfolgen. Und es werdenals Witterungsschutz Vordächer an den Hofeingangstüren angebracht.
Der Gesamtumfang der Sanierung der Jahre 2010 und 2011 umfasst 792.000 Euro, davon werden immerhin 264.000 Euro direkt durch Eigenmittel der Stadt Görlitz abgedeckt. Die Finanzierung erfolgt aus dem Bund-Länder-Programm „Städtebauliche Erneuerung zur Energetischen Sanierung von Schulen, Kindergärten und sonstiger Infrastruktur in den Kommunen (Konjunkturprogramm I)“.
Wozu das Ganze? Maßgeblich werden die Lernbedingungen verbessert. Die Energieeinsparung senkt die laufenden Betriebskosten und die Umwelt sagt danke.
Grundschule Königshufen mit neuen Türen
Auch in der Grundschule Königshufen auf dem Windmühlenweg werden die Sommerferien für Sanierungsarbeiten genutzt. Runde 20.000 Euro investiert die Stadt Görlitz in den Brandschutz: Die Türen werden erneuert, um diese rauchdicht zu machen. Ein zweiter Fluchtweg entsteht.
Schallschutzmaßnahmen in Turnhalle der August-Moritz-Böttcher-Grundschule
Schulferien sind keine Bauferien: In der Turnhalle der August-Moritz-Böttcher-Grundschule auf der Schulstraße werden die Decken mit Schallschutzplatten verkleidet. Für diese Maßnahme stehen 25.000 Euro städtische Eigenmittel zur Verfügung.
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- Quelle: red | Fotos: Stadtverwaltung Görlitz
- Erstellt am 16.08.2011 - 18:02Uhr | Zuletzt geändert am 17.08.2011 - 08:34Uhr
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