Eine Insel sinkt nicht - FOLKLORUM winkt

Kulturinsel Einsiedel. "Eine Insel sinkt nicht" - so ist es trotzig auf der Webseite der Kulturinsel Einsiedel in Zentendorf, einem Ortsteil der Gemeinde Neißeaue bei Görlitz, zu lesen. Worüber keiner spricht: Es war denkbar knapp. Nur zwei Meter vor dem Betriebsgelände der Firma Künstlerische Holzgestaltung Jürgen Bergmann machte das Wasser stopp. Und ganz ohne Schaden ging die Flut am fröhlichen Völkchen des Grüngeringelten Abenteuerfreizeitparks dennoch nicht vorbei.

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Die Fähre - das Wanderbrückum - ist hinüber

Mit einem gewaltigen Kraftakt hatten die Kulturinsulaner ihre Neißefähre, das sogenannte Wanderbrückum, noch an Land gezogen. Genutzt hat es nichts, die Flut ist in ihrer gnadenlosen Macht darüber hinweg gegangen.

"Ob das, was die Flut zurück gelassen hat, wieder zur Fähre aufgebaut werden kann, ist völlig offen", sagt Kulturinsel-Chef Jürgen Bergmann. In der Tat bildet die ehemalige Fährstelle ein Bild des Schreckens. Ist schon der Weg von der Kulturinsel zur Fähre arg in Mitleidenschaft gezogen, ist die Treppe am Neißehang völlig verschwunden. Wo man einst vom deutschen Grenzpfahl zum oft bunten Treiben an der Anlegestelle hinabsteigen konnte, klafft jetzt ein Sandhang.

Die deutsche Anlegestelle ragt noch trotzig aus dem Schlick, aber eine Grunderneuerung ist auf beiden Seiten der Neiße unvermeidbar.

Der erst unlängst durch die Neißewiesen auf polnischer Seite angelegte befestigte Weg, der die Verbindung zum Wegenetz des größten zusammenhängenden mitteleuropäischen Waldgebiets und in das Örtchen Nieder Bielau (Bielowa Dolna) schafft, ist einem kleinen See gewichen. Ein Ort der Verwüstung und des Grauens, an dem nur Mut schöpfen kann, wer die Energie der Kulturinsulaner und der Nieder Bielauer kennen gelernt hat.

Eins ist sicher: Eine Neißefähre wird es an dieser Stelle wieder geben. Und Nieder Bielau wird auch in Zukunft ein guter Gastgeber sein für alle, die einen Abstecher von der Kulturinsel Einsiedel in die ursprüngliche Welt von Nieder Bielau machen wollen.

Das FOLKLORUM verwandelt die Kulturinsel

Welche Firma leistet sich das schon, ihr Betriebsgelände regelmäßig für ein Festival zur Verfügung zu stellen? Die Künstlerische Holzgestaltung Jürgen Bergmann und die Kulturinsel Einsiedel haben das jetzt schon zum 17. Mal drauf und laden am ersten Septemberwochenende ein zum "2einhalb Tage anders sein". Vom 3. bis zum 5. September 2010 vereinigen sich Bands und Companies aus der Karibik und den Alpenländern (aus Polen und Deutschland sowieso) zu einem einzigartigen Festival der Weltmusik mit Straßentheater, preisgekrönten Bands auf neun Bühnen, einem buntes Markttreiben, verrückten Begegnungen und den nettesten Besuchern, die man sich vorstellen kann.

Die Inseltrolle haben allesamt wunde Finger, zählen sie doch ständig ab, ob es zu einem neuen Besucherrekord reicht. Was aber gar nicht so wichtig ist. Wer das FOLKLORUM kennt, kommt wieder, und wer es noch nicht kennt, muss eh hin.

So einfach ist das manchmal an der Neiße.


Mehr:
Alles zum 17. FOLKLORUM

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  • Quelle: red | Fotos: BeierMedia.de
  • Erstellt am 13.08.2010 - 23:55Uhr | Zuletzt geändert am 14.08.2010 - 00:48Uhr
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